Rudolph II.,
Kaiser
* 18.7.1552 Wien,
† 20.1.1612 Prag.
Römisch-deutscher Kaiser (1567), König von Böhmen (1575) und Ungarn (1572), österreichischer Regent, Sohn von
Maximilian II. 1563–71 am Hof in Spanien erzogen, errichtete er seinen Hof in Prag, an dem er sich ab 1583 fast durchgehend aufhielt. Obwohl hochgebildet, war er aufgrund psychischer Probleme nicht fähig, die für das Land notwendigen Entscheidungen zu treffen (Türken, Gegenreformation), sodass er von anderen Erzhzg.en (sog. Bruderzwist im Haus Habsburg) zur Abdankung gezwungen wurde (1608 Österreich, Ungarn, Mähren, 1611 Böhmen); Nachfolger wurde sein Bruder Matthias (1557–1619). R. hatte in Prag einen Musenhof errichtet, in dem er v a. Bildende Kunst, Astrologie (J. Kepler) und Alchemie förderte und eine große Kunstsammlung (Sammlung) anlegte. Obwohl die Hofmusikkapelle unter Ph. de Monte und mit Ch. Luython, den Brüdern Hassler und J. Regnart eine Blütezeit erlebte, war der Herrscher selbst der Musik wenig zugeneigt und schätzte bestenfalls Kammermusik (laute Repräsentationsmusik hingegen war ihm nach Berichten von Zeitzeugen fast unerträglich).
Literatur
[Kat.] Musica Imperialis 1998; MGÖ 1 (1995); E. Hilscher, Mit Leier und Schwert 2000; B. Hamann, Die Habsburger 41988; ÖL 1995.
[Kat.] Musica Imperialis 1998; MGÖ 1 (1995); E. Hilscher, Mit Leier und Schwert 2000; B. Hamann, Die Habsburger 41988; ÖL 1995.
Autor*innen
Elisabeth Th. Hilscher
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2005
Empfohlene Zitierweise
Elisabeth Th. Hilscher,
Art. „Rudolph II., Kaiser“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
15.5.2005, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001dfe9
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