Logo ACDH-CH
OeML Schriftzug
Logo OeML
Logo Verlag

Wiener Akademischer Gesangverein
1858 gegründeter couleurstudentischer Männergesangverein, seit Jänner 1952 Universitätssängerschaft Barden. Wahlspruch: „Im Denken treu und klar, in Taten frei und stark, im Liede deutsch und wahr!“ Der Wr. A. G. entwickelte sich aus der 1855 lose zusammengekommenen Gruppe von Studenten, die studentisches Liedgut auf hohem Niveau pflegen wollten (sog. Juristenliedertafel), ab 1856 war R. Weinwurm musikalischer Leiter. Wegen des hohen Zuspruches entschloss man sich zur formellen Vereinsgründung einer „akademischen Sängerschaft“ mit enger Bindung an die Univ. Wien. Die fakultativ-schlagende Verbindung verstand sich in erster Linie als Chorvereinigung innerhalb des Couleurstudententums (erst ab 1899 eigene Waffen und ab 1904 Vollcouleur). In den späten 1880er und 1890er Jahren war der Wr. A. G. großdeutsch-national ausgerichtet (siehe Bruckner-Commers). 1920 Umbenennung in Wiener Akademische Sängerschaft Ghibellinen. Mit der Verleihung des Titels „Universitäts-Sängerschaft“ durch den Senat der Univ. Wien erhielt der Wr. A. G. 1924 seine offizielle Anerkennung durch die Univ. Mit der Selbstauflösung aller Studentenverbindungen 1938 ging die Wiener Akademische Sängerschaft Ghibellinen in der Kameradschaft Ulrich von Hutten innerhalb des deutschen Studentenbundes auf; die Einberufungen der Mitglieder machten größere Aktivitäten jedoch bald unmöglich. 1949 Wiedergründung des Wr. A. G.s und Fusionierung mit der 1919 gegründeten Wiener technisch-akademischen Sängerschaft Nibelungia; 1950/51 wurde wieder mit regelmäßigen Proben begonnen. 1952 Umbenennung in Akademische Sängerschaft Barden (ab 1959 wieder „Universitäts-Sängerschaft“). Die Barden verstehen sich heute (2006) als liberal-couleurstudentischer Männerchor und pflegen neben allgemeiner Männerchorliteratur v. a. das studentische Liedgut und die sog. Bieroper. Ehrenmitglieder: J. Brahms, R. Wagner, Th. Billroth, Josef Viktor von Scheffel, A. Bruckner, Georg Reimers, Johannes Schober, Julius Wagner-Jauregg, Otto Tessler.
Literatur
F. Huss, Anton Bruckner u. der Wr. A. G., Dipl.arb. Wien 1997; E. Hilscher in O. Wessely (Hg.), [Kgr.-Ber.] Bruckner. Linz 1988, 1992; www.barden.at (6/2006).

Autor*innen
Elisabeth Th. Hilscher
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2006
Empfohlene Zitierweise
Elisabeth Th. Hilscher, Art. „Wiener Akademischer Gesangverein“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2006, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e6be
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001e6be
ORTE
Orte
LINKS
ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft

Publikationen zur Musikwissenschaft im Verlag