Jauck, Jauck, Johann Balthasar:
Familie
Johann Balthasar:
*
--?
Schönstein/St (Sostanj/SLO),
†
1758-05-2020.5.1758
Graz.
Geigenbauer.
Lütgendorff gibt an, J. habe sich schon 1719 in
Graz aufgehalten. Er war vermutlich Schüler von
J. M. Alban, dessen Tochter Elisabeth er am 3.9.1732 in Graz heiratete. Es ist auch anzunehmen, dass er die Werkstätte seines 1730 verstorbenen Lehrherrn übernommen hat. 1736 erhielt er vom Magistrat das Grazer Bürgerrecht verliehen. Bereits im folgenden Jahr wurde er von der innerösterreichischen Hofkammer mit einem Monopol auf die Herstellung von Geigen ausgestattet. 1740 wurde dieses auch im Falle seines Todes auf seine Witwe bzw. auf die Erben ausgeweitet. Im Gegenzug habe er
„das publicum mit guter arbeith und umb billichen preis zu versehen“. Diese Marktregulierung bezog sich nicht nur auf andere ausgebildete Geigenmacher. Auch
„denen inländischen bauern und allen übrigen fröttern“ war das Herstellen von und der Handel mit Geigen verboten. Ausdrücklich verboten wurde die Einfuhr von Geigen aus dem „Salzburgischen“ und der Import durch
„Sächsische schubkarrenführer und träger“. Eine Ausnahme wurde auswärtigen Meistern zugestanden, die zu den festgelegten Markttagen ihre Instrumente in Graz anbieten durften.
Aus J.s erster Ehe entsprangen mehrere Kinder. Elisabeth J. verstarb am 18.5.1756. Bereits am 25.8.1756 verheiratete sich J. mit Eva Schweiger († 1781). Der Geigenmacher starb jedoch weniger als zwei Jahre später. Am 6.5.1759 heiratete seine Witwe den Geigenbauer Franz Contesor (* 26.6.1725 Fürstenfeld/St, † 13.5.1783 Graz). Somit wurde dieser und nicht der Sohn Geschäftsnachfolger.
Lütgendorff spricht sich über J.s Arbeit, die an Stainer orientiert ist, lobend aus, wobei er v. a. die Form der Schnecken und den dicken, roten Lack erwähnt, der die stilistische Nähe zu Alban belegt. Hohes handwerkliches Niveau zeigt eine theorbierte Laute von J. aus den Beständen der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien (Inv. Nr. I. N. 61).
Sein Sohn Johann Georg: * 11.1.1734 Graz, † nach 1790 Graz. Geigenbauer. Wurde im sog. Sporrer Haus in der Vorstadt geboren. Er verheiratete sich am 27.7.1760 mit der Grazer Bäckerstochter Maria Theresia Schmoll. Auch erhielt er im selben Jahr das Grazer Bürgerrecht. J. G. J. eröffnete eine eigene Werkstätte, wobei die Auflage einzuhalten war, er dürfe der Werkstatt seiner Stiefmutter „nicht im geringsten hinderlich sein“. Über seine Arbeiten ist wenig bekannt. Lütgendorff erwähnt, dass er nach dem Stainer-Modell gearbeitet habe und lobt seine Holzwahl.
H. Federhofer in Bll. für HeimatkundeHellmut Federhofer, Grazer Geigen- und Lautenmacher des 17. und 18. Jahrhunderts, in Historischer Verein für Steiermark
(Hg.), Blätter für Heimatkunde 25/3 (1951), 74–81. 25 (1951), 77f.; Lütgendorff 1975 u. 1990; E. Mandyczewski, Zusatzbd. zur Geschichte der k. k. GdM. Slgn. und StatutenEusebius Mandyczewski, Zusatzband zur Geschichte der k.k. Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Sammlungen und Statuten. Wien 1912. 1912, 161; StMl 1962–66. Archivalien: Graz - Hl. Blut, Taufbuch 1721–34, 768; Graz - Hl. Blut, Sterbebuch 1754–70, 157.
25.4.2003
Rudolf Hopfner,
Art. „Jauck, Familie“,
in:
Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
25.4.2003, abgerufen am
),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d2fd
Dieser Text wird unter der Lizenz
CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.