Schumann, Schumann, Robert:
Ehepaar
Robert:
*
1810-06-088.6.1810
Zwickau/D,
†
1856-07-2929.7.1856 Endenich (heute
Bonn/D).
Komponist, Musikschriftsteller.
Ab dem 7. Lebensjahr Klavierunterricht, mit 11 Jahren erste Komposition. 1828/29 studierte er Jus in Leipzig/D und Heidelberg/D. Beeinflusst von Justus Thibaut und einem Konzert
N. Paganinis, begann er eine Ausbildung zum Klaviervirtuosen bei Friedrich Wieck in Leipzig, dem Vater seiner späteren Frau Clara. Kurze Ausbildung beim Kapellmeister Heinrich Dorn (1831), dann autodidaktisches Kompositionsstudium. Die Pianistenlaufbahn musste er aufgrund einer Lähmung des rechten Mittelfingers aufgeben. 1834 gründete Sch. die (noch heute [2014] bestehende)
Neue Zeitschrift für Musik, die er bis 1844 redigierte. Von Oktober 1838 bis April 1839 hielt er sich in
Wien auf, lernte
S. Thalberg kennen und besuchte
Fr. Schuberts Bruder Ferdinand, bei dem er u. a. dessen Abschrift der C-Dur-Symphonie (D 944) entdeckte. Sein Plan, in Wien die
Zeitschrift zu verlegen, scheiterte an der
Zensur. 1840 verlieh ihm die Heirat mit Clara neue Schaffensimpulse (sog. Liederjahr). 1843 unterrichtete Sch. am Leipziger Konservatorium, zugleich erste Anzeichen von Depressionen. Nach einigen Jahren in Dresden/D, wo er Gesangvereine leitete, wurde er 1850 städtischer Kapellmeister in Düsseldorf/D. Ab 1854 (Sturz in den Rhein) war er in der Heilanstalt Endenich. Als Schriftsteller setzte sich Sch. u. a. für
F. Chopin und
J. Brahms ein. Sch., der in seiner Ästhetik v. a. von Jean Paul geprägt wurde, steht in der Tradition sowohl
L. v. Beethovens als auch Fr. Schuberts, den
Neudeutschen begegnete er mit Skepsis, obwohl er die
Programmmusik eines Hector Berlioz anerkannte. Die Rezeption in
Österreich war im 19. Jh. zwiespältig: während sich Brahms offen oder versteckt auf Sch.s Werk bezog, vermisste
A. Bruckner bei ihm symphonische Größe.
Oper Genoveva; Oratorien (Das Paradies und die Peri); Werke f. Orch. (Symphonien, Klavierkonzert); Klavierwerke (Kinderszenen; Davidsbündlertänze; Humoreske; Faschingsschwank aus Wien); Kammermusik (Streichquartette, Klavierquintett, Klavierquartett); Lieder (Zyklen Liederkreis [T: Joseph Frh. v. Eichendorff]; Dichterliebe [T: Heinrich Heine]); geistliche Musik. – WV von M. L. McCorkle 2003.
Gesammelte Schriften über Musik u. Musiker Robert Schumann/Martin Kreisig (Hg.), Gesammelte Schriften u¨ber Musik und Musiker. 5. Aufl. Leipzig 1914.1854 (5. Aufl. hg. v. M. Kreisig 1914).
NGroveD 22 (2001); MGG 12 (1965); Riemann 1961 u. 1975; Czeike 5 (1997); A. Edler, R. Sch. und seine Zeit Arnfried Edler, Robert Schumann und seine Zeit. Laaber 1982.1982; A. Mayeda, R. Sch.s Weg zur SymphonieAkio Mayeda, Robert Schumanns Weg zur Symphonie. Zürich 1992. 1992.
Clara (geb. Wieck): * 13.9.1819 Leipzig, † 20.5.1896 Frankfurt am Main/D. Pianistin, Komponistin. Von ihrem Vater seit ihrem 5. Lebensjahr zur Pianistin ausgebildet, erhielt sie auch Theorieunterricht. 1830 erfolgte der erste öffentliche Auftritt in Leipzig, danach Konzertreisen durch Europa (1837/38 erfolgreich in Wien) auch in Begleitung ihres (späteren) Gatten, dessen Werke sie bis zuletzt propagierte. Sie war die bedeutendste Pianistin ihrer Zeit und stand mit allen wichtigen Komponisten in Kontakt. Gemeinsam mit Brahms erstellte sie die R.-Sch.-Gesamtausgabe (1876–93). 1878 nahm sie eine Professur am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt an. 1891 gab sie ihr letztes Konzert. Das Komponieren konnte sie trotz hoher Begabung nur am Rande betreiben.
C.-Sch.-Gasse (Tulln/NÖ).
Lieder, Duette, Kammermusik (Klaviertrio g-Moll), Klavierkonzert; Klavierstücke.
B. Borchard, C. Sch. Beatrix Borchard, Clara Schumann. Ihr Leben. Frankfurt/Main 1991.1991; NGroveD 22 (2001); MGG 12 (1965).
1.8.2023
Alexander Rausch,
Art. „Schumann, Ehepaar“,
in:
Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
1.8.2023, abgerufen am
),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e1db
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