Reichspost 29.9.1912, 4; Die Zeit 1.10.1912, 8; Wr. Ztg. 3.6.1948, 8; Anzeiger für den Buch-, Kunst- und Musikalienhandel 1.9.1946, 28; Geburtsbuch der Pfarre Wieden (Wien IV) 1893–95 [1894], fol. 68; www.doew.at (11/2021); eigene Recherchen (Lehmanns Adresskalender; www.anno.onb.ac.at; Bibliothekskataloge).
Sein Sohn
Hans: * 1.8.1920 Wien, † 2010 München/D. Verleger, Produzent. Wurde nach seiner Matura im November 1938 zum Wehrdienst eingezogen, hatte 1941 den Westfeldzug mitgemacht, wurde im November 1941 jedoch als sog. „Mischling“ aus der Wehrmacht entlassen. Danach arbeitete er in der Firma seines Vaters mit und befasste sich mit Musik. Als am 13.3.1943 die Widerstandsorganisation Wiener Mischlingsliga gegründet wurde, ernannte man H. W. zum sog. Repräsentationssekretär, der die Gruppe nach außen hin zu vertreten hatte. Nach dem Auffliegen der Gruppe 1944 wurde er wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu sechs Jahren Haft verurteilt und musste für das Sprengkommando Bomben der Alliierten entschärfen. Kurz nach Kriegsende arbeitete er bereits an der Produktion der ersten österreichischen Wochenschau. Ab August 1948 drehte H. W. als Produktionsleiter in Salzburg Musikkurzfilme mit den Wiener Philharmonikern, den Wiener Symphonikern und den Wiener Sängerknaben. Außerdem übernahm er im selben Jahr die Prokura im A-Tempo-Verlag seines Vaters. Darüber hinaus wandte er sich wieder dem Jazz zu, für den er sich bereits seit seiner Jugend interessiert hatte, und gründete 1946 einen Jazzclub, in dem u. a. H. Koller, J. Zawinul und F. Gulda auftraten. 1952 einer der Mitbegründer der Zeitschrift Jazz Podium, die am 1.9.1952 erstmals erschien. Bald danach übersiedelte H. W. nach München, gründete in der Folge mehrere renommierte Musikverlage (Edition Musikverlag H. W., Edition Modern Musik- und Bühnenverlag, Edition Modern AG, Edition Modern Zürich, Edition Cosmoton, Terraton-Verlag) und etablierte sich als erfolgreicher Platten- und Fernsehproduzent, der wenige Jahre vor seinem Tod noch mehrere Jazzalben unter dem Titel Focus Jazz aus seinem umfangreichen Archiv veröffentlichte. Anlässlich seiner Hochzeit am 30.8.1959 in Salzburg widmete ihm sein Freund H. Jelinek, dessen Werke er auch verlegte, seinen Canone Nuptiale.
Widmungsträger von H. Jelineks Canone Nuptiale 1959.
E. Lappin-Eppel in C. Kuretsidis-Haider et al. (Hg.), [Fs.] Winfried R. Garscha 2017; Kraner-Schulz 1972; Die Weltpresse 16.8.1948, 2; Mein Film 37 (1948), [12]; Neues Oesterreich 14.6.1945, 3, 6.7.1945, 3; Jazzthetik 7 (2004), 46ff; Spiegel Online 16.9.2006; www.doew.at (12/2021); https://db.musicaustria.at/node/45370 (12/2021); ÖNB, Musikslg. F 16 Jelinek 1373/1.