Mitt. Pfarramt Kaprun (7/1994); Archiv Salzburger Volkskultur SVK BIO DenggAl 3-1.
Sein Sohn
Otto sen.: * 21.1.1879 Hart im Zillertal, † 2.12.1957 Salzburg. Schuldirektor, Organist, Volksliedforscher. Wuchs in Maishofen und Kaprun auf. Nach dem Besuch der Lehrerbildungsanstalt in Innsbruck wirkte er als Lehrer bzw. Schulleiter, ehrenamtlicher Organist und Chorleiter in den Salzburger Orten Saalfelden, Werfenweng, Pfarrwerfen, Rigaus bei Abtenau und Köstendorf. Er zeichnete zahlreiche Tanzweisen und Volkslieder auf, die er auch veröffentlichte. Darüber hinaus war er ein geschätzter Botaniker und Bienenfachmann, der auf diesem Gebiet ein Standardwerk für den Schulunterricht schuf.
Slg. der schönsten österr. Volkslieder [o. J.]; Die schönsten Salzburger Volkslieder 1922, 21924, erw. 1926; gem. m. C. Rotter (Hg.), Sing mar oans! Salzburgische Volksweisen u. Spiel mar oans auf. Salzburgische Bauerntänze 1926; Hansl und Gretl. Ein Märchenspiel 1929; Zwanzig lustige Marsch- und Wanderlieder 1931; Schneewittchen und die sieben Zwerge. Ein Märchenspiel 1932; Leutln, hiaz sing mar oans! Sammlung der beliebtesten Volkslieder aus den österr. Alpenländern 1949; Ein altbäuerliches, gereimtes Weihnachts=Festspiel [o. J.], 31950.
L. Schmidt in JbÖVw 7 (1958); W. Fanderl in Sänger- und Musikantenzeitung 18 (1975); L. Luidold in JbÖVw 49 (2000); H. Dengg in Th. Hochradner (Hg.), Lieder und Schnaderhüpfl um 1900 aus dem Sammelgut des „Arbeitsausschusses für das Volkslied in Salzburg“ 2008; S. Haslinger in Persönlichkeiten der Salzburger Musikgesch. (www.moz.ac.at, 11/2021).
Dessen Söhne
Otto jun.: * 9.5.1900 Leogang/Sb, † 27.1.1944 Artiushkino/RUS (gefallen). Volksliedsammler. Mitte der 1920er-Jahre sammelte er u. a. bei Holzknechten in Abtenau/Sb, wo sein Vater Schulleiter gewesen war, Volkslieder und sandte die Manuskripte über dessen Vermittlung an C. Rotter, den Vorsitzenden des Arbeitsausschusses für das Volkslied in Salzburg. Austritt aus der katholischen Kirche 1938, Mitglied des Nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps (NSKK) Tamsweg/Sb. 1944 in Russland als Oberleutnant gefallen.
Des Führers geheime Waffe [Brief an die Familie] in Salzburger Ztg. 26.5.1944, 3; Sammlung: O. D. sen. (Einsender), Dengg – Salzburger Volkslieder. Auswahl für die Kleine Quellenausgabe – Curt Rotter. Denggs handschriftliche Einsendungen [inkl. Hs. v. O. D. jun.], Archiv des Salzburger Volksliedwerkes SVLW C 01/a.
Salzburger Ztg. 14.5.1943, 4; Taufbuch der Pfarre Leogang 1888–1904, fol. 122.
