
Rainer, Familie
Sängergesellschaft. Ludwig: * 21.7.1821 Fügen/T, † 15.5.1893 Bad Kreuth, Bayern/D. Volkssänger und Gastwirt. Verbrachte seine Kindheit in der Heimat und besuchte eine Schule in Innsbruck. Schon seine Mutter Maria war eine begabte Sängerin und hatte sich mit ihren Brüdern Felix, Anton, Joseph und Franz zu einer Sängergesellschaft zusammengeschlossen, die 1824–34 erfolgreiche Konzertreisen durch Deutschland und England unternahm. L. R. selbst wurde von Johann Masserer entdeckt und schloss sich im Alter von 17 Jahren dessen Sängergesellschaft an, der auch R.s spätere Frau Margaretha Sprenger und Simon Hollaus (Halaus) angehörten. Es folgte eine Kunstreise nach Deutschland, 1839–43 bereiste R. mit Sprenger, Hollaus und seiner Nichte Helene R. Amerika. Zurück in Tirol erwarb er 1845 ein Gasthaus in Rattenberg und kämpfte 1848 mit den Rattenberger Schützen in Südtirol. Ab 1851 war R. neuerlich mit einer Sängergruppe (der ab 1855 auch seine spätere dritte Frau Anna und deren Schwester Th. Prantl angehörten) auf Reisen durch ganz Europa (London 1851, Italien, Paris 1855); 1858–68 in Russland. Danach weitere Reisen u. a. nach Wien (1868 u. 1873), Ungarn, Siebenbürgen, Paris (1878) sowie in die Walachei und Türkei (1869). Die v. a. aus den Tiroler Familien Hollaus, Prantl und Fiechtl stammenden Mitglieder von R.s Sängergesellschaft begründeten unter dessen Leitung den Weltruhm des Tiroler Nationalgesanges (Alpensänger). Er erbaute am Tiroler Achensee den Seehof, ein Gasthaus mit internationalem Ruf als Pflegestätte des Tiroler Liedes.
Literatur
ÖBL 8 (1983); K. Drexel/M. Fink (Hg.), Musikgesch. Tirols 2 (2004); Wurzbach 24 (1872); DBEM 2003.
ÖBL 8 (1983); K. Drexel/M. Fink (Hg.), Musikgesch. Tirols 2 (2004); Wurzbach 24 (1872); DBEM 2003.
Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2005
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl,
Art. „Rainer, Familie“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
15.5.2005, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x00075a43
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