Goldenes Verdienstkreuz mit der Krone 1872; Direktortitel 1874.
Sein Sohn
Karl Magnus: * 12.1.1843 Mannswörth, † 12.11.1905 Wien. Jurist und Organist. Absolvierte das Akademische Gymnasium in Wien und studierte 1861–66 Jus in Wien und Graz (hier 1866 Dr. jur.). In weiterer Folge betrieb er eine Anwaltskanzlei in Wien. Während des Studiums gehörte er 1862–64 dem Wiener Akademischen Gesangverein an und besuchte 1864–66 (u. a. gemeinsam mit A. A. Buchta, J. Scheu, M. v. Weinzierl und F. Urban; Abschluss erst 1867?) die Orgelschule (Klasse für höheres Orgelspiel) von E. Köhler des Vereins zur Beförderung echter Kirchenmusik, dessen Umgestaltung zum Wiener Cäcilien-Verein er ab 1869 gemeinsam mit Jos. Böhm betrieb. In letzterem hatte H. dann führende Funktionen inne (Administrator 1871–73, Präses-Stellvertreter 1873–1905?), und er unterrichtete auch Orgel an der Vereinsschule (mindestens 1886–1905, Schüler: F. Maller), der er 1880–1905 (in der Nachfolge Jos. Böhms, der aufgrund eines cäcilianistischen Richtungsstreites aus dem Verein ausschied und den Wiener St.-Ambrosius-Verein als „Konkurrenz“ ins Leben rief) als Leiter vorstand. 1878/79 redigierte H. auch gemeinsam mit Jos. Böhm die Wiener Blätter für katholische Kirchenmusik. 1879–1905 war er Organist an der Votivkirche (Wien IX), 1902 auch als Domkapellmeister von St. Stephan im Gespräch. Er betätigte sich weiters als Sachverständiger in Orgelbaufragen. Sein Bruder war der akademische Maler Rudolf Leopold H. (* 11.3.1840 Mannswörth, † 10.3.1918 Wien).
Fachbeiträge zum Orgelbau in Tagesztg.en; Die Kunstmusik in der Wr. Metropolitankirche 1900 (anonym, H. zugeschrieben).
Dessen Frau
Philomene (Filomena Anna Maria): * 14.3.1853 Wien, † 4.12.1925 Wien. Sängerin. Tochter des Buchbinders Wenzl Tomsa und der Schullehrertochter Maria Woczelka. Studierte 1865–70 am Konservatorium der GdM Gesang (bei K. Pichler und A. Passy-Cornet) sowie die Nebenfächer Klavier(begleitung) (bei F. Ramesch), Harmonielehre (bei F. Krenn), Deklamation (bei Josef Weilen), Italienisch (bei Eugenio Ducati) und Literaturgeschichte (bei A. Prosniz). Ab 1870 folgten regelmäßige Auftritte als Kirchen-, Lied- und Oratoriensängerin, spätestens ab 1872 trat sie auch gemeinsam mit ihrem späteren Mann (Heirat am 2.6.1877 in der Alservorstadtpfarrkirche [Wien VIII]) auf. 1875 debütierte sie am Grazer Landestheater, danach sang sie in Prag (1876) und in Wien als Soubrette an der Komischen Oper (ab Herbst 1876; Ring-Theater). 1877 beendete sie ihre Karriere infolge der Verehelichung, in den 1890er-Jahren trat sie noch vereinzelt als Kirchensängerin in Erscheinung. 1892–94 unterrichtete Ph. H. Gesang an der Msch. des Kirchenmusikvereins an der Votivkirche.
2. Prämie in der 2. Klasse der Klavierbegleitungsschule des Konservatoriums der GdM 1870.
Deren Sohn
Alexander Guido: * 2.6.1884 Wien, † 27.10.1934 Wien. Beamter und Musiker. Jüngster Sohn und letztes Kind seiner Eltern, studierte ebenfalls Jus in Wien (Dr. jur. 1919) und war hauptberuflich beim Wiener Magistrat beschäftigt. Daneben betätigte sich A. H., Orgelschüler seines Vaters im Wiener Cäcilien-Verein, aber auch als Organist, Kirchenmusiker, Klavierbegleiter (um 1914 des MGV „Frohsinn“ Fünfhaus) und Chormeister-Stellvertreter (neben G. Valker) der Währinger Liedertafel (um 1914). 1920–22 bzw. 1924–26 studierte er außerdem insgesamt sechs Semester Musikwissenschaft an der Univ. Wien bei G. Adler, W. Fischer, R. Lach, E. Wellesz, R. M. Haas und A. Orel (ohne Abschluss).
gem. m. H. Neusser: E. S. Engelsberg. Leben und Werk 1925.
A. Weigel in Wr. Geschichtsbll. 77 (2022); [Fs.] 100 Semester Akademischer Gesangverein in Wien 1858–1908, 1908, 221; Dt. Volksbl. 21.1.1892, 6, 26.2.1914, Mittag-Ausg., 4; Neues Wr. Journal 29.8.1894, 7; Reichspost 25.1.1914, 41; Neuigkeits-Welt-Bl. 16.6.1914, 7; Taufbuch 1784–1816 der Pfarre Mannswörth, fol. 128, 1829–56, fol. 104, 139; Taufbuch 1853–54 der Pfarre St. Ulrich (Wien VII), fol. 42; Taufbuch 1883–85 der Votivkirche (Wien IX), 1884, fol. 29; Archiv der ÖAW (Bestand St. Anna, G10); www.demos.ac.at (9/2022); eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM, Dt. Bühnen-Jb.er 1876–78).