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Modl, Modl, true Gabriele (gesch. Krenn, verh. Tomann)
* 1872-02-2828.2.1872 Kagran/NÖ (Wien XXII), † 1948-03-088.3.1948 Wien. Sängerin (Soubrette). Tochter des Eisenbahnbeamten Wenzel M. (* 14.3.1843 Glashütten/Böhmen [Skelná Huť/CZ], † vor Mai 1911 [Ort?]) und dessen Ehefrau Maria, geb. Felbinger (* 14.11.1845 Strodenič/Böhmen [nicht identifizierbar/CZ], † 14.5.1911 Wien), einer Handarbeiterin. 1892 ist M. erstmals als Sängerin in Pertl’s Sommer-Orpheum nachweisbar, danach in Danzer’s Orpheum. Gastauftritte führten sie nach Olmütz und Prag. Dem Rat von Direktor G. Steiner folgend, der seit 1900 Danzer’s Orpheum leitete und dort auch Operetten spielte, wagte sie 1902 den Sprung von der Varieté- auf die Operettenbühne und begann als Soubrette. Als ihr Lehrer wird M. Solling genannt, auch in Italien soll sie eine Gesangsausbildung erhalten haben. 1904 debütierte sie am Wiener Carltheater, wo sie ab 1905 als Soubrette engagiert war. Angeblich verzichtete M. aufgrund ihrer schwer kranken Mutter auf eine Ausbildung beim berühmten Tenor Jean de Reszke (1850–1925), der ihr eine große Zukunft auf der Opernbühne prophezeit hatte. 1907 und 1908 wirkte sie in zwei Kurzfilmen (Ein Walzertraum: Pikkolo-Duett [gem. m. R. Waldemar] und Ein Walzertraum: O Du lieber, o Du g’scheiter, o Du ganz getrauter Fratz [gem. m. Willy Strehl]) mit. Ende März 1909 war sie erfolgreiche Einspringerin am Raimundtheater. Dazu kamen Gastspiele in Berlin, Karlsbad, Teplitz-Schönau und Pilsen. Vor November 1910 Heirat mit einem gewissen Krenn, vermutlich nach altkatholischem Ritus. Danach gastierte M. bis 1911 an verschiedenen Theaterbühnen der Monarchie (Pilsen, Marienbad, Brünn, Abbazia [Opatija/HR], Franzensbad [Františkovy Lázně/CZ], Eger [Cheb/CZ], Klagenfurt, Villach, Laibach, Baden) und im Frühjahr 1912 am Theater in der Josefstadt. 1912/13 gastierte sie für eine Saison in Łódź/PL, weitere Gastspiele führten sie nach Olmütz und Triest. 1916–22 wirkte M. regelmäßig in verschiedenen Programmen der Urania (Wien I) mit (u. a. zu J. N. Nestroy, Wiener Volksmusik, Wiener Humor aus vergangener Zeit) und gab dort am 31.3.1921 einen Arien- und Liederabend. Dazu kamen einige Auftritte im Wiener Konzerthaus. 1922 arbeitete sie mit Toni Gerlich am Drehbuch des Stummfilms C. M. Ziehrer, der letzte Walzerkönig, bei dessen Vorstellungen sie ab Oktober 1922 in verschiedenen Kinos in Wien und Linz als Sängerin und Tänzerin mitwirkte. Nach ihrer Scheidung am 4.12.1923 heiratete M. am 31.3.1924 den Direktor und Prokuristen Franz Tomann (* 10.12.1876 Wien, † ?) und trat danach zumindest bis 1933 noch vereinzelt in erster Linie als Konzertsängerin an die Öffentlichkeit. Ihre Schwester Bertha Johanna (Berta, * 24.12.1864 Wien, † 28.7.1949 Wien), die mit ihr im gemeinsamen Haushalt lebte, war ebenfalls als Sängerin tätig.
Gedenkstätten
M.-Tomann-Gasse (Wien XIII) 1955.
Werke
Plattenaufnahmen.
Literatur
Kosch 2 (1960); Der Humorist 10.11.1905, 2, 1.5.1907, 2, 1.7.1907, 4, 10.12.1907, 2, 1.1.1908, 4, 10.5.1908, 4, 10.12.1908, 2, 1.1.1909, 3, 20.12.1909, 4, 10.2.1910, 3, 11.7.1910, 2, 1.2.1911, 3, 20.9.1911, 4, 1.12.1911, 5, 1.4.1912, 2, 10.12.1912, 3; Neues Wr. Tagbl. 3.4.1906, 9, 30.3.1921, 6, 2.11.1927, 11; NFP 28.4.1907, 15, 31.1.1909, 16, 15.6.1909, 12, 4.2.1910, 13, 13.10.1910, 15, 7.1.1911, 8, 7.10.1922, 1, 19.4.1924, 10, 7.1.1927, 19; Neues Wr. Abendbl. 6.7.1926, 4; Illustriertes Wr. Extrabl. 20.6.1925, 3f; Dt. Volksbl. 5.3.1905, 20, 30.4.1909, 9, 25.3.1915, 10, 12.6.1915, 9; Die Zeit 6.8.1905, 5; Neues Wr. Journal 18.6.1907, 9, 25.8.1910, 9, 26.2.1916, 11, 2.12.1916, 12, 27.2.1930, 10; Badener Ztg. 11.9.1907, 6; Neuigkeits-Welt-Bl. 22.5.1908, 12; Tagbl. 15.10.1922, 10; Mährisches Tagbl. 13.12.1913, 2; Das interessante Bl. 19.10.1922, 11; Linzer Volksbl. 12.10.1922, 3; Der Tag 16.3.1924, 11; Trauungsbuch der Pfarre Mariahilf (Wien VI) 1921–25, fol. 268; Taufbuch des Alservorstadtkrankenhauses (Wien VIII) 1864, fol. 601; Trauungsbuch der Pfarre St. Elisabeth (Wien IV) 1871–72, fol. 34; Sterbebuch der Pfarre Votivkirche (Wien IX) 1911–16, fol. 6; www.geschichtewiki.wien.gv.at (8/2023); www.imdb.com (8/2023); https://charm.rhul.ac.uk (8/2023); www.friedhoefewien.at (8/2022); https://earlycinema.dch.phil-fak.uni-koeln.de (8/2023); www.filmportal.de (8/2023); eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at; http://archiv.vhs.at; https://konzerthaus.at/datenbanksuche; Bühnen-Jb.er).

Autor*innen
Monika Kornberger
Evelyn Szabo
Letzte inhaltliche Änderung
1.2.2024
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger/Evelyn Szabo, Art. „Modl, Gabriele (gesch. Krenn, verh. Tomann)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 1.2.2024, abgerufen am ), https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_M/Modl_Gabriele.xml
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Der Humorist 10.11.1905, [1]© ANNO/ÖNB
Rollenporträt als Donauweibchen im Operetteneinakter An der schönen blauen Donau von L. Krenn, Theatermuseum Wien© KHM-Museumsverband, CC BY-NC-SA 4.0
© KHM-Museumsverband, CC BY-NC-SA 4.0
Rollenporträt, Theatermuseum Wien© KHM-Museumsverband, CC BY-NC-SA 4.0
© KHM-Museumsverband, CC BY-NC-SA 4.0


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