Ferdinand Ernst Joseph Gabriel: * 24.3.1762 Wien, † 26.5.1823 Wien. Gutsbesitzer, Mäzen und Komponist (aus der Duxer Linie). Stand, selbst ab 1787 Hoch- und Deutschmeister, zuerst ab 1788 im Dienst von Kurfürst Erzhzg. Maximilian Franz III. in Bonn/D und war Mitglied des kurfürstlichen Staatsrates. 1792 empfahl er den jungen L. v. Beethoven nach Wien. Wegen politischer Differenzen trat F. W. 1795 in den Koalitionskriegen in englische (bis 1805), ab 1809 in österreichischen Dienste. Lebte nach seiner Heirat 1812 als Privatmann auf seinen Gütern in Böhmen bzw. in Wien. Starb, nach einigen Fehlspekulationen ab 1816 verarmt, in Wien. F. W. war ein großer Freund und Mäzen Beethovens (Widmungsträger von dessen Sonate in C-Dur op. 53, W.-Sonate); komponierte selbst zumindest eine Symphonie, Lieder und einige Solokantaten im frühklassischem Stil (Beethoven komponierte 8 Variationen über ein Thema des Grafen W. WoO 67).
Albrecht: * 12.11.1832 (Ort?), † 11./12.4.1894 Teplitz/Böhmen (Teplice/CZ). Stammte aus der Linie Münichgrätz. Bis 1867 Karriere beim Militär (zuletzt Major). War ein großer Musikliebhaber, ausgezeichneter Zitherspieler und soll mehrere Stücke für Orgel und Physharmonika komponiert haben (Wurzbach), die auf Schloss Dux (Duchcov/CZ) in privatem Kreis aufgeführt wurden.
Militärische Auszeichnungen.
Wilhelm: * 9.11.1897 Wiener Neustadt/NÖ, † 22.7.1974 Altaussee/St. Komponist, Schriftsteller, Pädagoge. Sohn des Kreisgerichtspräsidenten von Wiener Neustadt Wilhelm W. († 1942), ebenfalls auch Pianist und Komponist. Studierte Musikwissenschaft, Geschichte und Philosophie an der Univ. Wien (Promotion 1920 bei G. Adler); Abschluss des Kompositionsstudiums 1923 bei Carl Ballon und Johannes Kobeck. Danach als Lehrer an den Gymnasien in Wiener Neustadt und Berndorf/NÖ tätig, 1938 des Dienstes enthoben. 1946 an das Unterrichtministerium berufen, leitete er 1951–62 die Abteilung für allgemeine Kunstangelegenheiten (daneben Lehrauftrag an der Wiener MAkad.).
P: Kulturpreis des Landes Niederösterreich 1967.
2 Messen, Orchesterlieder, Ein Lied vom Tod (Oratorium), Das hohe Lied (Kantate), Kammermusik, Chöre, mehrere Liederzyklen.
zahlreiche Essays; Das gerettete Erbe 1970; Zwischenreich 1968 (Roman); Gedichte.
ÖL 1995; Wurzbach 52 (1885); Czeike 5 (1997); Erhart 1998; DBEM 2003, MGG 14 (1968); NGroveD 27 (2001); Kinsky-Halm 1955; MGÖ 3 (1995); Wr. Ztg. (Abendpost) 12.4.1894, 6; Neuigkeits-Welt-Bl. 21.4.1894, [9]; Sterbebuch der Pfarre Wieden (Wien IV) 1816–24, fol. 212.