Badia, Badia, Carlo Agostino:
Familie
Carlo Agostino:
*
--1671
Verona/I? [
NGroveD: 1672
Venedig/I?],
†
1738-09-2323.9.1738 [nicht: 1737]
Wien.
Komponist.
1691 am
Innsbrucker Hof der Herzogin Eleonora Maria, die ihn 1693 bei ihrer Übersiedlung nach
Wien mitnimmt. 1694 auf ihre Empfehlung Hofkomponist
Leopolds I. (später auch von
Joseph I. und
Karl VI.), Studienreise nach Rom, komponierte viele geistliche Werke für die Ursulinen; Mitglied der
Bruderschaft
Divina grazia an
St. Michael. Er – und nicht
A. Draghi, wie zu erwarten gewesen wäre – erhielt 1699 den Kompositionsauftrag für die
Serenata
Imeneo trionfante anlässlich der Vermählung des römischen Königs Josef mit Amalia v. Braunschweig-Lüneburg. 1700 fand mit
Diana die einzige Aufführung einer Oper von B. unter Leopold I. statt. 1709 verfasste er anlässlich des Besuches der Königin von Schweden für den Dresdner Hof die Oper
Gli amori di Circe con Ulisse. Nach 1711 war B.s Stern im Sinken, dennoch stand er bis zu seinem Tod in kaiserlichen Diensten. Ende der 1720er Jahre hatte er auch gewisse Verbindungen zum Wiener
Jesuitenseminar; aus dieser Zeit datiert vermutlich sein engeres Freundschaftsverhältnis mit
G. Donberger. B. zählt neben
J. J. Fux,
A. Caldara und
G. Bononcini zu den Hauptkomponisten des österreichischen Hochbarock.
Oratorien; Sepolcri (Sant’ Orsola); weltliche Kantaten (Slg. von 12 Kantaten unter dem Titel Tributi armonici); Messen; Opern (Ercole vincitore di Gerione, Diana); Serenate (Diana rappacificata con Venere e con Aurora).
Seine erste Frau
Anna Maria (geb. Lisǐ: * ca. 1674 Florenz/I, † 7.1.1726 Wien. Sängerin (Sopran). Kam aus Italien nach Wien, wo sie 1700 B. ehelichte und im selben Jahr nach K. Sutter v. Rosenfeldt als zweite Sängerin an den Wiener Hof verpflichtet wurde. 1706 trat sie erfolgreich in Venedig auf, 1709 vielleicht in Dresden/D (UA der Oper Gli amori di Circe con Ulisse ihres Mannes). Ein Jahr nach ihrem Tod ehelichte B. ihre Nichte Anna Maria Sophia (geb. Novelli, * 1692 [Ort?], † 22.9.1757 Wien). Die früher verbreitete Meinung, der Geburtsname von B.s erster Frau wäre Nonetti gewesen, dürfte auf einen Lesefehler und eine Vermischung mit seiner zweiten Frau (Novelli – Nonetti) zurückzuführen zu sein.
Unklar ist das Verwandtschaftsverhältnis von Johann Joseph B. (* 1642 [Ort?], † 30./31.3.1706 Wien), der 1690–93 als Bassist und 1694–1702 als Tenorist in kaiserlichen Diensten stand.
MGG 1 (1999); NGroveD 2 (2001); K-R 2002 [Nonetti]; MGÖ 1 u. 2 (1995); MiÖ 1989; J. Steinecker, Die Opern und Serenate von C. A. B.,Johann Steinecker, Die Opern und Serenate von Carlo Agostino Badia. Dissertation Wien 1993. Diss. Wien 1993; Seifert 1985; C. Nemeth in Mitt. d. Komm. f. Mf. 4 (1955); Köchel 1869; R. Topka, Der Hofstaat Kaiser Karl VI., ,Rosina Topka, Der Hofstaat Kaiser Karl VI.. Diss. Wien 1954. Diss. Wien 1954; Knaus 1968, 1969, 1969a; R. Hug, Georg Donberger (1709–1768) u. die Musikpflege im Augustiner-Chorherrenstift Herzogenburg Raimund Hug, Georg Donberger (1709 - 1768) und die Musikpflege im Augustiner-Chorherrenstift Herzogenburg (Kirchenmusikalische Studien 1-2). Sinzig 2007.2007; WStLA (G. Gugitz, Auszüge über Persönlichkeiten des Wr. Kulturlebens [Archivbehelf]).
Barbara Boisits
Christian Fastl
4.9.2024
Barbara Boisits/
Christian Fastl,
Art. „Badia, Familie“,
in:
Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
4.9.2024, abgerufen am
),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001f7aa
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