Adolf Cajetan: * 11.10.1902 Leogang, † 31.10.1990 Salzburg. Lehrer, Chorleiter, Volksliedsänger. Nach der Lehrerprüfung 1921 zunächst Lehrer in Innsbruck, dann in verschiedenen Lungauer Orten. NSDAP-Mitglied seit 1931 (Mitglieds-Nr. 781.125). Austritt aus der katholischen Kirche 1938. Während der NS-Zeit NSDAP-Ortsgruppenleiter von Mauterndorf/Sb, wo er 1942–45 Bürgermeister war. Sachbearbeiter im NS-Lehrerbund, NS-Kreisschulrat und Kreisbeauftragter des Heimatwerkes für den Lungau. Nach Kriegsende Internierung in Wolfsberg, Rückkehr in den Schuldienst nach Salzburg 1949, Pensionierung 1965. Langjähriger Singleiter in den Landes-Landwirtschaftsschulen Winklhof (Oberalm)/Sb und Kleßheim/Sb. Gründete und leitete die Singgruppe Adolf Dengg, die mit ihrem Stil vorbildhaft für die Volksliedpflege der 1950er- und 1960er-Jahre war. U. a. 1950–70 Chorleiter des Rotkreuzschwestern-Chores und ab 1965 der Freiheitlichen Singgemeinschaft. U. a. Darsteller des Josef beim Salzburger Adventsingen.
Kriegsverdienstkreuz I. Klasse 1944; Ehrenzeichen für dt. Volkspflege; Dank und Anerkennung des Bürgermeisters der Landeshauptstadt Salzburg 1958; Anerkennung des Bundesministeriums für Unterricht und Kultur 1961; Dank und Anerkennung Landesschulrat Salzburg 1963, 1971; Bürgerbrief der Stadt Salzburg 1966; Silbernes Verdienstzeichen des Landes Salzburg 1971; Volksmusikehrenzeichen in Gold 1968; Goldenes Ehrenzeichen des Verbandes der Kriegsblinden 1973; Ehrenbecher des Landes Salzburg 1977; Kuno-Brandauer-Medaille 1972; Kulturpreis der Stadt St. Johann im Pongau/Sb 1987.
Weißpriacher Schilied („Das Schifahrn ist der schönste Sport“); Mein Liederbüachl. Noten zu den schönsten Liedern des Textliederbuches „Leutln, hiaz sing mar oans!“ von Otto Dengg sowie viele weitere Volkslieder, Gstanzln und Jodler in ein-, zwei- und dreistimmigem Volkssatz, Salzburg 1949; Jodler und Jodlerlieder 1950–80; Unsere Lieder, 3 Bde. [vermutl. um 1970]; Unsere Lieder. Chor der Rotkreuzschwesternschaft Salzburg 1971.
A. Dengg, Mein Lebenslauf (Archiv der Salzburger Volkskultur, SVK BIO DenggAd); Salzburger Landeskorrespondenz Nr. 196, 12.10.1982, 4f; Salzburger Volksztg. 24.10.1987; G. Kerschbaumer, Faszination Drittes Reich. Kunst u. Alltag d. Kulturmetropole Salzburg 1988, 233, 241, 244, 246; F. Tichy in Wochenpresse 30.10.1987, 50; Taufbuch der Pfarre Leogang 1888–1904, fol. 150.
Sepp (eig. Josef Alois): * 15.8.1910 Abtenau, † 17.6.2007 Salzburg. Lehrer, Chorleiter, Volksliedbearbeiter, Komponist. Aufgewachsen in Rigaus bei Abtenau und Köstendorf, 1931 Matura am Humanistischen Gymnasium in Salzburg. 1931/32 an der Lehrerbildungsanstalt Innsbruck, Ausbildung zum Volksschullehrer (Mittelschullehrerausbildung 1935 wegen Mittellosigkeit abgebrochen). Seit 1935 Lehrer in verschiedenen Salzburger Schulen. NSDAP-Mitglied seit 1938 (Mitglieds-Nr. 6,339.491), während der NS-Zeit „Schulgestalter“, Leiter von ideologischen Schulungen für Lehrer und Schüler, HJ-Funktionär auf Führungsebene (Dienstgrad: Obergefolgschaftsführer). Schwere Kriegsverletzung, nach Kriegsende Internierung im Lager Glasenbach/Sb (Camp Marcus W. Orr). 1950 Gründung des Salzburger Volksliedchores, 1968 Übergabe an seinen Neffen Harald. 1964 Initiator der Salzburger Singwoche. Arrangeur und Komponist, viele seiner Lieder gingen in den Kanon der alpenländischen Volksliedpflege ein, u. a. Heia, mei Büawei, tua schlafn und Maria ging übers Gebirge.
