Mascagni,
Pietro
* 7.12.1863 Livorno/I,
† 2.8.1945 Rom.
Komponist, Dirigent.
Nach musikalischer Ausbildung in Livorno besuchte er das Konservatorium in Mailand, wo er Schüler von A. Ponchielli wurde. 1888 erhielt M. für seinen Einakter Cavalleria rusticana den 1. Preis bei dem vom Verleger Edoardo Sonzogno ausgeschriebenen Wettbewerb. Aufgrund des Welterfolgs von Cavalleria (UA Rom 1890) wurde er auch bei der internationalen Ausstellung für Musik und Theaterwesen in Wien 1892 gefeiert. Die Bekanntheit dieser veristischen Oper (Verismo) provozierte eine Parodie von A. Weigl und R. Mader. 1895–1902 war M. Direktor des Liceo musicale von Pesaro/I. Am 9.5.1901 dirigierte er im Wiener Musikverein u. a. auch eigene Werke. Ab 1903 war er Leiter der Scuola Nazionale di Musica in Rom. Mit seinen späteren Opern war der Rivale G. Puccinis weitaus weniger glücklich. Zu seinen Bewunderern gehörte auch G. Mahler. Zwischen 1924 und 1925 hielt sich M. mehrfach in Österreich auf und trat immer wieder als Dirigent an die Öffentlichkeit. Im Juli und August 1924 dirigierte er auf der Hohen Warte (Wien XIX) ein über 200 Personen umfassendes Orchester im Rahmen mehrerer gigantischen Freiluftaufführungen von G. Verdis Aida. Am 7.11. des Jahres leitete er ein Orchesterkonzert im Großen Konzerthaussaal. Danach wirkte er bis Jänner 1925 mehrfach an der Wiener Staatsoper als Dirigent eigener (Cavalleria Rusticana, Freund Fritz) und fremder (La Traviata, Ernani, Bajazzo) Werke sowie als Dirigent vornehmlich seiner Cavalleria Rusticana auch in der Volksoper Wien. Darüber hinaus leitete M. am 24.1.1925 im Bürgertheater die umjubelte deutsche EA (T: Josco Schubert) seiner Operette Si unter dem Titel Ja (Die Dame aus den Folies Bergère) als „Höhepunkt der M.-Renaissance“ (Der Tag 25.1.1925, 10). Das Festkonzert des Wiener Symphonieorchesters unter seiner Leitung am 10.5.1925, bei dem er auch als Klavierbegleiter auftrat, wurde auf Radio Wien übertragen. Am 9.11.1925 dirigierte er seine Cavalleria rusticana einmalig am Grazer Opernhaus.
Werke
Opern (Cavalleria rusticana 1888, L’amico Fritz 1891, Iris 1898, Guglielmo Ratcliff [nach Heinrich Heine] 1885, Nerone 1935); Operette Sì 1919; Kantate A Giacomo Leopardi 1898; Messa funebre für König Umberto I. 1900; Lieder; Sinfonische Dichtung Davanti a Santa Teresa 1923; Kammermusik; Filmmusik.
Opern (Cavalleria rusticana 1888, L’amico Fritz 1891, Iris 1898, Guglielmo Ratcliff [nach Heinrich Heine] 1885, Nerone 1935); Operette Sì 1919; Kantate A Giacomo Leopardi 1898; Messa funebre für König Umberto I. 1900; Lieder; Sinfonische Dichtung Davanti a Santa Teresa 1923; Kammermusik; Filmmusik.
Schriften
M. parla, hg. v. S. de Carlo 1945; Aus dunklen Tagen. Lebensabriß 1893.
M. parla, hg. v. S. de Carlo 1945; Aus dunklen Tagen. Lebensabriß 1893.
Literatur
NGroveD 16 (2001) [mit WV]; NGroveDO 3 (1992); MGG 8 (1960); Riemann 1961; MGÖ 3 (1995); Radio Wien 10.5.1925, 11; Wr. Morgenztg. 15.7.1924, 4; Neues Wr. Journal 22.7.1924, 5, 8.8.1935, 7; Der Tag 25.7.1924, 3, 25.8.1924, 2; Illustriertes Wr. Extrabl. 9.11.1924, 8; NFP 2.12.1924, (Abendbl.) [1]; Grazer Tagbl. 11.11.1925, 9f; https://archiv.wiener-staatsoper.at (5/2024); www.wienerphilharmoniker.at (5/2024); eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at).
NGroveD 16 (2001) [mit WV]; NGroveDO 3 (1992); MGG 8 (1960); Riemann 1961; MGÖ 3 (1995); Radio Wien 10.5.1925, 11; Wr. Morgenztg. 15.7.1924, 4; Neues Wr. Journal 22.7.1924, 5, 8.8.1935, 7; Der Tag 25.7.1924, 3, 25.8.1924, 2; Illustriertes Wr. Extrabl. 9.11.1924, 8; NFP 2.12.1924, (Abendbl.) [1]; Grazer Tagbl. 11.11.1925, 9f; https://archiv.wiener-staatsoper.at (5/2024); www.wienerphilharmoniker.at (5/2024); eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at).
Autor*innen
Alexander Rausch
Monika Kornberger
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
28.5.2024
Empfohlene Zitierweise
Alexander Rausch/Monika Kornberger,
Art. „Mascagni, Pietro“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
28.5.2024, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d8dc
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