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Institut für Jazzforschung
Forschungsinstitut für Jazz. 1964 an der damaligen Akademie (jetzt Univ.) für Musik und darstellende Kunst in Graz von den Grazer Jazzmusikern und Musikwissenschaftlern F. Körner und D. Glawischnig gegründet. Es sollte die Basis sowohl für eine praktische Jazzausbildung als auch für eine wissenschaftliche Erforschung des Phänomens Jazz schaffen, was 1971 im Zuge der Umstrukturierung der Akad. zur Hsch. schließlich zur Teilung des Institutes in ein I. f. J. und die Abteilung Jazz (heute wieder Institut für Jazz genannt) führte. Letztere(s) ist seither für die praktische Jazzausbildung zuständig, während das I. f. J., das in seiner besonderen Ausformung nach wie vor singulären Charakter unter den vergleichbaren universitären Einrichtungen hat, seine Aufgabe darin sieht, durch systematische, analytische, historische und vergleichende Untersuchungen von Jazz und jazzverwandter Musik diesen neuen Zweig der Musikwissenschaft weiter auszubauen. Dabei werden traditionelle Methoden der Musikwissenschaft mit für den Jazz spezifischen, jeweils neu zu erarbeitenden verbunden. Analytische Forschung, vorwiegend auf der Basis von Transkriptionen, sowie historische Forschung bilden einen Schwerpunkt der Institutsarbeit, deren Ergebnisse in eigenen Publikationen, Vorträgen und Kongressen veröffentlicht werden. Diese Tätigkeiten geschehen in Zusammenarbeit mit der 1969 gegründeten Internationalen Gesellschaft für Jazzforschung (IGJ), die eine Vereinigung von Jazzforschern, Musikwissenschaftlern, Jazzmusikern, Ethnologen etc. ist und ihren Sitz am Institut hat. Bisher konnten fünf internationale Kongresse veranstaltet werden. Nachfolger von F. Körner als Institutsleiter ist seit 1992 F. Kerschbaumer.
Schriften
Seit 1969 erscheinen (2002) drei Publikationsreihen: Jb. Jazzforschung/Jazz Research (33 Bde.), Beiträge zur Jazzforschung/Studies in Jazz Research (in freier Folge, 10 Bde.) und Jazz Research News (seit 2000 in freier Folge).
Literatur
E. Kolleritsch in Jazzforschung 21 (1989); E. Kolleritsch, Jazz in Graz. Von den Anfängen nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu seiner akademischen Etablierung 1995.

Autor*innen
Elisabeth Kolleritsch
Letzte inhaltliche Änderung
25.4.2003
Empfohlene Zitierweise
Elisabeth Kolleritsch, Art. „Institut für Jazzforschung“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 25.4.2003, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0002701c
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.