Prof.-Titel f. Verdienste um die Volksliedpflege 1965; Ehrenbecher des Landes Salzburg f. Verdienste auf dem Gebiete des Musiklebens in Salzburg 1967; Goldenes Volksmusikabzeichen 1968?; Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich 1974; Großes Ehrenzeichen in Gold für Heimat und Brauchtum der Salzburger Heimatvereinigungen 1980?; Goldenes Verdienstzeichen des Landes Salzburg 1983.
Die Musikerziehung in der Familie, Vortrag auf einer Tagung des Salzburger Bildungswerkes am 21./22.11.1960 in Rif/Sb (unveröff. Manuskript, Archiv SVLW C 30/e).
Stille wird die Welt. Eine Auswahl von Volksliedern und Volksgesängen o. J.; Liedgut des Salzburger Volksliedchores (1950 bis 1968) o. J.; „Heia, mei Büawei, tua schlafn“. Weihnachts- und Wiegenlieder 1959; Unsere Lieder 1964.
Salzburger Volksbildung 29 (1968), 71f; Salzburger Volksbildung 90 (1990), 50; B. Strobl in Salzburger Nachrichten 6.12.1997.
Adolfs Söhne
Reinfried: * 19.11.1928 Weißpriach/Sb, † 13.5.2020 St. Johann im Pongau. Lehrer, Volksliedsänger. 1947 Matura an der Lehrerbildungsanstalt in Salzburg, später Volks- und Hauptschullehrer in verschiedenen Salzburger Orten (Wagrain, Schwaighof, Forstau, St. Johann im Pongau). Gemeinsam mit seiner Frau Herta (geb. Höttl, * 25.12.1933 St. Johann im Pongau, † 31.10.2017 St. Johann im Pongau) Sänger im Pongauer Viergesang sowie im Salzburger Lehrerquartett; Mitwirkung bei den Oberalmer Singwochen sowie 15 Jahre lang beim Salzburger Adventsingen. Liedlehrer bei der für die Salzburger Volksliedpflege der 1980er-Jahre prägenden Klessheimer Singstund.
Bischofshofener Amsel; Goldenes Verdienstzeichen des Landes Salzburg 1989; Tobi-Reiser-Preis (mit dem Pongauer Viergesang 1993).
Salzburger Volkslied- und Volksmusikgruppen. Pongauer Viergesang, Pinzgauer Saitenmusi in Salzburger Heimatpflege 4/1 (1980); Der Goldegger Volkslied-Singkreis und die Pongauer Tanzlmusi in Salzburger Heimatpflege 13/3 (1989); Berg und Lied in Salzburger Volkskultur 21/1 (1997).
H. Dengg (Hg.), 11 Vorderwiesjodler aus dem Singgut des Pongauer Viergesangs o. J.; H. Dengg (Hg.), Bin a lebfrischer Schütz. Jager- und Schützenlieder vom Pongauer Viergesang o. J.
Archiv Salzburger Volkskultur, Fragebogen Salzburger Volkskultur: R. D. v. 19.2.1996, SVK BIO DenggR; Anonym in Tobi-Reiser-Preis 1993; A. Freudl in Salzburger Volks.kultur 44/2 (2020).
