Wehle,
Carl (Karl Josef, Josef Karl)
* 17.3.1868 Kowarz bei Groß-Topoltschan/Ungarn
(Kovarce/SK),
† 28.7.1912
Binz/D.
Kapellmeister und Violinist.
Sohn eines Fabrikbesitzers. Nach dem Besuch des Untergymnasiums in Pest studierte er 1882–88 Violine bei
S. Bachrich und J. Hellmesberger (d. J.),
Theorie bei F. Krenn sowie Klavier
und Musikgeschichte am Konservatorium der GdM. Es
folgten kurzzeitige Studien in Paris bei Hubert Léonard (1819–90) und Camillo Sivori
(1815–94) sowie in Berlin bei J.
Joachim und Émile Sauret (1852–1920). Seine Konzertreisen führten ihn u.
a. gemeinsam mit Anne Judic (1850–1911) und Carl Grienauer (1868–1915) durch Rumänien,
die Türkei, Ungarn, Russland, Deutschland und Österreich. Mit E. Kerndl veranstaltete er 1893 eine
Konzertreihe für neue und selten gehörte Werke im Ehrbaarsaal und konzertierte im
selben Jahr als Violinist in St.
Pölten und im Römischen Hof in Berlin. Zumindest 1894 schrieb er Kritiken
für die Österreichische Musik- und Theaterzeitung. 1895 trat W. als
Violinist zusammen mit der Sängerin Minnie Hubner (?–?), eine Schülerin G. Mahlers, im Musikverein auf. Bei
einem Konzert C. M.
Ziehrers im Ronacher 1896 wirkte er ebenfalls als Violinist mit. 1896/97 war er
erster Konzertmeister des von Hans Winderstein (1856–1925) gegründeten
Winderstein-Orchesters in
Leipzig/D und daraufhin in gleicher
Tätigkeit bei den Dortmunder Philharmonikern (1897/98) sowie bei einem
Orchester zu Scheveningen/NL. 1898
konzertierte er abermals in Berlin und ging im Jänner 1899 gemeinsam mit der Sängerin J. v.
Statzer und dem Pianisten Sally Liebling (1859–1909) auf Konzerttournee. Am 17.1.1899 heiratete
er in Wien die Tochter eines Gesellschafters, Gabriela Emma Göbl (* 8.6.1873 Wien, †
19.11.1960 Wien). Im selben Jahr tourte W. mit einem eigenen Orchester durch Norwegen.
Zumindest 1899/1900 unterrichtete er Violine am Konservatorium der Musik in
Krefeld/D und trat 1900 bei einem
Konzert des Duisburger Konservatoriums als Violinist auf. 1902–06 dirigierte er das
Philharmonische Orchester in
Greiz/D, ebendort gründete er 1905
eine MSch. Er verstarb bei einem Brückenunglück.
Ehrungen
1. Preis u. Silberne Gesellschaftsmedaille des Konservatoriums der GdM 1888; Goldene Frenkano-Medaille f. Kunst u. Wissenschaft 1904.
1. Preis u. Silberne Gesellschaftsmedaille des Konservatoriums der GdM 1888; Goldene Frenkano-Medaille f. Kunst u. Wissenschaft 1904.
Literatur
F. Jansa, Dt. Tonkünstler u. Musiker in Wort und Bild 21911; NZfM 1912, H. 32, 457; Österr. Musik- und Theaterztg. 1893, H. 1, 15, H. 9, 1f, H. 13, 4, 1894, H. 9, [11]; Dt. Kunst- u. Musik-Ztg. 1893, H. 7, 93, 1896, H. 14, 182, 1899, H. 2, 16; Signale f. d. musikalische Welt 1899, H. 44, 10, 1900, H. 11, 9; Marburger Ztg. 8.1.1899, 4; Leipziger Tagbl. u. Anzeiger 12.7.1896, 21; Prager Tagbl. 15.3.1892, 17; Dt. Volksbl. 17.1.1892, 8, 18.10.1893, 8, 22.10.1895, 10, 7.3.1896, 7; Das Vaterland 15.3.1893, 6, 8.12.1893, 2, 1.11.1895, 10; Reichspost 12.11.1895, 5; NFP 20.11.1895, 14; Berliner Tagbl. u. Handels-Ztg. 9.11.1898, 7; Berliner Börsen-Ztg. 27.1.1894, 11, 28.1.1894, 7; Dortmunder Ztg. 2.12.1897, 334, 14.1.1898, 13; Trauungsbuch der Pfarre Schottenfeld (Wien VII) 1899, fol. 6; Taufbuch der Pfarre Gumpendorf (Wien VI) 1873, RZ 548; www.friedhoefewien.at (11/2022); https://de.findagrave.com/ (11/2022); eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM; www.anno.onb.ac.at; www.deutsche-digitale-bibliothek.de).
F. Jansa, Dt. Tonkünstler u. Musiker in Wort und Bild 21911; NZfM 1912, H. 32, 457; Österr. Musik- und Theaterztg. 1893, H. 1, 15, H. 9, 1f, H. 13, 4, 1894, H. 9, [11]; Dt. Kunst- u. Musik-Ztg. 1893, H. 7, 93, 1896, H. 14, 182, 1899, H. 2, 16; Signale f. d. musikalische Welt 1899, H. 44, 10, 1900, H. 11, 9; Marburger Ztg. 8.1.1899, 4; Leipziger Tagbl. u. Anzeiger 12.7.1896, 21; Prager Tagbl. 15.3.1892, 17; Dt. Volksbl. 17.1.1892, 8, 18.10.1893, 8, 22.10.1895, 10, 7.3.1896, 7; Das Vaterland 15.3.1893, 6, 8.12.1893, 2, 1.11.1895, 10; Reichspost 12.11.1895, 5; NFP 20.11.1895, 14; Berliner Tagbl. u. Handels-Ztg. 9.11.1898, 7; Berliner Börsen-Ztg. 27.1.1894, 11, 28.1.1894, 7; Dortmunder Ztg. 2.12.1897, 334, 14.1.1898, 13; Trauungsbuch der Pfarre Schottenfeld (Wien VII) 1899, fol. 6; Taufbuch der Pfarre Gumpendorf (Wien VI) 1873, RZ 548; www.friedhoefewien.at (11/2022); https://de.findagrave.com/ (11/2022); eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM; www.anno.onb.ac.at; www.deutsche-digitale-bibliothek.de).
Autor*innen
Karoline Hochstöger
Letzte inhaltliche Änderung
30.10.2023
Empfohlene Zitierweise
Karoline Hochstöger,
Art. „Wehle, Carl (Karl Josef, Josef Karl)“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
30.10.2023, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x003e027d
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