Pfann,
Karl (Carl)
* 17.1.1874 Wien,
† 7.5.1928 Leoben/St.
Sänger (Tenor).
Begann 1893 in Laibach autodidaktisch als Schauspieler, der mitunter Couplets sang. Bald wurde er auch im Operettenfach eingesetzt. 1894/95 am Theater in Pilsen, danach bis 1901 am Theater in der Josefstadt in Wien. In den Sommern 1895–99 regelmäßig Gastspiele in Bad Ischl. Während dieser Zeit bildete er seine Stimme weiter aus, um schließlich ganz ins Gesangfach zu wechseln. 1901/02 am Carltheater engagiert. Nach einem Gastspiel im Sommer 1902 in Gmunden ging er als Heldentenor an das Theater von Brünn. Erste Schallplattenaufnahmen ab 1903. Im selben Jahr Gastspiele an der Frankfurter Oper und der Wiener Staatsoper. 1904/05 am Carl Schultze-Theater in Hamburg/D, danach an der Komischen Oper Berlin. Etwa 1908 kehrte er wieder zur Operette zurück, sang am Berliner Metropoltheater (1911) u. a. in mehreren Revuen von Paul Lincke und als Gast am Hoftheater Karlsruhe/D. Es folgten Engagements in Berlin am Neuen Operettentheater sowie am Theater am Nollendorfplatz. 1913 wirkte er im Rahmen eines Gastspieles am Carltheater in der UA von O. Nedbals Operette Polenblut mit, danach blieb er in Wien, sang zunächst am Carltheater, dann am Bürgertheater und am Theater an der Wien und gab 1914 Gastspiele am Ronacher, wo er auch als Regisseur tätig wurde. Es folgten Johann Strauß-Theater, Wiener Bürgertheater und Theater an der Wien (u. a. UA von O. Nedbals Operette Die Winzerbraut). 1916 Rolle im Wiener Stummfilm Die Tragödie auf Schloss Rottersheim. Ab Herbst 1916 Ronacher, 1917 Carltheater, im Sommer 1918 Gastspiel in Odessa/UA als Mitglied eines Wiener Operetten-Ensembles. Ab Oktober 1918 Engagement im neu eröffneten Wiener Komödienhaus, dem ehemaligen Colosseum (Wien IX), im Sommer 1919 Gastspiel am Wiener Stadttheater. 1919/20 Intimes Theater, gefolgt von Gastspielen in Znaim, Halle an der Saale/D und an der Berliner Staatsoper. 1921/22 am Theater an der Wien. Im Jänner 1922 Gastspiel im Ronacher, im Februar 1922 ging er mit einem Berliner Operettenensemble nach Amsterdam, später Gastspiele in Reichenberg unter O. Goetz und Marienbad. 1922/23 Intendant und Sänger am deutschen Theater von Mährisch-Ostrau, danach wieder am Carltheater. Bis 1927 noch Gastspiele an verschiedenen Bühnen (Volksoper Wien, Modernes Theater in Wien, Karlsbad, Bad Ischl, Innsbruck, Graz, Marienbad, Franzensbad) sowie Auftritte auf Radio Wien. Ab 5.1.1928 Regisseur und Sänger bei der UA von
O. Jaschas
Ade du liebes Elternhaus in der Volksoper Wien. Pf. starb während einer Gastspielreise in Leoben. Verheiratet mit
S. Bachrich
(nach 1913). Deren gemeinsame Tochter Elisabeth war zunächst Tänzerin, später Schauspielerin und ab 22.12.1940 mit dem Schauspieler und Schriftsteller Ernst Morgan (1902–57) verheiratet.
Werke
Plattenaufnahmen für Pathé, G &T bzw. HMV (v. a. Operetten, auch einige Opern).
Plattenaufnahmen für Pathé, G &T bzw. HMV (v. a. Operetten, auch einige Opern).
Literatur
K-R 1997; M.-Th. Arnbom, War’n Sie schon mal in mich verliebt? 2006; Der Humorist 1.3.1899, 5, 11.6.1917, 2; 1.8.1918, 5f, 28.7.1922, 2; Neues Wr. Tagbl. 18.8.1902, 9; Wr. Sonn- und Montags-Ztg. 13.5.1918, 6; Znaimer Tagbl. 10.2.1920, 3 u. 7.4.1920, 2; Reichspost 28.12.1921, 5, 4.1.1922, 6; (Linzer) Tages-Post 11.5.1928, 16; Wr. Ztg. 10.1.1928, 6; Das Kleine Bl. 6.5.1928, 10; Allg. Tiroler Anzeiger 23.4.1928, 8; Arbeiterwille 27.2.1927, 4; Pilsner Tagbl. 25.6.1927, 2; Prager Tagbl. 2.7.1927, 7; http://www.imdb.com (10/2016); eigene Recherchen (BühnenJb.er; www.anno.onb.ac.at).
K-R 1997; M.-Th. Arnbom, War’n Sie schon mal in mich verliebt? 2006; Der Humorist 1.3.1899, 5, 11.6.1917, 2; 1.8.1918, 5f, 28.7.1922, 2; Neues Wr. Tagbl. 18.8.1902, 9; Wr. Sonn- und Montags-Ztg. 13.5.1918, 6; Znaimer Tagbl. 10.2.1920, 3 u. 7.4.1920, 2; Reichspost 28.12.1921, 5, 4.1.1922, 6; (Linzer) Tages-Post 11.5.1928, 16; Wr. Ztg. 10.1.1928, 6; Das Kleine Bl. 6.5.1928, 10; Allg. Tiroler Anzeiger 23.4.1928, 8; Arbeiterwille 27.2.1927, 4; Pilsner Tagbl. 25.6.1927, 2; Prager Tagbl. 2.7.1927, 7; http://www.imdb.com (10/2016); eigene Recherchen (BühnenJb.er; www.anno.onb.ac.at).
Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
24.1.2017
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger,
Art. „Pfann, Karl (Carl)“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
24.1.2017, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0034ce5b
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