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Rubatscher, Rubatscher, Otto: Familie
Otto: * 1929-02-099.2.1929 Untermoj bei St. Martin in Thurn/Südtirol (Antermoia/I), † 2020-08-1818.8.2020 Brixen/Südtirol (Bressanone/I). Organist, Chorleiter, Pädagoge. Sohn des Chorregenten Johann R. († 1933) und der Angela, geb. Molling. Sang bereits mit zehn Jahren im Kirchenchor von Untermoi unter der Leitung des Ortspfarrers Alois Comploi. Dieser erkannte die Begabung von R. und ermöglichte ihm mit elf Jahren Harmoniumunterricht durch seinen Bruder Angelo Comploi (Pfarrer, Chorleiter und Lehrer in Wengen [La Valle/I]). Alois Comploi vermittelte R. 1941 auch eine halbjährige Organistenausbildung beim Brixner Domkapellmeister Angelo Alverà. Im selben Jahr kehrte R. als Kirchenmusiker nach Untermoi zurück. Mit 17 Jahren übernahm er den Kirchenchor; ein Jahr später gründete er eine Musikkapelle. 1955–57 studierte er durch die Vermittlung von Friedl Volgger in Wien an der MAkad. Kirchenmusik. 1957–62 war er Organist, in den letzten beiden Jahren ebenso Chorleiter in Cortina d’Ampezzo/I. 1957–58 studierte er am Konservatorium in Innsbruck Kontrapunkt bei K. Koch, 1959–65 am Konservatorium in Bozen Orgel bei Luigi Ferdinando Tagliavini (Diplomabschluss Orgel und Chormusik). 1962–99 war er Domorganist zu Brixen. In dieser Funktion setzte er sich für einen neuen Spieltisch (1966 realisiert), die Restaurierung der Domorgel (am 4.10.1980 geweiht) sowie eine neue Chororgel (am 23.11.1997 geweiht) ein. Seit 1967 war er Mitglied der diözesanen Orgelkommission und an der Planung sowie Kollaudierung weiterer Orgeln in Südtirol beteiligt; gemeinsam mit E. Krauss, J. Knapp und Joh. Pirchner zeichnete er u. a. für die Disposition der Hauptorgel im Brixner Dom verantwortlich. Parallel zu seiner Tätigkeit als Domorganist unterrichtete er ab 1962 an der diözesanen Kirchen-MSch. in Brixen, an deren Aufbau er maßgeblich mitwirkte und die er 1987–93 leitete, Orgel und Klavier und war Organist an der Pfarrkirche Brixen. Zudem wirkte er als Lehrkraft an der Brixner Mittelschule. 1962–94 leitete er den MGV Brixen, welchen er zu einem der führenden Männerchöre Südtirols etablierte. Nach seiner Pensionierung als Domorganist wirkte er einige Jahre als Bass-Sänger im Domchor Brixen. Als Organist wurde er v. a. für seine Improvisationen sowie die Fähigkeit, Musik und Liturgie den Anlässen entsprechend als Einheit zu gestalten, geschätzt. Als Orgelpädagoge wurde er für sein menschliches Einfühlungsvermögen und die Vermittlung von liturgisch-praktischer Kompetenz geschätzt. Zu seinen Schülern zählten u. a. Franz Comploi, Heinrich Waldner und Christian Unterhofer.
Ehrungen
Verdienstkreuz des Landes Tirol 1984; Orlando di Lasso-Medaille 1987; Ehrenchorleiter des MGV Brixen 1994; Ehrung für Dienst in der Diözese Bozen-Brixen 2014; Ehrenmedaille der Stadt Brixen; Widmungsträger einiger Kompositionen von A. F. Kropfreiter und H. Paulmichl.
Werke
Orgelsätze im Orgelbuch zum Gotteslob (Diözesanteil Brixen).
Literatur
SK 46/3 (1999), 120, 67 (2020), 362; E. Knapp, Die Kapellmeister und Organisten am Dom zu Brixen 2007, 314ff, 319ff, 324ff, 327f; H. Walder in KirchenMusik 123 (2020), 22f; R. Mur in KirchenMusik 125 (2021), 7f, 11; Musikslg. der ÖNB (Fonds F Kropfreiter 318–20, 320; MS91540-4°); Mitt. Archiv MUniv. Wien (6/2022); Mitt. Hans R. (6/2022); Mitt. Andreas Brugger (MGV Brixen, 7/2022); https://domchorbrixen.it (4/2022); http://vocalartbrixen.it (4/2022); www.mgvbrixen.it (5/2022); www.acv-deutschland.de (5/2022); www.bz-bx.net (5(2022); https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Brixner_Dom (5/2022).


