Trauungsbuch der Pfarre Schottenfeld 1853, fol. 81; Sterbebuch der Pfarre Hernals 1893, fol. 174; eigene Recherchen (Lehmann’s Adresskalender).
Sein Sohn
Franz Xaver: * 1.4.1855 Wien, † 15.8.1924 Wien. Geiger, Pädagoge, Komponist. R. studierte 1869–73 am Konservatorium der GdM Violine bei bei C. Heißler und J. Hellmesberger sen., Komposition bei F. O. Dessoff sowie Klavierbegleitung bei W. Schenner. 1873 wurde er als 2. Geiger Mitglied des Wiener Hofopernorchesters sowie der Wiener Philharmoniker, 1876 stieg er zum Primgeiger auf. Ab 1878 war R. Exspektant, 1888–94 Mitglied der Wiener Hofmusikkapelle. Nach erfolgreicher Mitwirkung beim Hellmesberger-Quartett (1875/76) gründete er 1878 das R.-Quartett (A. Siebert [Vl. 2], A. Stecher [Va.], Th. Kretschmann [Vc.]), mit dem er bis 1884 als Primgeiger konzertierte. Im selben Jahr erschienen im Wiener Verlag Wetzler seine Neun Wanderlieder nach Texten von Ludwig Uhland. Krankheitshalber wurde R. bereits 1887 pensioniert, war danach aber insgesamt über 30 Jahre als Privatmusiklehrer tätig und trat sporadisch in Kammerkonzerten auf. Am 6.7.1895 Heirat an St. Karl (Wien IV). Trauzeugen waren Franz Conrad v. Hötzendorf und sein früherer Kollege Rudolf Zöllner, pensionierter Bratschist des Wiener Hofopernorchesters und der Wiener Philharmoniker. Gemeinsam mit seiner Frau veranstaltete R. über viele Jahre zahlreiche Hauskonzerte (Hausmusik), hier trat u. a. P. Wittgenstein regelmäßig auf.
2. Preis beim Concurs f. Vl., Vc., Blasinstrumente, Hf. u. Org. des Konservatoriums der GdM 1871; 2. Preis beim Concurs f. Vl., Vc., Blasinstrumente, Org. u. Komposition des Konservatoriums der GdM 1872; 2. Preis beim Concurs f. Kl. u. Vl. des Konservatoriums der GdM 1873; Ehrenmitglied des MGV Neulerchenfeld.
Einige Kammermusikwerke, Lieder (Neun Wanderlieder 1884).
Ch. Merlin, Die Wr. Philharmoniker 2 (2017); DBEM 2003; ÖBL 8 (1983); Eisenberg 1893; Dt. Kunst- u. Musik-Ztg. H. 15 (1891), 151; Österr. Musik- u. Theaterztg. H. 10 (1897), 4; Wr. Sonn- u. Montagsztg. 18.1.1897, 2; Briefe Leopoldine an Ludwig Wittgenstein 12.1.1916, 7.1.1919; Brief Hermine an Ludwig Wittgenstein 15.5.1922 in Wittgenstein: Gesamtbriefwechsel: Innsbrucker electronic edition = Complete Correspondence 2011; Taufbuch der Pfarre Altlerchenfeld (Wien VII) 1855, fol. 28; Trauungsbuch der Pfarre St. Karl Borromäus (Wien IV) 1891–97, fol. 163; eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM; www.anno.onb.ac.at).
Dessen Frau
Adele R.-Mandlick (geb. Mandlick, Adelheid): * 18.11.1861 (nicht 1864) Wien, † 22.9.1932 Mödling/NÖ. Pianistin, Musikpädagogin. Die Tochter von H. Merlin und Schwester des Malers und Illustrators August Josef Mandlick (* 8.6.1860 Wien, † 1.6.1934 Wien) erhielt privaten Klavierunterricht bei J. Epstein und trat ab den 1880er Jahren öffentlich auf. Sie konzentrierte sich insbesondere auf zeitgenössische Kammermusik und spielte UA.en von R. Braun, R. Glickh, H. Grädener, C. Horn, G. Jenner, H. Reinhold, H. Rietsch, St. Stocker, A. Sturm, von ihrem Mann Franz sowie besonders häufig von J. Labor, mit dem das Ehepaar eng verbunden war. Ab 1882 regelmäßige Auftritte mit Franz (bzw. mit dem R.-Quartett). Sie pflegte außerdem eine enge Verbindung zum Winkler-Quartett, mit dem sie erstmals 1887 auftrat. Nach dessen Auflösung spielte sie weiterhin häufig mit den ehemaligen Mitgliedern J. Desing, A. Finger, Alexander Fimpel, R. Hummer, Theodor Luka und H. Reinhold. Weitere Kammermusikpartner waren u. a. F. Buxbaum, O. Dachs, J. Donat, Z. Grieger, F. Hellmesberger, Olga von Hueber, Th. Kretschmann, A. Mišek, F. Simandl und N. Wunder-Wierer. Sie gab daneben privaten Unterricht, zu ihren Schülerinnen und Schülern zählten u. a. A. Mahler und deren Schwester Grethe Schindler sowie Marie und Ernestine Ehrbar. Nach dem Tod ihres Mannes führte sie die Hauskonzerte weiter.
Brahms-Medaille.
I. Korotin (Hg.), biografiA 3 (2016); Fremden-Bl. 19.2.1852, 8; Wr. Allgemeine Ztg. 31.3.1882, 5, 6.12.1887, 2; Die Presse 3.12.1882, 15; Wr. Ztg. 22.10.1884, 5, 26.9.1889, 6; NFP 21.11.1888, 7, 18.1.1894, 6, 9.7.1895, 8, 4.12.1898, 9; Dt. Kunst- u. Musik-Ztg. H. 27 (1889), 226, H. 13 (1891), 130, H. 15 (1891), 151, H. 7 (1897), 84; Österr. Musik- u. Theaterztg. H. 13 (1892), 4, H. 2 (1893), 16, H. 9 (1894), 7, H. 7 (1897), 7; Dt. Volksbl. 27.1.1894, 2, 6.11.1901, 10, 15.2.1907, 8; Ischler Wochenbl. 7.7.1895, 4; Illustrirtes Wr. Extrabl. 16.2.1902, 4; Die Zeit 17.2.1907, 6; Neues Wr. Tagbl. 14.2.1909, 14; Badener Ztg. 3.8.1912, 5, 30.4.1923, 3; Taufbuch der Pfarre Mariahilf (Wien VI) 1858–62, fol. 246, 385; Trauungsbuch 1854–62 der Pfarre St. Stephan (Wien I), fol. 242; eigene Recherchen (Lehmann’s Adresskalender; www.anno.onb.ac.at).
Monika Kornberger