Seine Söhne
Joseph (Joseph E./Emil Whit): * 15.1.1811 Leopoldstadt, † 9.2.1889 Steyr/OÖ. Organist, Kapellmeister, Komponist. Vermutlich Schüler seines Vaters, wurde W. bereits 1830 Militärkapellmeister bei einem Dragoner-Regiment (vermutlich das spätere Husaren-Regiment Nr. 15). 1835 beendete W. seine (erste) Militärkapellmeistertätigkeit und war anschließend (zur Zeit seiner Verehelichung) Organist an der Kirche Maria Rotunda (Wien I). 1840 ging er neuerlich zum Militär und leitete 1840–42 die Kapelle des Dragoner-Regiments Nr. 10. 1843/44 unterrichtete W. Gesang, Klavier und Violine in der Alservorstadt (Wien IX), 1844 wird er auch als Virtuose auf dem Piston bezeichnet. 1844–66 folgte schließlich eine weitere Tätigkeit als Militärkapellmeister, mit dem IR Nr. 13 war er in Agram (1844, 1853), Graz (1846, 1855), Prag bzw. Eger (Cheb/CZ; 1849, 1852), Theresienstadt (Terezín/CZ; 1850), Budweis (1851), Klagenfurt (1851), Udine/I (1854), Triest (1854), Komorn (Komárom/H bzw. Komárno/SK; 1856), Pressburg (1858), Innsbruck (1859), Linz (1860) und Pest (1866) stationiert; 1866 folgte ihm J. N. Král nach. 1874–89 wirkte W. sehr erfolgreich als musikalischer Leiter der Gesellschaft der Musikfreunde zu Steyr.
Märsche, Tanzmusik, Potpourris, Klaviermusik (in A-Wst).
Johann: * 10.2.1813 Leopoldstadt, † 2.6.1901 Wien. Musiker. Erscheint bei seiner Heirat 1836 als „Musikus“. 1845 erhielt er ein Dekret zur Eröffnung einer Musik- und Gesangschule in der Rossau (Wien IX), die 1859 noch bestand. Er soll in den Kapellen von J. Lanner und Joh. Strauss gespielt und diese auch dirigiert haben; weiters galt er als einer der ersten Anreger eines Denkmals für Lanner. Bis 1875 erscheint er in den Wiener Adressbüchern noch als Musiklehrer.
Klaviermusik.
Dessen Sohn
Julius Carl Johann: * 12.12.1868 Wien, † ca./nach 1936? (Ort?). Pianist, Klavierlehrer. Studierte 1881–88 Klavier (bei W. Schenner) sowie die musiktheoretischen Nebenfächer am Konservatorium der GdM (ohne Abschluss) und legte nach eigenen Angaben (später) die Staatsprüfung ab. 1899 gründete er gemeinsam mit Carl Jeray (1. V.), Alfred Jagschitz (2. V.) und Otto Werner (Vc.) das Wiener Quartett für Volksmusik, das eine „künstlerische Interpretation“ der Volksmusik anstrebte und 1899 auch in Teplitz auftrat. Spätestens ab 1912 gab er Klavierunterricht in Wien, wo er bis 1936 als Klavierpädagoge nachweisbar ist.
F. Anzenberger in IGEB Mitteilungsbl. 2011/4; Brixel/Martin/Pils 1982; F. Rathner, Die bewaffnete Macht Österreich-Ungarns 1618–1918 in ihren Märschen 1983, 2/13, 4/53; J. Hack (Hg.), Fs. Ges. der Musikfreunde Steyr 1838–1963, 1963, 79; Oesterr. Pädagogisches Wochenbl. 6.1.1844, 7, 22.5.1844, 327; 10.5.1845, 303; Der Wanderer 24.2.1844, 192; Der Humorist 11.6.1844, 560, 2.1.1845, 8; Der Österr. Zuschauer 15.3.1851, 339; Allgemeine Wr. Musik-Ztg. 20.4.1844, 192; Agramer Ztg. 14.1.1854, 36; Fremden-Bl. 17.8.1856, 8; Steyrer Ztg. 10.2.1889, 3; NFP 24.1.1899, 6, 24.9.1912, 30; Das Vaterland 25.3.1899, 6; Teplitz-Schönauer Anzeiger 21.6.1899, 20; Dt. Volksbl. 4.6.1901, 7; Reichspost 5.6.1901, 3; Tauf-, Trauungs- und Sterbebuch 1754–84 der Pfarre Chlumec, pag. 50; Taufbuch 1790–98 der Pfarre St. Josef (Wien II), fol. 85, 156, 231; Taufbuch 1807–11 der Pfarre St. Leopold (Wien II), fol. 147; Taufbuch 1811–19 der Pfarre St. Leopold, fol. 71; Trauungsbuch 1824–44 der Pfarre St. Michael (Wien I), fol. 135 u. 148; Sterbebuch 1840–45 der Pfarre St. Leopold, fol. 73; Trauungsbuch 1858–65 der Pfarre Rossau, fol. 10; Taufbuch 1867–69 der Pfarre Rossau, fol. 206; Sterbebuch-Duplikat 1889 der Stadtpfarre Steyr; Sterbebuch 1901 der Pfarre Hernals (Wien XVII), fol. 127; Mitt. Archiv MUniv. Wien (1/2019); eigene Recherchen (Lehrer-Schematismen 1845, 1847, 1852; Jahresberichte des Konservatoriums der GdM; Katalog der ÖNB; Lehmann-Adressbücher).
Ein Johann Anton Witte (1840–1901?) wirkte als Militärkapellmeister 1860–65 beim IR Nr. 9, 1865–67 beim IR Nr. 21 und 1868–89 beim IR Nr. 48 und trat als Komponist von Märschen sowie Arrangeur in Erscheinung.
F. Rathner, Die bewaffnete Macht Österreich-Ungarns 1618–1918 in ihren Märschen 1983, 1/145, 2/38, 2/120, 5/66; Fremden-Bl. 17.8.1856, 8; Grazer Volksbl. 15.4.1880, 4, 18.11.1880, 8; Wr. Vorstadt-Presse 12.3.1885, 2.