Seine Kinder

Hans (eig. Johann): * 15.6.1964 Brixen. Lehrer, Organist. Nach der Matura am Humanistischen Gymnasium Vinzentinum 1983 in Brixen studierte er an der Univ. Innsbruck Physik (Abschluss 1989) und am dortigen Konservatorium Konzertfach Orgel bei R. Jaud (Diplom 1990). Seit 1990 Organist an der Pfarrkirche St. Michael in Brixen. 1990–92 Lehrer für Mathematik, Physik und Naturkunde am Vinzentinum Brixen, seit 1992 Lehrer für Mathematik, Physik und Elektronik am dortigen Realgymnasium Fallmerayer. Seit 1997 singt er im von ihm mitbegründeten Vocalensemble AllaBreve, seit sechs Jahren ist er zudem Mitglied von Brummnet – der Männerchor.


Literatur
www.fallmerayer.it (4/2022); pers. Mitt. (6 und 8/2022).


Margit (Margareth): * 24.9.1965 Brixen. Musikschullehrerin. 1983–92 Lehramtstudium Musik- und Instrumentalmusikerziehung (Hauptfach Violine, Zweitfach Gesang) am Innsbrucker Standort des Mozarteums Salzburg sowie Deutsche Philologie an der Univ. Innsbruck. Nach dreijähriger Unterrichtstätigkeit (Violine) im Tiroler Ötztal (Ötz, Umhausen, Längenfeld) seit 1992 Violin-Lehrerin an der MSch. Innsbruck. 1991–2010 unterrichtete sie zudem bei den Kinderorchesterwochen Tiroler Aufstrich. Parallel zu ihrer pädagogischen Tätigkeit ist sie u. a. im Tiroler Kammerorchester Innstrumenti, den Tiroler Barockinstrumentalisten, dem Barockorchester Academia Jakobus Stainer und dem Orchester der Akademie St. Blasius sowie seit ihrem Studium in diversen Vokalformationen (Ottocanto, Vokalensemble Stimmen, Xang, Kammerchor Innsbruck, Cantharsis) tätig. Als Vokalistin wirkte sie beim Hörspiel Gußstahlmandala – das geheime Wissen der Fußgänger für das ORF-Radio Ö1 (1996) und bei Aufnahmen für die Bühnenmusik zu Lidia Winiewics’ Späte Gegend von H. Wisser (Aufführung bei den Volksschauspielen in Telfs) mit.


Literatur
oe1.orf.at (7/2022); www.wienerzeitung.at (8/2022); Mitt. H. R. (7/2022); pers. Mitt. (8/2022).


Hans’ Tochter

Judith: * 4.5.1995 Brixen. Radio- und Videojournalistin. Besuchte 2009–12 das Klassische Gymnasium Vinzentinum in Brixen, absolvierte ein Jahr an der Kennedy High School, Iowa/USA und maturierte 2014 am Pädagogischen Gymnasium mit Landesschwerpunkt Musik in Bruneck. 2014–20 Lehramtsstudium aus Deutsch und Musik in Innsbruck an der Univ. und am Innsbrucker Standort des Mozarteums Salzburg; 2016–19 Lehrtätigkeit am Wirtschaftskundlichen Realgymnasium der Ursulinen Innsbruck (Klavier) sowie an Schulen in Bukarest, Südtirol und Manitoba/CDN. 2015–19 Referentin bei Musical- und Theaterworkshops sowie Sommermusikwochen in Südtirol. 2015–20 Mitglied der Akademie St. Blasius Innsbruck (Chorsängerin und Gesangssolistin). 2017–19 Teilnahme an den Payerbacher Meisterkursen (Klassischer Gesang). 2018–21 Mitglied der Audi Jugendchorakademie. Seit 2018 Tätigkeit bei verschiedenen Rundfunkstationen in Österreich und Deutschland, seit 2021 ausschließlich für den Bayerischen Rundfunk (BR). 2019 Forschungsaufenthalt in Fairholme, Manitoba zur Erforschung der Musikpraxis der Hutterer. 2019/20 für die Öffentlichkeitsarbeit des Department Innsbruck des Mozarteums Salzburg mitverantwortlich.


Ehrungen
Kanada-Preis des ZKSI (Zentrum für Kanadastudien Innsbruck) 2020.
Schriften
Musik- und Theaterrezensionen für das Studierendenmagazin Die Zeitlos 2017/18; Kurzgeschichte Mädchen haben lange Beine 2018 (Shortlist des Münchner Kurzgeschichtenwettbewerbs 2019); Gedichte in Suchbewegungen. Junge Literatur 2021; „Singen is a part vu unsern Lebm“. Musik bei den Hutterern von Fairholme/Manitoba 2022.
Literatur
www.uibk.ac.at (7/2022); www.diezeitlos.at (7/2022); https://bibsearch.uibk.ac.at (7/2022); Mitt. H. R. (7/2022); pers. Mitt. (9/2022).

Autor*innen
Bettina Graf
Letzte inhaltliche Änderung
4.11.2022
Empfohlene Zitierweise
Bettina Graf, Art. „Rubatscher, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 4.11.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003dc96d
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Otto Rubatscher© Hans  Rubatscher
© Hans Rubatscher

DOI
10.1553/0x003dc96d
GND
Rubatscher, Otto: 1299861008
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Rubatscher, Hans: 129986211X
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Rubatscher, Margit: 1299862381
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Rubatscher, Judith: 1265143234
OBV
Weiterführende Literatur

ORTE
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