Werber, Mia (eig. Hermine Tachauer, verh. Bulling)
* 10.11.1875 Wien,
† 15. [17.?] 5.1943 Ghetto Theresienstadt/Deutsches Reich (Terezín/CZ).
Sängerin (Sopran).
Die Tochter eines Kaufmannes erhielt nach ihrer Entdeckung durch den ungarischen Theateragenten Louis Selar von Sztankovits († 1902) von November 1893 bis April 1897 Gesangsunterricht bei Anna Dubois-Dollinger, außerdem Schauspielunterricht bei Emilie Door. Am 16.4.1896 erster öffentlicher Auftritt der auffallend kleinen Sängerin im Wiener Ehrbarsaal unter dem Namen Mia Tachauer, später verwendete sie den Mädchennamen ihrer Mutter Rosa als Pseudonym. 1897 Engagement ans Hamburger Carl Schultze-Theater, wo sie als Operettensoubrette reüssierte. 1898 zunächst am Berliner Thalia-Theater, danach bis 1908 am Central-Theater. 1901/02 Auftritte im Kabarett „Die bösen Buben“ in Berlin. 1905 Gastspiel am Deutschen Theater in Prag, im selben Jahr Heirat des Medizinstudenten Fritz Bulling in London. 1908/09 Ensemblemitglied des Neuen Berliner Operettentheaters, 1910/11 Südamerika-Tournee. 1912/13 Mitglied des Königsberger Stadttheaters, danach Rückkehr nach Berlin. 1902–21 hier regelmäßig Schallplattenaufnahmen, darüber hinaus Gastauftritte in verschiedenen Städten Deutschlands, den Niederlanden, in New York/USA und Russland. 1920 nahm sie ihren Bühnenabschied und wirkte als Gesangslehrerin in Berlin. Im Herbst 1923 Auftritt als Koloratursängerin im Wiener Simpl. Spätestens 1932 ließ sie sich in Wien als Schauspielerin nieder. Am 10. Juli 1942 wurde W. aus Wien nach Theresienstadt deportiert.
Werke
Schallplattenaufnahmen.
Schallplattenaufnahmen.
Literatur
K-R 1997; Eisenberg 1903; K. Weninger, Zwischen Bühne und Baracke 2008; NFP 12.4.1896, 7, 11.2.1897, 7, 11.5.1897, 7; Wr. Ztg. 21.4.1898, 11; Illustrirtes Wr. Extrabl. 4.12.1902, 8; Die Bombe 15.11.1923, 3; Das moderne Brettl 1/2 (November 1901), 75, 1/8 (Mai 1902), VII; Der Humorist 1.2.1902, 2, 10.7.1905, 6, 1.6.1910, 2; Neues Wr. Tagbl. 16.10.1920, 12; www.genteam.at (1/2018); https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/48839-hermine-bulling/ (1/2018); www.doew.at (1/2018); eigene Recherchen (Dt. Bühnen-Jb.er).
K-R 1997; Eisenberg 1903; K. Weninger, Zwischen Bühne und Baracke 2008; NFP 12.4.1896, 7, 11.2.1897, 7, 11.5.1897, 7; Wr. Ztg. 21.4.1898, 11; Illustrirtes Wr. Extrabl. 4.12.1902, 8; Die Bombe 15.11.1923, 3; Das moderne Brettl 1/2 (November 1901), 75, 1/8 (Mai 1902), VII; Der Humorist 1.2.1902, 2, 10.7.1905, 6, 1.6.1910, 2; Neues Wr. Tagbl. 16.10.1920, 12; www.genteam.at (1/2018); https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/48839-hermine-bulling/ (1/2018); www.doew.at (1/2018); eigene Recherchen (Dt. Bühnen-Jb.er).
Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
25.10.2018
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger,
Art. „Werber, Mia (eig. Hermine Tachauer, verh. Bulling)“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
25.10.2018, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x003a02e4
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