Wessely, Wessely, Othmar:
Ehepaar
Othmar:
*
1922 -10-3131.10.1922
Linz,
†
1998 -04-2020.4.1998
Wien.
Nach Studien am Bruckner-Konservatorium in
Linz
, an der MAkad. und der Univ. in
Wien (Dr. 1947) 1948 Archivar der Wiener
Staatsoper, 1949 wissenschaftlicher Sekretär der
Gesellschaft zur Herausgabe von
Denkmälern der Tonkunst in Österreich
(DTÖ) und Mitarbeiter der Kommission für Musikforschung der
Österreichischen
Akademie der Wissenschaften, 1950–63 Assistent am Institut für
Musikwissenschaft der Univ. Wien (Habil. 1958). 1963 wurde er ao. Prof., 1967 o. Prof. an der Univ.
Graz. 1971–92 lehrte er als Nachfolger seines Lehrers
E. Schenk in Wien. 1982–98 in Nachfolge
F. Grasbergers Obmann (ab 1974 schon dessen Stellvertreter) der Kommission für Musikforschung (zeitweise auch der Kommission für Schallforschung) und wissenschaftlicher Leiter des
Anton Bruckner Instituts Linz (ABIL). W. war auch viele Jahre in leitenden Funktionen verschiedener Institutionen tätig (u. a. beim
RISM, bei der
J. J. Fux-Gesamtausgabe, bei der
Gesellschaft zur Herausgabe von Denkmälern der Tonkunst in Österreich [1974–90 Präsident]). Als Herausgeber firmierte er u. a. bei den Publikationen des Wiener Instituts für Musikwissenschaft, der Kommission für Musikforschung, bis 1998 der
DTÖ, des ABIL. Bei seinen zahlreichen Veröffentlichungen, die den Zeitraum von der Antike bis zum 19. Jh. umfassen, sind als Schwerpunktthemen neben Forschungen über Bruckner und die Musik- und Kulturgeschichte
Oberösterreichs v. a. die Musik des italienischen Trecento, der
Niederländer, des Frühbarock (
Barock) und Arbeiten zu Heinrich Schütz zu sehen. Als (Wieder-)Herausgeber älterer Standardliteratur verschaffte er sich hohes Ansehen.
k. M. der ÖAW 1967, w. M. 1982; Ehrenmitglied der DTÖ 1992; Goldenes Doktordiplom 1997; Ehrenmitglied der ÖGMw 1997.
Anton Bruckner in LinzOthmar Wessely, Anton Bruckner in Linz. Vier Studien. Diss. Wien 1947., Diss. Wien 1947;
Musik in OberösterreichOthmar Wessely, Musik in Oberösterreich (Schriftenreihe des Institutes für Landeskunde von Oberösterreich 3). Linz 1951. 1951;
Arnold v. Bruck. Leben u. UmweltOthmar Wessely, Arnold von Bruck. Leben und Umwelt. Nebst Beiträgen zur Musikgeschichte des Hofes Ferdinands I. von 1527 bis 1545. Habil. Wien 1958., Hab.schr. Wien 1958;
Johann Josef Fux u. Johann MathesonOthmar Wessely, Johann Joseph Fux und Johann Mattheson. Vortrag gehalten vor der Jahreshauptversammlung der Johann-Joseph-Fux-Gesellschaft am 10. Oktober 1963 (Jahresgabe. Johann-Joseph-Fux-Gesellschaft [6];1964). Graz 1965. 1965;
Musik Othmar Wessely, Musik (Das Wissen der Gegenwart. Geisteswissenschaften). Darmstadt 1972.1972;
Die älteren Libretti der Bibliothek des Instituts f. Musikwissenschaft der Univ. Wien Othmar Wessely, Die älteren Libretti der Bibliothek des Instituts für Musikwissenschaft der Universität Wien (Tabulae musicae Austriacae 13). Wien 1998.1998. – Hg.:
Die großen Darstellungen der Musikgesch. in Barock und Aufklärung 1964ff (u. a. P. Bourdelot,
Histoire de la musique et de ses effets, depuis son origine jusqu’à présent/[Jean Laurent de Cerf:] Comparaison de la musique italienne et de la françoise 1966; G. B. Martini,
