Archive und Bibliotheken
WIEN – Österreichische Nationalbibliothek, Musiksammlung (Wn).
Sie ist nicht nur die reichhaltigste unter den österreichischen Musikbibliotheken und -archiven, sondern auch eine der größten und bedeutendsten der Welt. 1826 von der ehemaligen Hofbibliothek losgelöst, verwahrt sie Musikalien aller Epochen. Grundstock bilden die Musikalien des Kaiserhofes und die 1656 erworbenen Teile der Musiksammlung der Fugger in Augsburg. Erweitert wurde sie durch die Musikalien der Hofoper, des Kärntnertortheaters sowie anderer Wiener Theater, ferner durch verschiedene Privatsammlungen, speziell jene des Theaterdirektors Schreiber, des Haslinger-Archives, des Musikhistorikers A. W. Ambros und der Sammlung A. van Hoboken. Eingegliedert wurden die Sammlungen der Wiener Kirchen St. Peter und St. Karl Borromäus (Wk) sowie 1957 das von v. Hoboken 1927 gegründete Photogramm-Archiv, in dem Autographen als Photos und Mikrofilme gesammelt werden (s. Abb.). Die ÖNB und mit ihr die Musiksammlung ist eine zentrale Sammelstätte aller im Land erschienenen Veröffentlichungen (Ablieferung von sog. „Pflichtexemplaren“). – Univ.sbibliothek (Wu) – Institut für Musikwissenschaft der Univ. (Wmi). Die Bibliothek wurde 1898 als Musikwissenschaftliche Lehrmittelsammlung gegründet. Infolge großzügiger Dotationen und privater Zuwendungen – sowohl in Form von Geldspenden als auch durch Noten- und Büchergeschenke, u. a. von G. Mahler und Adele Strauss – konnte im Laufe der Jahre eine der besten einschlägigen Institutsbibliotheken des deutschen Sprachraums aufgebaut werden. Derzeit beträgt das Gesamtvolumen ca. 80.000 Bände. – Gesellschaft zur Herausgabe von Denkmälern der Tonkunst in Österreich (Wdtö). 1893 wurde die Gesellschaft von G. Adler gegründet; ihre Arbeit ist um die Herausgabe der DTÖ-Bände gruppiert, in welchem Zusammenhang sie eine umfangreiche Bibliothek mit Manuskripten zu österreichischen Meistern verwahrt. – Bibliothek der Univ. für Musik und darstellende Kunst (Wmk). Gegründet 1909, umfasst sie derzeit über 150.000 Bände. Weiters Sondersammlungen für Musikpädagogik, Kirchenmusik, Tanz, Schauspiel, Regie, Film & Fernsehen. – Gesellschaft der Musikfreunde (Wgm). Den Grundstein der Bibliothek legte die bereits 1819 erworbene Bibliothek von E. L. Gerber. Erweitert durch zahlreiche Sammlungen wie jene von Erzhzg. Rudolph (u. a. Beethoven-Autographe und -briefe), J. Brahms, J. Strauss, L. v. Köchel, A. Fuchs, C. Czerny, J. und L. v. Sonnleitner verwahrt das Archiv v. a. handschriftliches und gedrucktes Material des 18.–20. Jh.s. – Minoritenkonvent (Wm). In der Hauptsache ist dieses Archiv durch seine Sammlung von Musik für Tasteninstrumente, in der sich einige Unikate befinden, bekannt. – Wiener Stadt- und Landesbibliothek (Wst). Die Musiksammlung besitzt eine große Anzahl autographer Briefe, Theater- und Konzertprogramme neben Autographen und gedruckten Werken österreichischer Komponisten der Vorklassik bis ins 20. Jh. (H. Wolf, J. Brahms, J. Lanner u. a.). – Phonogrammarchiv der Akademie der Wissenschaften mit Sammlungen von wissenschaftlichen Schallaufnahmen, schwerpunktmäßig musikethnologische und ethnolinguistische Aufnahmen sowie österreichischer Volksmusik und Dialekte.
Literatur
(Wn) Laufend werden Kat.e der Sonderslg.en in der Musikslg. der ÖNB hg.; J. Mantuani, Codicum musicorum pars I/II = Tabulae 9/10 (1897–99); Zuwachsverzeichnis der Druckschriften der Nationalbibliothek 1923–30; R. Haas, Die estensischen Musikalien 1927; A. Ziffer, Kat. des Archivs für Photogramme musikalischer Meisterhandschriften 1967; Die ÖNB = Österreichs Museen stellen sich vor 21 (1985). – (St. Peter) C. Rouland, Kat. des Musik-Archivs der St. Peterskirche 1908. – (Wk) T. Antonicek, TMA 4,7 (1968–73). – (Wmi) Chronik des Instituts für Musikwissenschaft [handschriftlich; angelegt und bis 1913 geführt von G. Adler]; O. Wessely in StMw 33 (1982); O. Wessely, Die älteren Libretti der Bibliothek des Instituts für Musikwissenschaft der Universität Wien 1998. – (Wdtö) E. Th. Hilscher, Denkmalpflege und Musikwissenschaft 1995. – (Wgm) R. v. Perger/R. Hirschfeld,Geschichte der k. k. Gesellschaft der Musikfreunde in Wien 1912; E. Mandyczewski, Zusatz-Band zur Geschichte der k. k. Gesellschaft der Musikfreunde in Wien 1912; H. Mitringer in ÖMZ 25 (1970). – (Wm) F. W. Riedel, Das Musikarchiv im Minoritenkonvent zu Wien 1963. – (Wst) E. Hilmar in Österreichs Museen stellen sich vor 17 (1983). – (Phonogrammarchiv) Mitteilung des Phonogrammarchivs 1– (1900–).
(Wn) Laufend werden Kat.e der Sonderslg.en in der Musikslg. der ÖNB hg.; J. Mantuani, Codicum musicorum pars I/II = Tabulae 9/10 (1897–99); Zuwachsverzeichnis der Druckschriften der Nationalbibliothek 1923–30; R. Haas, Die estensischen Musikalien 1927; A. Ziffer, Kat. des Archivs für Photogramme musikalischer Meisterhandschriften 1967; Die ÖNB = Österreichs Museen stellen sich vor 21 (1985). – (St. Peter) C. Rouland, Kat. des Musik-Archivs der St. Peterskirche 1908. – (Wk) T. Antonicek, TMA 4,7 (1968–73). – (Wmi) Chronik des Instituts für Musikwissenschaft [handschriftlich; angelegt und bis 1913 geführt von G. Adler]; O. Wessely in StMw 33 (1982); O. Wessely, Die älteren Libretti der Bibliothek des Instituts für Musikwissenschaft der Universität Wien 1998. – (Wdtö) E. Th. Hilscher, Denkmalpflege und Musikwissenschaft 1995. – (Wgm) R. v. Perger/R. Hirschfeld,Geschichte der k. k. Gesellschaft der Musikfreunde in Wien 1912; E. Mandyczewski, Zusatz-Band zur Geschichte der k. k. Gesellschaft der Musikfreunde in Wien 1912; H. Mitringer in ÖMZ 25 (1970). – (Wm) F. W. Riedel, Das Musikarchiv im Minoritenkonvent zu Wien 1963. – (Wst) E. Hilmar in Österreichs Museen stellen sich vor 17 (1983). – (Phonogrammarchiv) Mitteilung des Phonogrammarchivs 1– (1900–).
Autor*innen
Ingrid Schubert
Letzte inhaltliche Änderung
16.2.2023
Empfohlene Zitierweise
Ingrid Schubert,
Art. „Archive und Bibliotheken“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
16.2.2023, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001f739
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