Logo ACDH-CH
OeML Schriftzug
Logo OeML
Logo Verlag

Weber, Weber, true Otto
* 1880-05-1515.5.1880 Wien, † 1933-11-3030.11.1933 Wien. Komponist, Kapellmeister, Organist. War Sängerknabe im Stift Heiligenkreuz; betrieb nachfolgend musikalische Studien (privat?) in Wien. 1900 unternahm W. eine Studienreise nach Paris und Deutschland, war 1907–12 Kapellmeister an der Wiener Volksoper, am Raimundtheater sowie 1909–13 und 1919–22 des Theater-Kabaretts Hölle, wo er während seiner ersten Zeit auch als Hauskomponist und Klavierbegleiter fungierte. 1912 begleitete er am Klavier einen Kollegenabend Wiener Bühnenkünstler in den Sofiensälen. Für die Spielzeit 1912/13 wurde W. an das Stadttheater Meran verpflichtet und übernahm 1914 und 1919 die musikalische Leitung eines Bühnengastspiels im Simplicissimus. 1914/15 erhielt W. mediales Interesse v. a. durch seine (gemeinsam mit den Librettisten L. Hirschfeld und Adolf Altmann) erhobene Klage gegen W. Karczag wegen Nichtaufführung seiner Operette Oliver am Theater an der Wien. Trotz bezahlten „Reugelds“ dürfte Oliver danach nicht mehr uraufgeführt worden sein. 1919 wirkte W. bei Konzerteinlagen in R. Heubergers Operette Der Opernball an der Volksoper mit, wurde 1921 für ein einmonatiges Gastspiel im Rahmen des „5-Uhr-Tees“ im Wiener Etablissement Atlantis engagiert und war im selben Jahr Klavierbegleiter beim „Sommerkünstlerrummel“ im Parkhotel Schönbrunn (Wien XIII). Unter der Direktion von Theo Werner war W. 1923 musikalischer Leiter des Metropoltheaters am Praterstern (Wien II) sowie 1924 in derselben Funktion für die Revue Was Frauen träumen (T: K. Farkas, M: R. Katscher) an den Wiener Kammerspielen tätig. Ab 1912 komponierte W. auch Kirchenmusik, die bis 1928 unter seinem Dirigat v. a. an den Pfarren St. Laurenz (Wien XVIII) und St. Gertrud (Wien XVIII), aber auch im Konzertsaal Zum wilden Mann (Wien XVIII), in der Klosterkapelle der Schulbrüder (Wien XVIII) sowie in der Augustinerkirche (Wien I), zur (Ur-)Aufführung kam. Jedenfalls 1912/13 dürfte W. laut Presse Chordirektor des Währinger Kirchenmusikvereins gewesen sein. 1928–31 wurde W.s Konzert- und Tanzmusik auf Radio Wien gesendet. 1930/31 reüssierte er mehrmals auf der Christie-Wunderorgel im Beiprogramm von Filmpremieren im Wiener Apollo, wo er u. a. auch die musikalische Leitung des Gastspiels von Ballettmeister Sascha Leontjew (1897–1942) übernahm. 1932 gab er zu wohltätigen Zwecken ein Orgelkonzert im Wiener Konzerthaus.
Ehrungen
Prof.-Titel 1919.
Werke
Oper Sebastian Görz 1908; Operetten (u. a. Der Herr Oberleutnant 1910, Der Liftboy 1911, Oliver 1911 [unaufgeführt], Herzogliches Puppenspiel 1913, Das Amüsiermädel 1919, Die Krampusfee 1921); Spiel in Versen Der gefloppte Weiberfeind 1912; Musikalische Szene Champagner 1911; Märchen; Potpourris; Kirchenmusik (Missa solemnis f. Soli, Chor u. Orch. 1912, Psalm 88 f. Soli, Chor u. Orch. 1912, Messe a capella achtstimmig f. 2 Chöre 1913, Offertorien [Timete Dominum f. Bariton 1913, Ave Maria 1916, Dextera Domini f. Tenor u. Orch. 1928], Litanei f. Soli, Chor u. Orch. 1914, Graduale f. Sopran u. Orch. 1927); Oratorium Golgatha 1919; Lieder; Konzert- und Tanzmusik.
Literatur
Stieger II/3; F. Jansa, Dt. Tonkünstler u. Musiker in Wort und Bild 21911; E. Mann et al. (Hg.), Deutschlands, Österreich-Ungarns u. der Schweiz Musiker in Wort u. Bild 1909/10; Dt. Theater-Lex. 5, 2004; Wr. Ztg. 11.9.1907, 19; Arbeiter-Ztg. 3.9.1911, 11; Prager Tagbl. 14.7.1914, 7; Wr. Sonn- u. Montags-Ztg. 29.1.1912, 4; Illustriertes Wr. Extrabl. 17.6.1923, 12; Neues Wr. Journal 25.9.1909, 6, 2.7.1915, 10; Reichspost 19.11.1912, 11; Der Humorist 10.3.1912, 4; NFP 5.5.1919, 9, 5.1.1921, 8; Neues 8-Uhr Bl. 29.8.1919, 3; Dt. Volksbl. 23.3.1919, 9, 23.6.1921, 16; Die Kinowoche 1919, H. 11, 15; Der Montag 27.10.1930, 6; eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at; Dt. Bühnenjb.er).

Autor*innen
Karoline Hochstöger
Letzte inhaltliche Änderung
31.1.2024
Empfohlene Zitierweise
Karoline Hochstöger, Art. „Weber, Otto“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 31.1.2024, abgerufen am ), https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_W/Weber_Otto.xml
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
F. Jansa, Dt. Tonkünstler u. Musiker in Wort und Bild 21911, 779


ORTE
Orte
LINKS
ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft

Publikationen zur Musikwissenschaft im Verlag