Über die frühe Musikgeschichte von G. ist gar nichts und auch über die spätere nicht allzuviel bekannt. 1631 wurde am Torturm ein Hornwerk errichtet, das vielleicht bis zur Auflösung des Stifts vorhanden war. An Stiftsmusikanten kennt man: Fridericus Fabritius (nach 1606 Organist), Matthias Halmb (bis 1682), Mag. Franz Thomas Prunner (Organist, vielleicht Sohn des 1683–85 in Graz genannten Schulmeisters Franz Simon Pr., komponierte die Musik zu den am Leobener Gymnasium aufgeführten Schauspielen Poena talionis 1694 und Pietas, mundani amoris 1709), Ignatius Maranitsch (1692–1701), Josef Suessl (1723–25 Tenorist), Josef Waldegger (1725 Chormusiker), Matthias Wimmler († 16.7.1726 Bassist), Franz Haas (vor 1743 Organist), Johann Georg Plöchl (1780 Regens chori). Mehrere Anschaffungen für den Musikchor unter der Äbtissin der Jahre 1706–37 Mechtildis v. Berchtold (1710 Instrumente und Musikalien, große Choralbücher, 1718 die noch weitgehend erhaltene Orgel von J. G. Mitterreiter, 1736 Trompeten) lassen eher auf einen gewissen Nachholbedarf schließen. Zwei Musikalienverzeichnisse (1750, 1775) zeigen, dass die Repertoires einerseits durch die üblichen Druckwerke des Verlagshauses Lotter (Augsburg) und andererseits von (besonders steirischen) sog. Klosterkomponisten dominiert waren. Nach der Aufhebung wird 1787 Sebastian Fleisner als Regens chori in G. genannt. Aus G. gebürtig waren die Brüder P. Heinrich (1748–1815) und P. Anton Stenitzer (1750–97), beide zeitweise Regentes chori in Admont, Letzterer auch Komponist von Kirchensachen.
J. Wichner in SMGB 13 (1892) u. 14 (1893); H. Federhofer in KmJb 35 (1951); StMl 1962–66; 1990; G. Lade in Das Orgelforum 5 (2002); eigene Recherchen.