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LambelLambeltrue (Lampel), Wenzel Amadeus
* 1788-04-022.4.1788 Purgstall an der Erlauf/NÖ, † 1861-03-2020.3.1861 Linz/OÖ. Komponist, Sänger. Sohn des Schulmeisters und Organisten Wenzel L. und der Eva Theresia Krottendorfer, einer Schwester der Brüder Krottendorfer. Die ersten musikalischen Erfahrungen machte L. wohl unter seinem Vater, der ihn als Sänger oder Instrumentalist in der Heimatpfarre eingesetzt haben wird. Das Gymnasium besuchte L. in Linz. Hier wirkte er auch bis 1806 als Kanzleipraktikant. In derselben Funktion war er danach bis 1807 in Zelking/NÖ tätig. Für den Wechsel nach Niederösterreich, in die Nähe seines Geburtsortes, zeichneten sicherlich familiäre Einflüsse verantwortlich. Bis 1810 war L. dann wieder in Linz tätig. In den Jahren 1810/11 wirkte er als Chorist am Kärntnertortheater, um 1811/12 erneut in Linz (als k. k. Zollamtspraktikant) zu arbeiten. Anschließend diente L. vier Jahre als Kadett im k. k. Husarenregiment Nr. 10 und dann 1816/17 als Vermessungsgehilfe in der Banater Forstmappierungskanzlei. In der Zwischenzeit dürfte er irgendwo die Präparandie besucht oder eine ähnlich geartete Lehrerausbildung genossen haben, da er drei weitere Jahre an der Normalschule in Orawitz (Oravita/RO) unterrichtete, bis er schließlich 1820 in der Nachfolge von Johann Pschar eine Stelle als Stadtpfarrtenorist in Linz antrat. Am 29.9.1833 schloss er in Steyr mit der Zimmermannstochter Franziska Dörrer die Ehe. Ihrer Verbindung entsprossen mindestens vier Kinder: Maria Aloisia (* 18.8.1938, † 19.8.1838), Aloisia (* 7.6.1839, † 8.6.1839), Aloisia (*/† 6.3.1841) und Johann (* 26.8.1842, †28.12.1921), der später als Professor für deutsche Literatur an der Univ. Prag einige Bekanntheit erlangen sollte. Den Posten als Stadtpfarrtenorist bekleidete L. bis zu seinem Lebensende. Als Komponist – insgesamt sind 62 Werke überliefert – scheint er mit kirchenmusikalischen Werken und Männerchören auf. Heute ist er v. a. durch seine Aequale bekannt, mit denen er als Bindeglied zwischen L. v. Beethoven und A. Bruckner angesiedelt ist.
Werke
(alle A-LIm Mus.Hs. 530 bis 567) 3 Messen (Missa solemnis C-Dur op. 12 [SATB, 2 Trp., Pk., 3 Pos., 2 Ob., Fg., 2 V., Va., Vc., Kb., Org.], Missa d-Moll op. 33 [SATB, 2 Trp., Pk., 2 Hr., Pos., 2 Ob., 2 Fg., 2 V., Va., Vc., Kb., Org.], Missa B-Dur op. 4 [SATB, 2 Trp., Pk., 2 Hr., Fl., 2 Klar., 2 V., 2 Va., Vc., Kb., Org.]), 2 Requien (Requiem f-Moll op. 6 [SATB, 2 Trp., Pk., 3 Pos., 2 Ob., Fg., 2 V., Va., Kb., Org.], Requiem g-Moll op. 36 [SATB, 3 Pos., 2 Ob., Fg., 2 V., Va., Vc., Kb., Org.), 11 Miserere, 4 Tantum ergo, 3 Ave Maria, 2 Pange lingua, 1 Te Deum, 14 weitere Kirchenmusikstücke f. unterschiedliche Besetzungen mit u. ohne Instrumentalbegleitung (Psalmvertonungen, Litanei etc.), 16 Männerchöre a cappella, 6 Equale f. 3 oder 4 Pos., 1 Marsch f. Kl.
Literatur
K. Petermayr in Jb. f. Landeskunde und Denkmalpflege 166 (2021).

Autor*innen
Klaus Petermayr
Letzte inhaltliche Änderung
18.2.2023
Empfohlene Zitierweise
Klaus Petermayr, Art. „Lambel (Lampel), Wenzel Amadeus‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.2.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003df60b
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x003df60b
GND
Lambel(Lampel), Wenzel Amadeus: 134887344
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