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Rotter,Rotter,Emil Familie
Emil Karl: * 1850-03-2525.3.1850 Mährisch-Schönberg/Mähren (Šumperk/CZ), † 1895-04-055.4.1895 Wien. Bratschist, Organist. Sohn des Schullehrers und Chorregenten Johann R. (* ca. 1816 Steine/Mähren [Kamenná/CZ], † 16.1.1884 Mährisch-Schönberg). Studierte 1864–69 (als Stiftling) am Konservatorium der GdM Violine (bei K. Heißler, G. und J. Hellmesberger), Klavier (1864–67), Musiktheorie (1866–69, u. a. 1868/69 Harmonielehre bei A. Bruckner) und Orgel (1868/69 bei A. Bruckner). Daneben besuchte R. 1865–67 die Schule für höheres Orgelspiel des Vereins zur Beförderung echter Kirchenmusik bei E. Köhler. 1869 wurde er als Bratschist ins Hofopernorchester sowie bei den Wiener Philharmonikern aufgenommen, ab 1878 Exspektant und 1891–95 wirkliches Mitglied der HMK. Bis 1875 war R., der zumindest 1869–73 an kirchenmusikalischen Aufführungen an der Mariahilfer Kirche (Wien VI) und an St. Anna (Wien I) mitwirkte, außerdem Organist an St. Michael (neben oder in Nachfolge von J. Böhm) und anschließend bis 1889 an der Schottenkirche. 1875 und 1883 trat er bei Konzerten in seiner Heimatstadt auf, 1876 heiratete er in Hannsdorf (Hanušovice/CZ) die Brauerstochter Anna Müllschitz. 1874 war R. erster Chormeister des Sängerchors der Kaufmännischen Gesellschaft und 1886–94 Dirigent der Wiener Musikgesellschaft „Mozart“ (Orchesterverein). 1890 eröffnete er in Wien I eine behördlich konzessionierte Privat-MSch. (Violine, Klavier, Harmonium), die er bis zuletzt betrieb. 1894 Gründungs- und Leitungsmitglied des Vereins der Harmonium-Musikfreunde in Wien. Eine Verwandtschaft mit J. A. Rotter oder L. Rotter, der am gleichen Tag wie E. R. starb, ist nicht nachweisbar.
Literatur
Ch. Merlin, Die Wr. Philharmoniker 2017; Eisenberg 1893; Th. Antonicek in StMw 29 (1978); M. Czernin, Fs. anläßlich der neuen Mathis-Orgeln u. der Segnung der Hauptorgel in der Kirche der Benediktinerabtei „Unserer Lieben Frau zu den Schotten in Wien“ 1995, 26; [Fs.] Wr. Philharmoniker 1842–1942, 1942, 120; Bll. f. Musik, Theater und Kunst 2.7.1869, 211; Neues Fremden-Bl. 8.12.1869, 3; Die Presse 13.8.1871, 15; Dt. Ztg. 25.7.1873, 6, 15.4.1874, 7; Morgen-Post 30.6.1874, 4; Die Neue Zeit 17.7.1875, 4; Neuigkeits Welt-Bl. 5.11.1875, 3; Mährisches Tagbl. 11.7.1883, 2f; Österr. Musik- und Theaterztg. 1.12.1888, 5; Dt. Kunst- und Musik-Ztg. 13.3.1887, 85, 18.12.1887, 372, 20.4.1889, 83; NFP 8.10.1871, 7, 26.2.1880, 7, 19.3.1887, 7, 7.9.1890, 13, 14.3.1894, 7, 15.3.1894, 6, 6.4.1895, Abendbl., 1; Das Vaterland 19.3.1891, 6; Dt. Volksbl. 25.11.1891, Abend-Ausg., 4, 27.10.1894, Abend-Ausg., 4; Mährisch-Schlesische Presse 10.4.1895, 4; Taufbuch 1842–55 der Pfarre Šumperk, pag. 35; Sterbebuch 1884–93 der Pfarre Šumperk, pag. 1; Taufbuch 1877–82 der Schottenpfarre (Wien I), fol. 3, 111, 187; Sterbebuch 1894–1900 der Pfarre Döbling (Wien XIX), 1894–95, fol. 40; Archiv der ÖAW (Bestand St. Anna, G11 und G12); eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM; Lehmann-Adressbücher).


Sein Bruder

Johann (Hans): * 29.12.1857 Mährisch-Schönberg, † 3.4.1944 Mährisch-Schönberg. Fagottist, Kapellmeister. Besuchte 1875–79 (ohne Abschluss) das Konservatorium der GdM, wo er Fagott-Schüler von W. Krankenhagen war (Nebenfächer: Musiktheorie 1875–77, Klavier 1876/77). Er ging dann zurück in seine Heimatstadt, wo er in den 1890er-Jahren als Kapellmeister belegt ist.


Literatur
Mährisch-Schlesische Presse 28.9.1892, 3, 10.4.1895, 4; Taufbuch 1856–58 der Pfarre Šumperk, pag. 11; eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM).


Emils Tochter

Elisabeth (Elsa) Adelheid: * 5.1.1879 Wien, † nach 1901 (Ort?). Harfenistin. Studierte 1891–97 Harfe bei Alf. und An. Zamara sowie 1891–93 Klavier im Nebenfach bei Friederike Singer am Konservatorium der GdM. Auftritte sind nur wenige belegt.


Ehrungen
Silberne Medaille der GdM 1897.
Literatur
NFP 14.3.1894, 7, 15.3.1894, 6; Wr. Allgemeine Ztg. 6.6.1896, 2; Militär-Ztg. 27.2.1897, 62; Illustrirtes Wr. Extrabl. 28.1.1901, Abend-Ausg., 5; Taufbuch 1877–82 der Schottenpfarre (Wien I), fol. 111; eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
30.10.2023
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Rotter, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 30.10.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003e4df3
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Inserat über die Eröffnung
				der Musikschule Emil Rotters 1890 (Neue Freie Presse 7.9.1890,
			13)© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x003e4df3
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