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Steiner, Steiner, true Carl (Karl Franz)
* 1892-02-1818.2.1892 Eulau/Böhmen (Jílové/CZ), † 1968-01-1515.1.1968 Linz. Pianist, Klavierpädagoge, Chorleiter, Komponist. Kam im Alter von zwei Jahren, aufgrund der Dienstversetzung seines Vaters, eines Eisenbahnbeamten, nach Oberösterreich, wo er in Pregarten aufwuchs und hier ersten Musikunterricht erhielt. Während der Realschulzeit in Linz war er Klavierschüler von A. Göllerich. Nach der Matura ging St. 1910 nach Prag, um an der Technischen Hsch. zu studieren. Während dieser Zeit musikalische Studien bei J. Kaan v. Albest (als Externist am Konservatorium) und A. v. Zemlinsky, erste Auftritte als Pianist und Dirigent. Ab 1915 Teilnehmer am Ersten Weltkrieg, 1916 Verwundung an beiden Händen im Zuge der Südtirol-Offensive. Am 18.8.1918 heiratete er („Techniker dzt. Leutnant d. R. im I. Rgt. 14“) in Bozen Margaritha Majer (Scheidung 1920). Bedingt durch die Kriegsverletzung entwickelte St. eine neue Spieltechnik und trat ab 1919 als Klavierbegleiter in Erscheinung. Mit dem Geiger Amadeo van der Hoya befreundet. Er bildete gemeinsam mit dem Geiger Wolfram Friedrich und dem Cellisten Julius Hochleitner ein in Linz bzw. Oberösterreich (Gmunden, Wels) vielgefragtes Trio; bis 1948 zahlreiche Auftritte, auch als Solist (1942 Krönungskonzert von W. A. Mozart in Linz unter G. Jochum) und Klavierbegleiter. 1922–25 war St. Chormeister des Sängerbundes „Gutenberg“ Linz. 1936–38 unterrichtete er eigenen Angaben zufolge die Meisterschüler P. Weingartens während dessen Japan-Aufenthalts (dies jedoch sicher nicht an der Wiener MAkad.). Der vielgefragte Musiklehrer bewarb sich im Frühjahr 1938 um die Leitung einer Klaviermeisterklasse an der Wiener MAkad., die ihm A. Orel zunächst auch in Aussicht stellte; aufgrund einer negativen Stellungnahme von F. Schütz erhielt er jedoch im September 1938 eine abschlägige Antwort. St. war dann 1939/40 Leiter einer Meisterklasse für Klavier und stellvertretender Direktor des Brucknerkonservatoriums in Linz; anschließend Kriegsdienstleistung. Ab 17.9.1940 in zweiter Ehe mit Ingeborg Benner verheiratet. Nach dem Zweiten Weltkrieg 1945–57 Direktor des Brucknerkonservatoriums, dessen Studienbetrieb er von Grund auf neu aufbaute. Berufungen ins Ausland, Zürich/CH (ca. 1938?) und Leipzig/D (1942 durch J. N. David), lehnte St. ab. Zu seinen Schülern zählten u. a. H. Hilpert, H. Eder, W. Loibner und Margot Pinter.

Sein Sohn Carl-Friedrich St. (* 31.12.1943 Neuenstadt/D) war 1981–2004 Generalsekretär des Bruckner Orchesters Linz.


Ehrungen
Prof.-Titel 1935
Werke
90 Lieder und 11 Lieder ohne Worte.
Literatur
A. Zöhrer in Oberösterr. Kulturbericht 1.3.1957; J. Unfried in Oberösterr. Kulturbericht 16.2.1962; J. Unfried in Oberösterr. Kulturbericht 9.2.1968; W. Jerger, Vom Musikverein zum Brucknerkonservatorium 1823–1963, 1963; [Linzer] Tages-Post 11.1.1921, 4, 8.2.1921, 5, 23.1.1923, 7, 31.1.1925, 6, 1.4.1925, 4, 30.3.1927, 6, 2.10.1930, 5; [Linzer] Tagbl. 9.7.1921, 4, 5.4.1922, 6, 3.12.1932, 3; Linzer Volksbl. 10.3.1923, 3f; Welser Ztg. 13.3.1931, 9; Neues Wr. Tagbl. 7.7.1939, 11; Taufbuch 1875–93 der Pfarre Jílové, fol. 218; Trauungsbuch 1914–20 der Pfarre Bozen, fol. 156; ÖStA (AVA, Unterrichtsministerium, Allgemeine Reihe 1848–1940, K. 3257, 32981/38 und 33483/38); Mitt. Archiv MUniv. Wien (1/2024); Mitt. Carl-Friedrich St. (1/2024).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
12.2.2024
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Steiner, Carl (Karl Franz)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 12.2.2024, abgerufen am ), https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_S/Steiner_Carl.xml
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
© Carl-Friedrich
		Steiner
© Carl-Friedrich Steiner
Zeichung von Rudolf
		Wernecke© Carl-Friedrich Steiner
© Carl-Friedrich Steiner
Beginn des Liedes
		Herbst (T: R. M.
		Rilke), Autograph© Carl-Friedrich Steiner
© Carl-Friedrich Steiner


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