Withofner (geb. Rosola),
Melanie Klara (Mela; Pseud. Mathias Witner)
* 16.12.1896 Wien,
† 26.7.1970 Baden bei Wien/NÖ.
Tänzerin, Komponistin, Pianistin, Pädagogin.
Jüngste von drei Töchtern des Konfektionärs Eduard Rosola und der Marie, geb. Bock. Ihre Ballettausbildung begann sie im Alter von etwa fünf Jahren an der Wiener Hofoper. Mit sieben Jahren wurde sie Mitglied des Ballettkorps des Kaiserjubiläums-Stadttheaters (Volksoper Wien) und stand ab 1904 in verschiedenen kleineren Rollen als Solotänzerin auf der Bühne, darunter ab 1908 mehrmals als dritter und vierter Knabe in R. Wagners Tannhäuser oder 1913 als erste Magd in F. Flotows Martha. Bis zu ihrem 17. Lebensjahr trat W. als Tänzerin auf den Wiener Theaterbühnen auf. Parallel dazu erhielt sie 1902–17 zunächst privaten Klavierunterricht, nahm kurzzeitig im Jahr 1917 beim Ehepaar Rée weiteren Unterricht in Klavier, woraufhin sie noch im selben Jahr die Zulassungsprüfung an der Wiener MAkad. absolvierte. Bis zum Studienjahr 1922/23 studierte sie dort Klavier bei H. Andrásffy und besuchte bei R. Stöhr die Nebenfächer Klavier-Kammermusik, Violine, Violoncello sowie Harmonielehre. Im Juni 1922 legte sie ihre Staatsprüfung in Klavier ab, wobei sie den letzten Ausbildungsjahrgang freiwillig wiederholte. 1923–27 studierte W. Musiktheorie bei F. Schmidt, dessen sog. „Schulen für Musiktheorie“ sich aus einem Jahrgang Harmonielehre, zwei Jahrgängen Kontrapunkt und vier Jahrgängen Komposition zusammensetzten. Zusätzlich belegte sie im Sommersemester 1924 Laute bei J. Ortner und 1924–27 Orgel bei F. Schütz. Währenddessen war sie als Mitglied des Frauenchores im Wiener Eisenbahngesangsverein als Korrepetitorin tätig. Erste musikalische Erfolge feierte W. als Interpretin klassisch-romantischen Repertoires im Wiener Konzerthaus und Wiener Musikverein und präsentierte im Rahmen einiger Konzertabende zugleich ihre eigenen Kompositionen. Am 16.8.1926 heiratete sie den Richter Eduard W. (* 23.10.1896 Leoben/St, † 15.1.1954 Wien), der ab 1928 in Güssing/Bl, ab 1931 in Mödling tätig war. Damit einhergegangen dürfte eine Übersiedlung nach Perchtoldsdorf gewesen sein, wo W. ab den 1930er Jahren als Klavierbegleiterin an die Öffentlichkeit trat und nach ihrer Prüfung zur Gymnastiklehrerin 1931 eine Gymnastikschule betrieb. Während des Zweiten Weltkriegs studierte sie 1941–44 an der Wiener MAkad. Orgel und Cembalo bei B. Seidlhofer sowie Musiktheorie bei J. Marx (bis 1952), mit dem sie in regem Briefwechsel stand und auch privat verkehrte. Daneben Auftritte bei Benefizveranstaltungen der Perchtoldsdorfer Ortsgruppe „Am Tryhel“ der NSDAP. 1945/46 wurde W. als Cembalo-Studentin bei I. Ahlgrimm an der Wiener MAkad. vermerkt und erhielt zuletzt in den Jahren 1950–52 Klavierunterricht bei Eugenie Wild-Volek. Außerdem immer wieder ehrenamtliche Einsätze als Klavierbegleiterin in Perchtoldsdorf, wo sie im September 1948 erstmals auch als Komponistin an die Öffentlichkeit trat.
Werke
Ballett Katzenserenade im Mondenschein 1949; Ballettsuite Blumen im Frühling 1949; Klavier- und Cembalowerke; Lieder und Bearbeitungen.
Ballett Katzenserenade im Mondenschein 1949; Ballettsuite Blumen im Frühling 1949; Klavier- und Cembalowerke; Lieder und Bearbeitungen.
Literatur
Marx/Haas 2001; I. Korotin (Hg.), biografiA 3 (2016); H. Sittner, Richard Stöhr. Mensch, Musiker, Lehrer 1965, 73–76; Neues Wr. Journal 23.4.1905, 40; Neues Wr. Tagbl. 14.3.1906, 21; Neues Wr. Journal 13.1.1910, 12; Reichspost 27.2.1906, 8, 13.4.1909, 7, 8.10.1913, 19, 4.4.1924, 8; Ostbahn-Bote 18.5.1930, 14, 21.4.1935, 3, 22.9.1935, 4, 19.4.1936, 3, 6.3.1938, 4; Wr. Ztg. 24.12.1950, 4; Taufbuch 1896 der Pfarre Sankt Florian (Matzleinsdorf, Wien V), fol. 335; Taufbuch 1896–1903 der Pfarre Leoben-Waasen, pag. 32; www.musikverein.at (12/2020); https://konzerthaus.at/ (12/2020); ÖNB, Hss.-Slg., Briefwechsel J. Marx/M. W. 1942–53, 873/15, 873/16 u. 873/17; Mitt. Archiv MUniv. Wien (12/2020); eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at).
Marx/Haas 2001; I. Korotin (Hg.), biografiA 3 (2016); H. Sittner, Richard Stöhr. Mensch, Musiker, Lehrer 1965, 73–76; Neues Wr. Journal 23.4.1905, 40; Neues Wr. Tagbl. 14.3.1906, 21; Neues Wr. Journal 13.1.1910, 12; Reichspost 27.2.1906, 8, 13.4.1909, 7, 8.10.1913, 19, 4.4.1924, 8; Ostbahn-Bote 18.5.1930, 14, 21.4.1935, 3, 22.9.1935, 4, 19.4.1936, 3, 6.3.1938, 4; Wr. Ztg. 24.12.1950, 4; Taufbuch 1896 der Pfarre Sankt Florian (Matzleinsdorf, Wien V), fol. 335; Taufbuch 1896–1903 der Pfarre Leoben-Waasen, pag. 32; www.musikverein.at (12/2020); https://konzerthaus.at/ (12/2020); ÖNB, Hss.-Slg., Briefwechsel J. Marx/M. W. 1942–53, 873/15, 873/16 u. 873/17; Mitt. Archiv MUniv. Wien (12/2020); eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at).
Autor*innen
Monika Kornberger
Johanna Stacher
Johanna Stacher
Letzte inhaltliche Änderung
17.2.2022
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger/Johanna Stacher,
Art. „Withofner (geb. Rosola), Melanie Klara (Mela; Pseud. Mathias Witner)“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
17.2.2022, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x003d3eff
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.