Harald: * 3.1.1940 Mauterndorf. Lehrer, Sänger, Chorleiter, Gitarrist, Kulturvermittler. Zunächst Volks- und Hauptschullehrer. Von 1975 bis zur Pensionierung 1999 Leiter des Referates für Heimatpflege (heute: Volkskultur). Außerdem 30 Jahre lang Vorsitzender des Salzburger Volksliedwerkes sowie über 20 Jahre lang ehrenamtlicher Landesobmann des Salzburger Blasmusikverbandes, des Landesverbandes der Salzburger Heimatvereine und des Landesverbandes der Salzburger Schützen. Bereits als Junglehrer in Saalfelden seit 1960 nach dem Vorbild T. Reisers Initiator vieler volksmusikalischer Veranstaltungen, u. a. Adventsingen. 1968–2001 Chorleiter des Salzburger Volksliedchores. 1968 Gründer und Melodiegitarrist der Stoabergmusi (mit Franz Schwab und Helmut Voithofer). Zahlreiche Veröffentlichungen zur Volkslied- und Volksmusikforschung und -pflege, Begründer der Schriftenreihe Volkslied und Volksmusik im Lande Salzburg, Referent bei zahlreichen volksmusikalischen Fortbildungsveranstaltungen und Symposien sowie Teilnahme an musikalischen Feldforschungen.
Volksmusik-Ehrenzeichen in Gold 1980; Ehrennadel in Gold des Salzburger Bildungswerkes 1983; Ehrenzeichen Heimat und Brauchtum in Gold 1985; Verdienstkreuz d. Österr. Blasmusikverbandes in Gold 1987; Verdienstzeichen SBV in Gold 1990; Verdienstzeichen des Landes Salzburg in Gold 1990; Anton-Wallner-Medaille in Silber 2005; Tobi-Reiser-Preis 2007; Walther-von-der-Vogelweide-Medaille 2010.
Zur überlieferten Instrumentalmusik im Lande Salzburg in Die Volksmusik im Lande Salzburg 1979; Liedinhalt und Aktualität, was singt man heute … Unser Volkslied – erstarrt, ewig gestrig, fern jeder Realität? in Folk und Volksmusik. Dokumentation 1989; Zur Liedtradition im Pongau am Beispiel einer Goldegger Bauernfamilie in Die Volksmusik im Lande Salzburg II, 1990; Brauchtumspflege und Nationalsozialismus in W. Haas (Hg.), Volkskunde und Brauchtumspflege im Nationalsozialismus in Salzburg 1996; Die Lammertaler Blasmusikkapellen in Th. Hochradner et al. (Hg.), Zur musikalischen Volkskultur im Lammertal. Feldforschung 2001. Bericht 2001; 162 Berichte, Nachrufe und Aufsätze in der Zs. Salzburger Volks.kultur (vormals Salzburger Heimatpflege, Salzburger Volkskultur) 1977–2017; Hg./Red. der Reihe Volkslied und Volksmusik im Lande Salzburg 1972–2013.
H. Paarhammer in Salzburger Volkskultur 24 (2000); W. Sauberer in Tobi-Reiser-Preis 2007, 2007; Salzburger Volks.kultur 44/1 (2020), 24ff; www.sn.at (11/2022).
Haralds Tochter
Burgi (eig. Burghild, verh. Vötterl): * 26.8.1972 Salzburg. Geigerin, Musiklehrerin und Volksliedvermittlerin. Musikpädagogikstudium an der Hochschule/Universität Mozarteum in Salzburg (Instrumentalpädagogik Diplom 1997, Musikpädagogik Diplom 2005). Lehrerin für Violine, Streichorchester und Chor am Musikum und am Musischen Gymnasium Salzburg. Seit ihrem 14. Lebensjahr im Chor des Salzburger Adventsingens, Chorleiterin des Salzburger Volksliedchores seit 2001. Langjährige Referentin für das alpenländische Volkslied bei der Salzburger Singwoche in Strobl am Wolfgangsee/Sb. Mitwirkung, oft gemeinsam mit ihrer Schwester, der Geigerin und Musiklehrerin Maria D. (* 6.7.1981 Salzburg), in verschiedenen Volksmusikensembles, u. a. Großgmainer Geigenmusi, Ensemble des Salzburger Adventsingens, Salzburger Geigenmusik, Salzburger Tanzlmusik.
W. Sauberer in Tobi-Reiser-Preis 2007, 2007; www.salzburgeradventsingen.at (11/2022); www.sn.at (11/2022); pers. Mitt. (11/2022).
Gerlinde Haid
Thomas Hochradner