Wasielewski,
Wilhelm Joseph von
* 17.6.1822 Großleesen bei Danzig/Westpreußen (Gdańsk/PL),
† 13.12.1896 Sondershausen/D.
Violinist, Dirigent und Musikpublizist.
Stammte aus einer Lehrerfamilie, die erste musikalische Ausbildung erhielt er von seinen Eltern. 1843–46 studierte er als einer der ersten Schüler am Leipziger Konservatorium, unter Lehrern wie Felix Mendelssohn Bartholdy, Moritz Hauptmann und Ferdinand David. Nach dem Studium wurde er 1. Geiger im Leipziger Gewandhaus-Orchester und verschiedenen Theaterorchestern. Auf Einladung R. Schumanns ging er 1850 nach Düsseldorf/D, wo er als Violinist und Lehrer wirkte, 1852 übersiedelte er nach Bonn/D, wo er einen neu gegründeten Gesangverein und später den Beethoven-Verein leitete. 1855 übersiedelte er nach Dresden/D, wo er sich der Musikforschung und -publizistik widmete und einige Forschungsreisen in Deutschland, aber auch nach Italien und Frankreich unternahm. 1860 konnte ihn S. Bagge für die in Wien neu gegründete Deutsche Musik-Zeitung gewinnen, für die W. den Aufsatz Ludwig Spohr, eine Charakterskizze (1. Jg., 1860) verfasste. 1869 kehrte er als Musikdirektor und geschätzter Dirigent nach Bonn zurück, nach seiner Pensionierung 1884 unterrichtete er aber weiterhin Musikgeschichte am Konservatorium in Sondershausen. Obwohl W. auch kompositorisch tätig war, liegt seine größte Bedeutung auf dem Gebiet der Musikforschung. Von seinen Schriften stechen neben der Biographie über R. Schumann, die als das erste Standardwerk über diesen Komponisten gilt, seine Bücher Die Violine und ihre Meister und Das Violoncell und seine Geschichte hervor, die aufgrund des umfangreichen Quellenstudiums und trotz einiger Fehleinschätzungen (z. B. in Hinsicht auf die Rosenkranz-Sonaten H. I. F. Bibers) bis zum heutigen Tage als unverzichtbare Ausgangsbasis für weitere Forschung gelten.
Schriften
Robert Schumann 1858, 4. erw. Ausg. v. W. v. W. 1906; Die Violine im 17. Jh. u. die Anfänge der Instrumentalcomposition 1874, 5., wesentlich veränderte u. vermehrte Aufl. v. W. v. W. 1910, 1920 u. 1927; Gesch. der Instrumentalmusik im XVI. Jh. 1878; Schumanniana 1883; Das Violoncell u. seine Gesch. 1889 (unveränderter Neudruck der erw. Ausg. v. 1925, 1992); Carl Reinecke 1892; Aus siebzig Jahren: Lebenserinnerungen 1897.
Robert Schumann 1858, 4. erw. Ausg. v. W. v. W. 1906; Die Violine im 17. Jh. u. die Anfänge der Instrumentalcomposition 1874, 5., wesentlich veränderte u. vermehrte Aufl. v. W. v. W. 1910, 1920 u. 1927; Gesch. der Instrumentalmusik im XVI. Jh. 1878; Schumanniana 1883; Das Violoncell u. seine Gesch. 1889 (unveränderter Neudruck der erw. Ausg. v. 1925, 1992); Carl Reinecke 1892; Aus siebzig Jahren: Lebenserinnerungen 1897.
Literatur
MGG 14 (1968); NGroveD 27 (2001); H. Deiters in AmZ 1869; E. Hanslick, Die moderne Oper, IX: Aus neuer u. neuester Zeit 1910, 31911; R. Federhofer-Königs, W. J. v. W. im Spiegel seiner Korrespondenz 1975; R. Federhofer-Königs in J. Alf et al. (Hg.), Robert Schumann: ein romantisches Erbe in neuer Forschung 1984; H. Lenneberg, Witnesses and Scholars: Studies in Musical Biography 1988.
MGG 14 (1968); NGroveD 27 (2001); H. Deiters in AmZ 1869; E. Hanslick, Die moderne Oper, IX: Aus neuer u. neuester Zeit 1910, 31911; R. Federhofer-Königs, W. J. v. W. im Spiegel seiner Korrespondenz 1975; R. Federhofer-Königs in J. Alf et al. (Hg.), Robert Schumann: ein romantisches Erbe in neuer Forschung 1984; H. Lenneberg, Witnesses and Scholars: Studies in Musical Biography 1988.
Autor*innen
Dagmar Glüxam
Letzte inhaltliche Änderung
20/11/2006
Empfohlene Zitierweise
Dagmar Glüxam,
Art. „Wasielewski, Wilhelm Joseph von“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
20/11/2006, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x001372dd
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