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Flori, Flori, Franz Familie
Franz (Francesco, Franciscus) (II.): * --zw. 1550/54 (Ort?), --1583 Innsbruck. Sänger (Bass). Sohn von Francesco F. (I.) (* ca. 1530 Maastricht/NL?, † Anfang 1588 München), der ab 1557 am Münchener Hof als Kopist und Sänger wirkte und 1570/71 auf einer Reise sich kurz am Wiener und Innsbrucker Hof aufhielt. Franz (II.) war 1567–72 als Bassist an der Hofmusikkapelle in Graz angestellt und wurde mit seinen Brüdern 1573 nach Innsbruck abgestellt. Neben kurzen Engagements in Stuttgart und 1581 in München war er 1573–78 und 1581–83 Mitglied der HMK in Innsbruck, an der er bis zu seinem Tod verblieb.

Giovanni (Johannes, Johann, Iohan): * vor 1550 Maastricht/NL, † nach 1598. Komponist. Sohn von Francesco F. (I.). Trat 1559 in die Capella Flamenca in Madrid ein (bis 1562) und war nach einigen kurzen Aufenthalten in Italien und Deutschland ab 1572 in L’Aquila/I und 1573–80 am Hof in Innsbruck als Altist und Musiklehrer der Erzhzg.innen tätig.


Werke
Messen, Canzoni, Madrigale, Motetten.


Giorgio (Georg): * ca. 1558, † nach 1594. Komponist und Sänger (Bass). Der bedeutendste der F.-Brüder, trat 1564 als Chorknabe in die HMK von Maximilian II. ein, in der er bis 1576 blieb und u. a. die Söhne des Kaisers unterrichtete. 1577 folgte er einem Ruf Erzhzg. Ferdinands nach Tirol, wo er, nach mehreren Unterbrechungen des Dienstes, 1585–87 und 1592–94 Vizekapellmeister der HMK in Innsbruck war. 1580 war G. F. im Dienst der Fugger in Augsburg, 1588/89 Kapellmeister an der Kathedrale von Treviso/I, kehrte aber 1592 wieder an den Hof in Innsbruck zurück, wo er bis 1594 verblieb. G. F. soll Schüler von Ph. de Monte gewesen sein.


Werke
Messen, Motetten und Madrigale (s. Tbsp.).


Jacobus (Jacob, Jean): * zw. 1550/54, † nach 1599. Komponist. Vielleicht ein Sohn von Francesco F. (I.). Erstmals 1571 in Stuttgart erwähnt, trat er 1573 in die HMK in Innsbruck ein, wurde jedoch schon ein Jahr später entlassen, bewarb sich 1574 vergeblich um eine Stellung an der kaiserlichen HMK in Wien. 1575 ging er mit einem Stipendium in die Niederlande, kehrte aber 1581 nach Innsbruck zurück; 1596 wurde er Kapellmeister in Salzburg, jedoch 1599 in Ungnade entlassen. F. ging darauf in die Niederlande, wo sich seine Spur verliert.


Werke
Messe, Cantiones sacrae, Magnificat, Motetten.
Literatur
MGG 6 (2001); NGroveD 9 (2001); Tschmuck 2001; Senn 1954; Federhofer 1967; StMl 1962–66; A. Einstein in StMw 21 (1934).

Autor*innen
Elisabeth Th. Hilscher
Letzte inhaltliche Änderung
18.2.2002
Empfohlene Zitierweise
Elisabeth Th. Hilscher, Art. „Flori, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.2.2002, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x00020860
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
HÖRBEISPIELE

Verdi fiorit's inargentate sponde/Deh sa fia mai aus Il primo libro de madrigali a sei voci, Venedig 1589

Il candid'e bel lino aus Il primo libro de madrigali a sei voci, Venedig 1589
© 2002 Institut für Tiroler Musikforschung Innsbruck