Meister, Meister, true
Hans
*
1930-12-3030.12.1930
Fürstenfeld/St,
†
2010-12-1515.12.2010 Fürstenfeld.
Trompeter, Hochschulprofessor.
Studierte nach der Tischlerlehre am
Steirischen Landeskonservatorium in
Graz Trompete bei Franz Brugger, der ihn in den speziellen
Wiener Klangstil einführte. Daneben wurde M. in Violine, Klavier, Gesang und Dirigieren ausgebildet. 1954–58 Angestellter der Austria Tabakwerke Fürstenfeld, deren Werkskapelle er bis 1975 leitete. 1955 auch Lehrer an der städtischen Musikschule Fürstenfeld, deren Direktor er 1958–75 war. 1955 Gründung der
Fürstenfelder Jugendblaskapelle, Leitung bis 1966. 1959 Gründung des
Städtischen Symphonieorchesters Fürstenfeld, dessen zahlreiche Konzerte er regelmäßig dirigierte. Ab 1965 zunächst Lehrbeauftragter an der Expositur Oberschützen/Bl der damaligen Grazer MAkad., wo er 1966 den
Bläserkreis der Expositur Oberschützen gründete und bis 1989 leitete. 1975 ao. HProf, 1979 o. HProf, krankheitsbedingte Emeritierung 1988. 1975–87 Mitglied des
Österreichischen Barocktrios mit M. (Trp.),
Joh. Auersperg (Kb.) und Josef Hofer (Org./Cb.). Das Ensemble konzertierte europaweit und spielte sechs Tonträger ein. 1975 auch Gründung der
Fürstenfelder Jagdbläser. Seit 1984 Coach der Trompeter beim
Europäischen Jugendorchester von
C. Abbado; 1986 Mitbegründer von dessen
Gustav-Mahler-Jugendorchester, dessen Trompeter er bis 1990 betreute.
M. war als virtuoser Barocktrompeter ein gesuchter Solist bei Oratorien und Passionen, der auch mit dem gängigen klassischen und romantischen Repertoire international reüssieren konnte. Im Zuge seiner pädagogischen Tätigkeiten regte er zahlreiche Neukompositionen, v. a. steirischer Komponisten, für seine Ensembles an, die er auch auf internationalen Tourneen im Programm hatte. M. war wohl einer der erfolgreichsten Trompetenlehrer Österreichs. Zu jenen Studierenden, die im In- und Ausland Positionen eines Solotrompeters erreichten, zählen Hans Peter Schuh (auch sein Nachfolger als Professor an der Kunstuniv. Graz), Franz Mandl, Johann Plank, Heinz Ulz, Peter Weitzer, Arthur Fairlie, Heinz Weichselberger und Rupert Darnhofer. Der Bläserkreis der Expositur Oberschützen wirkte vielfach auch bei kirchlichen Großveranstaltungen mit, wie z. B. beim Steirischen Katholikentag 1981, bei den Papstmessen in Wien und Mariazell 1983 sowie in Trausdorf/Bl 1988. H. M. war seit 1954 mit Paula, geb. Leitgeb (* 22.6.1936) verheiratet. Das Paar hatte zwei Söhne: Hans Peter (* 11.6.1955), der als Arzt tätig ist, und Joachim (* 19.10.1962), der nach einem Violinstudium in Graz als Lehrer an mehreren oststeirischen MSch.n wirkt.
Kulturpreis des Landes Burgenland 1985; Goldene Nadel der Stadt Fürstenfeld.
Das Fürstenfelder Stadtorchester 1947–1988 mit historischen Anmerkungen zum Musikleben seit 1827,Hans Meister, Das Fürstenfelder Stadtorchester 1947–1988 mit historischen Anmerkungen zum Musikleben seit 1827. Dipl.arb. MHsch. Graz 1988. Dipl.arb. Graz 1988.
StMl 22009; M. Kerschhofer, 30 Jahre Jugendblaskapelle Fürstenfeld 1955–1985,Martin Kerschhofer, 30 Jahre Jugendblaskapelle Fürstenfeld 1955–1985. Diplomarbeit MHsch. Graz 1985. Dipl.arb. Graz 1985; A. Reiter, Gesch. der Werkskapelle der Austria Tabakwerke Fürstenfeld,Alfred Reiter, Geschichte der Werkskapelle der Austria Tabakwerke Fürstenfeld. Diplomarbeit MHsch. 1985 Graz. Dipl.arb. Graz 1985; H. Ulz, 20 Jahre Bläserkreis und seine Bedeutung für die bläserische Berufslaufbahn,Heinz Ulz, 20 Jahre Bläserkreis und seine Bedeutung für die bläserische Berufslaufbahn. Diplomarbeit MHsch. Graz 1987. Dipl.arb. Graz 1987; Campus f. Das Fürstenfelder KulturmagazinCampus f. Das Fürstenfelder Kulturmagazin. Juni 1990. Nr. 10 (Juni 1990); R. Bieber, Die Expositur Oberschützen und ihre Ensembles seit 1965,Regina Bieber, Die Expositur Oberschützen und ihre Ensembles seit 1965. Masterarbeit KUG Graz 1999. Masterarbeit Graz 1999; Privatarchiv Paula M., Fürstenfeld.
5.10.2023
Franz Karl Praßl,
Art. „Meister, Hans‟,
in:
Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
5.10.2023, abgerufen am
),
https://dx.doi.org/10.1553/0x003e8349
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