Hammerschlag,
Lotte (eig. Marie Charlotte)
* 13.7.1904 Wien,
† 4.3.2005 New York/USA.
Musikerin und Pädagogin.
Jüngstes der sechs Kinder des Internisten Albert H. Erster Geigenunterricht im Alter von acht Jahren, wie ihre Freundin E. Morini bei Rosa Hochmann-Rosenfeld. Ab 1919 Violinstudium an der Wiener MAkad. zunächst bei F. Mairecker, ab 1921 bei Julius Stwertka. 1925 Ablegung der Reifeprüfung mit vorzüglichem Erfolg. Als obligates Nebenfach belegte sie 1921/22 und 1923/24 Viola bei H. Steiner und war später v. a. als Bratschistin tätig. Zunächst Mitglied des Kolbe-Quartetts (M. Kolbe-Jüllig [V. 1], Nora Kübler [Va.], Frieda Krause bzw. Leontine Gärtner [Vc.]), wo sie zuerst 2. Geige, ab 1927 Bratsche spielte (V. 2: M. Wiesenthal), ab ca. 1928 Wechsel zum Weiss-Quartett (Lily Weiss [V. 1], Lotte Selka [V. 2], Beatrice Reichert bzw. Frieda Krause [Vc.]), mit dem sie zahlreiche Tourneen durch ganz Europa unternahm. Darüber hinaus trat sie auch solistisch sowohl als Geigerin als auch als Bratschistin sowie in verschiedenen Kammermusikbesetzungen auf, u. a. mit den Pianisten O. Dachs, O. Schulhof, E. Meller. Seit 1925 regelmäßige Auftritte auf Radio Wien. Im Sommer 1936 wurde sie von B. Huberman an das von ihm gegründete Palestine Orchestra nach Tel Aviv/IL berufen. 1938 folgte sie ihrem Mann C. Bamberger (Heirat Sommer 1936) in die USA (Exil), dort 1943–45 Lehrerin für Viola am Mannes College of Music in New York. Daneben umfangreiche Konzerttätigkeit in verschiedenen Ensembles. Seit 1944 amerikanische Staatsbürgerin.
Literatur
Orpheus im Exil 1995; [Kat] Vertreibung des Geistigen 1985; Reichspost 30.11.1926, 9; Arbeiter-Zeitung 25.2.1927, 6; Neues Wr. Journal 20.11.1927, 29; Wr. Ztg. 11.2.1931, 6; Das interessante Bl. 9.7.1936, 23; G. Gaugusch, Wer einmal war 2011; http://www.lexm.uni-hamburg.de (3/2017); Mitt. Archiv MUniv. Wien; eigene Recherchen.
Orpheus im Exil 1995; [Kat] Vertreibung des Geistigen 1985; Reichspost 30.11.1926, 9; Arbeiter-Zeitung 25.2.1927, 6; Neues Wr. Journal 20.11.1927, 29; Wr. Ztg. 11.2.1931, 6; Das interessante Bl. 9.7.1936, 23; G. Gaugusch, Wer einmal war 2011; http://www.lexm.uni-hamburg.de (3/2017); Mitt. Archiv MUniv. Wien; eigene Recherchen.
Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
20.4.2017
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger,
Art. „Hammerschlag, Lotte (eig. Marie Charlotte)“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
20.4.2017, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d05c
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