
Schmutzer, Familie
Wilhelm:
* 2.3. [?] 1819 Kottowitz/Böhmen (Chotovice/CZ),
† 17.7.1867 Feldkirch/V.
Flötist, Bläser und Musiklehrer.
Sohn des Lehrers, Musikers und Komponisten Franz Anton Sch. (* 1790 Markersdorf/Böhmen [Markvartice/CZ]), † 17.2.1849 [Ort?]). Spielte ab ca. 1836 als Bläser (geschätzt am Euphonium) in der Musikkapelle des IR.s Nr. 24. Danach war er Flötist an den Theatern in Pressburg und Pest (Budapest). Ab 1856 unterrichtete er am Jesuitenkolleg Stella Matutina in
Feldkirch
.Sein Bruder Philipp Maximilian d. Ä.: * 31.12.1821 Kottowitz, † 17.11.1898 Feldkirch. Musiker, Komponist und Musikpädagoge. Musikunterricht von seinem Vater und 1836–40 am Prager Konservatorium (Violoncello und Theorie). Er wurde zunächst Cellist in Graz, dann Kapellmeister-Stellvertreter in einem Regiment in Wels und ging danach auf Konzertreisen. 1846/47 war er als Cellist und Musikpädagoge in Innsbruck tätig. Ab 1848 war er in Feldkirch Chormeister (u. a. der Liedertafel), Musikdirektor des Musikvereins und ab 1856 Musiklehrer an der Stella Matutina. Einer seiner Schüler war Josef Gabriel Rheinberger.
Werke
Kirchenmusik (s. Tbsp.); Oper Die Brüder (unvollendet); Symphonie Hiob 1858–60; Kammermusik (s. Tbsp.), Klavierstücke; Männerchöre (Nächtlicher Gruß), Lieder.
Kirchenmusik (s. Tbsp.); Oper Die Brüder (unvollendet); Symphonie Hiob 1858–60; Kammermusik (s. Tbsp.), Klavierstücke; Männerchöre (Nächtlicher Gruß), Lieder.
Weitere Geschwister waren der Musiklehrer und Pianist Wenzel (* ?, † ca. 1865 Kriesdorf [Křížany/CZ]), der Trompeter und Hornist Anton (?–?), der Geiger Ignaz (?–?) und die Sängerinnen (beide Sopran) Antonia (?–?) und Julie (?–?).
Ph. M. Sch.s Töchter Philippine (verh. Pezzei, * 8.8.1851 Feldkirch, † 20.6.1916 Innsbruck) und Hermine (verh. Tarter, * 9.2.1853 Feldkirch, † 8.12.1927 Innsbruck) waren Sängerinnen (Sopran bzw. Alt).
Ph. M. Sch.s Söhne
Toni (eig. Anton): * 3.7.1864 Feldkirch, † 27.5.1936 Feldkirch. Musiker, Komponist und Musikpädagoge. Erhielt von seinem Vater Violinunterricht, trat bereits mit zwölf Jahren auf, studierte 1883–86 an der Univ. Innsbruck Jus und daneben am Musikverein Theorie und Violine. Er spielte im Theaterorchester und konzertierte mit seinem Bruder Philipp. Seine Jus-Studien setzte er 1886 in Graz (1. Geiger im Musikverein für Steiermark) und 1887/88 in Prag fort. Nach Feldkirch zurückgekehrt, vertrat er seinen Vater als Chorleiter und wurde 1896 (definitiv 1902) dessen Nachfolger. Mit zahlreichen Aufführungen auch größerer Vokalwerke bereicherte er bis zu seinem Ruhestand 1931 das Feldkircher Musikleben. Von ihm stammt die Vorarlberger Landeshymne (Hymnen).
Ehrungen
Jakob Stainer-Preis des Innsbrucker Musikvereins 1884.
Jakob Stainer-Preis des Innsbrucker Musikvereins 1884.
Philipp d. J.: * 16.6.1868 Feldkirch, † 29.4.1937 Bad Kissingen/D. Musiker, Komponist, Musikpädagoge. Mit seinem Bruder studierte er ab 1883 am Innsbrucker Musikverein, 1885–87 an der MSch. in München. Er wurde Dirigent bzw. Musiker in IR.ern in Prag und Innsbruck. 1894–1901 wirkte er in Brixen als Dirigent, Konzertmeister und Leiter des MGV.s. Danach war er Musiklehrer und freischaffender Komponist in Innsbruck (bis 1909) und Bad Kissingen (ab 1918).
Ehrungen
Jakob Stainer-Preis des Innsbrucker Musikvereins 1885.
Jakob Stainer-Preis des Innsbrucker Musikvereins 1885.
Werke
Messen, Te Deum; Märsche; Tänze (s. Tbsp.); Werke f. Orch. (Andreas-Hofer-Ouvertüre 1890, Violinkonzert e-Moll); Chöre, Lieder.
Messen, Te Deum; Märsche; Tänze (s. Tbsp.); Werke f. Orch. (Andreas-Hofer-Ouvertüre 1890, Violinkonzert e-Moll); Chöre, Lieder.
Literatur
M. A. Getzner, Die Musikerfamilie Sch. 1981; E. Schneider, Vorarlberger Komponisten 1973; ÖBL 10 (1994); SK 52 (2005), 121.
M. A. Getzner, Die Musikerfamilie Sch. 1981; E. Schneider, Vorarlberger Komponisten 1973; ÖBL 10 (1994); SK 52 (2005), 121.
Autor*innen
Alexander Rausch
Letzte inhaltliche Änderung
14.1.2019
Empfohlene Zitierweise
Alexander Rausch,
Art. „Schmutzer, Familie“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
14.1.2019, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e13a
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