Logo ACDH-CH
OeML Schriftzug
Logo OeML
Logo Verlag

BrukenthalBrukenthaltrue (Bruckenthal), Berta von (get. Bertha Barbara Seraphine Carolina Ludovica, geb. von Rosenfeld)
* 1846-03-1414.3.1846 Wien, † 1908-07-1818.7.1908 Gainfarn/NÖ (begr. Zwölfaxing/NÖ). Komponistin. Tochter des Hofrates Karl Ludwig v. Rosenfeld (* 28.8.1804 Hermannstadt/Siebenbürgen [Sibiu/RO], † 27.5.1869 Wien) und der Caroline, geb. Gräfin v. Gatterburg (* 31.3.1804 Budapest, † 1.9.1881 Pressburg [Bratislava]). Erhielt ab ihrem achten Lebensjahr Klavier-, später auch Violinunterricht, zunächst bei J. Brunner, dann bei Jakobine Binder. Wurde dann Klavierschülerin von J. Epstein; zudem studierte sie Gesang bei Betty Bury. Ab 1863 dürfte sie v. a. im siebenbürgischen Hermannstadt gelebt haben. Am 26.10.1865 heiratete sie in Wien den k. k. Kämmerer Hermann Karl Josef Baron Bruckenthal (* 3.6.1843 Klausenburg/Siebenbürgen [Cluj-Napoca/RO], † 9.3.1872 Hermannstadt), der ein Bruder ihrer Schwägerin war. Nach dessen Tod kehrte sie nach Wien zurück und wandte sich verstärkt der kirchenmusikalischen Komposition zu. Hierfür nahm sie Unterricht bei O. Müller. 1870–77 erschienen jährlich bis zu drei ihrer Werke bei diversen Verlagen (u. a. C. A. Spina, J. Gross), anschließend folgte offenbar bis 1890 eine Schaffenspause, ehe einige Klavierlieder publiziert wurden. Bis dato (2023) sind viele ihrer Werke verschollen. Ihre Kirchenmusik wurde am häuftigsten aufgeführt (u. a. in der Piaristen- [Wien VIII], Dominikaner- [Wien I] und Altlerchenfelder [Wien VII] Kirche); in den Musikarchiven von St. Peter (Wien I) und St. Karl (Wien IV) sind Werke von ihr erhalten. Aufführungen ihrer Lieder können nur vereinzelt nachgewiesen werden (u. a. 1881 einmalig im Wiener Musikverein [Orgelkonzert von J. Labor]). B.s Kompositionsstil ist gekennzeichnet durch eine spätromantische Klangsprache mit musikalischen Textausdeutungen und sangbaren Vokalstimmen. Ihre kirchenmusikalischen Werke sind dem Cäcilianismus zuzuordnen. Sie versah ihre Kompositionen durchwegs mit Widmungen. Möglicherweise wirkte sie auch als Kirchensängerin.
Ehrungen
Ehrenmitglied Wiener St. Ambrosius-Verein ca. 1891.
Werke
Messe (Missa solemnis op. 7, Ludwig Haynald [Erzbischof von Kalocsa/H] gewidmet); kleine Kirchenmusikwerke (Ave Maria op. 10, Pange lingua op. 12, Offertorium In te domine speravi op. 11 [O. Müller gewidmet]; Klaviermusik (Marche funèbre, Die Thalheimer op. 16 [Walzer], Cyclamen op. 21 [Walzer, Fürst Wilhelm Albrecht v. Montenuovo gewidmet]); Kammermusik (Romanze f. Vc. u. Kl. op. 9, Serenade f. V. und Kl. op. 19); Männerchöre (Sechs Chöre op. 14); Lieder (Die Sonne hüllt in Nebel sich [T: Carl Siebel, Wanda Radkiewicz gewidmet], Ich steh’ am Flussesrand allein op. 8 [T: Friedrich Ruperti, Hofopernsängerin Ernestine Gindele gewidmet], Zwei Lieder op. 15 [Patenkind Bertha Kolowrat gewidmet]).
Literatur
Marx/Haas 2001; Pazdirek I/2 (1904); B. B. Ave Maria op. 10, hg. v. D. M. Backes 2013; B. B. Zwei Lieder op. 15, hg. v. D. M. Backes 2013; B. B. Die Thalheimer op. 16, hg. v. D. M. Backes 2015; Morgen-Post 10.6.1871, 3; Gemeinde-Ztg. 30.12.1871, 13; Neues Fremden-Bl. 16.3.1872, 5; Illustrirtes Wr. Extrabl. 2.6.1872, 1, 23.6.1877, 4; NFP 13.6.1874, 5, 9.4.1881, 6; Die Presse 26.6.1875, 11, 1.2.1878, 11, 17.8.1878, 10, 13.8.1882, 13; Taufbuch der Pfarre St. Peter (Wien I) 1844–52, fol. 52; Trauungsbuch der Pfarre St. Michael (Wien I) 1845–67, fol. 275; Sterbebuch der Evangelischen Pfarre Wien-Innere Stadt (Lutherische Stadtkirche) 1867–70, RZ 260; Sterbebuch der Pfarre Gainfarn 1899–1915, fol. 122; ÖNB-Musikslg. (F 115 St. Karl XI 111–126; F 24 St. Peter Wien C7); de.wikipedia.org (10/2023); www.klassika.info (10/2023); www.edition-musik-suedost.de (10/2023); www.siebenbuerger.de (10/2023); eigene Recherchen (Jahresberichte Wr. St. Ambrosius-Verein; Musikslg. ÖNB; anno.onb.ac.at).

Autor*innen
Bettina Graf
Letzte inhaltliche Änderung
26.2.2024
Empfohlene Zitierweise
Bettina Graf, Art. „Brukenthal (Bruckenthal), Berta von (get. Bertha Barbara Seraphine Carolina Ludovica, geb. von Rosenfeld)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 26.2.2024, abgerufen am ), https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_B/Brukenthal_Berta.xml
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.



ORTE
Orte
LINKS
ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft

Publikationen zur Musikwissenschaft im Verlag