Sein Sohn
Ludwig: * 30.1.1807 Wien, † 22.5.1881 Hottwan/Ungarn (Hatvan/H). Klavier- und Orgelbauer. Nach Lehrjahren im väterlichen Betrieb schlug sich L. M., bedingt durch den frühen Tod des Vaters, zunächst mit Reparaturarbeiten durch, kam 1826 nach Salzburg und erhielt hier 1827 die Gewerbebefugnis für den Orgel- und Instrumentenbau. Zunächst gelang ihm der Aufbau einer Klavierfabrik (Klavierbau), in der jährlich etwa 10 Instrumente gefertigt wurden, seit dem Umbau der Salzburger Domorgel (1842–45) auch die Expansion der Orgelbauwerkstätte, die mit ihren 50 Mitarbeitern das Gebiet der Donaumonarchie belieferte. 1862, am Höhepunkt dieser Entwicklung, hatte M. bereits 120 Orgeln und etwa 200 Klaviere gebaut. Da sich die Aufträge aus dem Osten der Monarchie häuften, verlegte M. 1863, nach dem Tod seiner Frau Therese, den Betrieb nach Erlau (Eger/H) und überließ seiner Tochter Josepha (* 1840, † ?) die Leitung der auf 10 Mitarbeiter reduzierten Salzburger Werkstätte. Diese Entscheidung hatte fatale Folgen für die Firma: M. musste ständig zwischen Erlau und Salzburg unterwegs sein, konnte sich kaum noch selbst um die Ausführung seiner zahlreichen Projekte kümmern, musste immer häufiger die Auftraggeber vertrösten, die ihn schließlich gerichtlich verfolgten. 1865 musste das Unternehmen in Salzburg geschlossen werden, Österreich wurde in der Folge von Erlau aus beliefert. Die Söhne Karl (* 1850, † ?) und Josef (* ?, † ?) unterstützten den Vater bei der Führung der Geschäfte in Ungarn, Karl brachte allerdings durch Leichtsinn das Vermögen des Vaters durch, der in seinen letzten Lebensjahren ertaubte und zum Alkoholiker wurde. Der Großteil der etwa 200 Orgeln M.s war einmanualig, erhalten geblieben sind nur wenige.
Bronzene Preis-Medaille bei der 3. allgemeinen österr. Gewerbe-Ausstellung 1845 (f. ein Hammerklavier).
Salzburg Dom 1845 (III/60), Großgmain/Sb 1845 (II/17), Spital am Pyhrn Stiftskirche 1846 (II/33), Linz Stadtpfarrkirche 1852 (II/36), Gran (Esztergom/H) Dom 1856 (III/49), Kremsmünster Stiftskirche 1858 (II/41), Erlau (Eger/H) Dom 1864 (III/52), Leutschau (Levoča/SK) Stadtpfarrkirche 1877 (III/33).
MGG 12 (2004); G. Walterskirchen in R. Behrens/Ch. Grohmann (Hg.), [Fs.] Dulce melos organorum 2005; G. Walterskirchen, Orgel und Orgelbauer in Salzburg vom Mittelalter bis zur Gegenwart 1982; Wurzbach 19 (1868); H. Haupt in StMw 24 (1960) [Moser, Anton]; Ottner 1977 [Moser, Anton]; K. Szigeti, Régi magyar orgonák Eger 1980; G. Walterskirchen in R. Angermüller (Hg.), Bürgerliche Musikkultur im 19. Jh. in Salzburg 1981; F. Seydoux, Der Orgelbauer Aloys M. (1770–1839) , 1996; Hopfner 1999 [Moser, Anton]; G. A. Pichler, Biographien salzburgischer Tonkünstler 1845; Wr. Ztg. 26.10.1802, 3852, 23.4.1806, 1823; Salzburger Kirchenbl. 24.8.1854, 267; Taufbuch 1803–09 der Pfarre Maria Treu (Wien VIII), fol. 182; Trauungsbuch 1801–12 der Pfarre Maria Treu, fol. 176.
Christian Fastl