Storia della musica. 1757-1781, Giovanni Batista Martini/Othmar Wessely (Hg.), Storia della musica. 1757-1781 (Die grossen Darstellungen der Musikgeschichte in Barock und Aufklärung 1-3). Graz 1967.1967; M. Gerbert,
De cantu et musica sacra a prima ecclesiae aetate usque ad praesens tempus Martin Gerbert/Othmar Wessely (Hg.), De cantu et musica sacra a prima ecclesiae aetate usque ad praesens tempus (Die grossen Darstellungen der Musikgeschichte in Barock und Aufklärung 4). Graz 1968.1968);
Bruckner-Studien Otto Biba, Anton Bruckner und die Orgelbauerfamilie Mauracher, in: Othmar Wessely (Hg.), Bruckner-Studien. Festgabe der ÖAW zum 150. Geburtstag von Anton Bruckner (Veröffentlichungen der Kommission für Musikforschung 16). Wien 1975, 143–162.1975;
Wr. Veröff. zur Musikwissenschaft Othmar Wessely (Hg.), Wiener Veröffentlichungen zur Musikwissenschaft. Tutzing 1977ff.1977ff; gem. m. Th. Antonicek u. R. Flotzinger (Hg.), [Fs.]
E. SchenkTheophil Antonicek (Hg.)/Rudolf Flotzinger (Hg.)/Othmar Wessely (Hg.), De Ratione in Musica. Festschrift Erich Schenk zum 5. Mai 1972. Kassel et al. 1975. 1975; gem. m. F. Grasberger,
Schubert-Studien 1978. – Hg. u. a. von Werken A. v. Brucks, J. J. Fux’,
Ph. de Montes.
NGroveD 27 (2001); MGG 14 (1968); M. Angerer et al. (Hg.), [Fs.] O. W. Manfred Angerer et al. (Hg.), Festschrift Othmar Wessely zum 60. Geburtstag. Tutzing 1982.1982 [m. Schr.-Verz.]; Th. Antonicek in ÖMZ 53/6 (1998); W. Szmolyan in ÖMZ Wolfgang Szmolyan, Dr. Othmar Wessely Ordinarius in Graz, in Österreichische Musikzeitschrift 18 (1963), 485–486.18 (1963); DBEM 2003; Riemann 1961 u. 1975; F-A 2 (1978); Kürschner 1954; MGÖ 3 (1995).
Helene, geb. Kropik: * 29.7.1924 Wien, † 12.5.2011 Wien. Musikwissenschaftlerin. Studierte an der Univ. Wien (Dr. 1950), arbeitete an der Musiksammlung der ÖNB, 1954–56 in der Kommission für Musikforschung der ÖAW, verbrachte 1956/57, 1958 und 1960 Studienaufenthalte in Italien (v. a. in Rom). Zahlreiche Publikationen und Ausgaben mit Schwerpunkt Lelio Colista (1629–80) und R. Weichlein. Seit 1951 mit O. W. verheiratet.
wirkendes Mitglied der Ges. zur Herausgabe von DTÖ 1977.
Henry Purcell als Instrumentalkomponist, Diss. Wien 1950; Lelio Colista, ein römischer Meister vor Corelli. Leben u. Umwelt 1961; überarbeitet: Lelio Colista, un maestro romano prima di Corelli 2003.
NGroveD 27 (2001) [O. W.]; MGG 14 (1968) [O. W.]; Kürschner 1954.
Nach ihrem Tod wurde die umfangreiche Privatbibliothek des Ehepaars aufgeteilt: Die damalige Kommission für Musikforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften übernahm einen Großteil der Buchbestände und Notendrucke, wesentliche Teile des Buchbestandes ging jedoch auch an das ABIL. Die Notenhandschriften (RISM: A-Wwessely) erhielt die Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, persönliche Unterlagen des Ehepaars wurden dem Archiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften einverleibt.
30.6.2011
Uwe Harten,
Art. „Wessely, Ehepaar“,
in:
Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
30.6.2011, abgerufen am
),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e6a2
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