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Ausstellungen
Formen visueller Vermittlung. Musik ist als A.sgegenstand schwierig vermittelbar: Einerseits sperrt sich das primär akustische Erleben gegen eine optische Präsentation von vornherein, andererseits setzen die relativ offene Semantik sowie die schriftliche Fixierung der Allgemeinverständlichkeit klare Grenzen. Als vielfach bewährter museumspädagogischer Zugang erweist sich daher eine Verschränkung von Dokumenten (Personalia in Form von Porträts, Briefen u. ä., Autographe mit hohem Schauwert, Rezeptionsbelege), dreidimensionalen Objekten (Erinnerungsgegenstände, aber auch z. B. Instrumente, Bühnenbildmodelle, Figurinen), didaktischen Tafeln (Überblicke, fachliche Erläuterungen) mit direkter musikalischer Erfahrung (live bzw. heute vorwiegend mittels Tonträger). Die moderne A.stechnologie hat im letztgenannten Bereich durch mobile Kopfhörersysteme, Klangschienen, Terminals, Guide Boards etc. neue Wege ermöglicht.

In Österreich wurde 1892 mit der Internationalen Ausstellung für Musik und Theaterwesen, die im Wiener Prater stattfand, ein entscheidender Beginn gesetzt. In der Fach-A., die auch Antike und Orient einschloss, wurde allein in der deutschen und österreichisch-ungarischen Abteilung anhand von mehr als 7.000 Objekten ein „Gesammtbild von der musikhistorischen Entwicklung der beiden vereinten Staaten“ (Katalog S. V) gezeigt, in der gewerblichen Spezialausstellung lautete ein Schwerpunkt „moderne Musikinstrumente“. Von diesem Zeitpunkt an fanden immer wieder – in den letzten dreißig Jahren häufiger – A.en zu musikalischen Themen statt. Hauptanlässe sind Jubiläen von Komponisten oder Institutionen, überdies finden sich in vielen anderen A.en (etwa über bestimmte geographische Regionen, sozialhistorische Themen oder Kirche) musikalische Beiträge. Gingen zunächst wichtige Impulse von wissenschaftlichen Instituten, Archiven und Bibliotheken aus, kamen in jüngerer Zeit auch einzelne Landes-A. hinzu. In Wien sind die Musiksammlung der ÖNB (A. im Prunksaal), die Musiksammlung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek, das Historische Museum der Stadt Wien sowie das Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde besonders hervorzuheben.


Werke
Größere A.en (Auswahl): Internationale A. für Musik und Theaterwesen (Wien 1892); Beethoven-Zentenar-A. (Wien 1927); Schubert-Zentenar-A. (Wien 1928); Haydn (Eisenstadt 1932); J. Brahms (Wien 1933); Unvergänglicher Strauß (Wien 1949); Internationale Noten- und Musikbücher-A. (Bad Aussee und Salzburg 1953); Haydn (Wien 1959); G. Mahler und seine Zeit (Wien 1960); H. Wolf (Wien und Graz 1960); R. Strauss (Wien 1964); R. Strauss zum 100. Geburtstag (Wien 1964); R. Strauss und Salzburg (Salzburg 1964); A. Bruckner in Linz (Linz 1964); Die Hss. der Meister (Wien 1966); Lied und Volksmusik in Wien (Wien 1968); 100 Jahre Wiener Oper am Ring (Wien 1969); Beethoven-A. (Wien 1970); Österreichische Musik des 20. Jh.s. (Wien 1971); A. Schönberg (Wien 1974); A. Bruckner zum 150. Geburtstag (Wien 1974); Musik im Bodenseeraum um 1600 (Bregenz 1974); 75 Jahre Universal Edition (Wien 1976); Fr. Schubert (Wien 1978); Joh. Strauß (Wien 1978); Sechzig Jahre Republik im Spiegel der Musik (Wien 1978/79); Musik in der Steiermark (Admont 1980); Album d’un voyageur. F. Liszt-Gedächtnis-A. (Eisenstadt 1981); J. Haydn in seiner Zeit (Eisenstadt 1982); J. Stainer und seine Zeit (Innsbruck 1983); Die Wiener Operette (Wien 1984/85); Alban Berg (Wien 1985); Musik im mittelalterlichen Wien (Wien 1986/87); Zaubertöne. Mozart in Wien 1781–1791 (Wien 1990/91); Mozart (Salzburg 1991); Requiem. W. A. Mozart 1791/1991 (Wien 1991); Die Klangwelt Mozarts (Wien 1991); A. Schönberg (Wien 1991); Die Botschaft der Musik. 1000 Jahre Musik in Österreich (Wien 1996); Vom Ruf zum Nachruf. Künstlerschicksale in Österreich. A. Bruckner (St. Florian 1996); „Wo ich alljährlich so gerne weile“. A. Bruckner in Steyr (Steyr 1996); Musikjahrhundert 1797–1897 (Wien 1997); Schubert 200 Jahre (Achberg und Lindau 1997); Der vergessene Schubert (Wien 1997); Schubert (Wien 1997); Die Ära G. Mahler. Wiener Hofoperndirektion 1897–1907 (Wien 1997/98); Musica Imperialis. 500 Jahre HMK in Wien 1498–1998 (Wien 1998); Für Aug‘ und Ohr. Musik in Kunst und Wunderkammern (Ambras 1999); Joh. Strauß (Wien 1999).
Literatur
Kataloge zu den zitierten A.en.

Autor*innen
Erich Wolfgang Partsch
Letzte inhaltliche Änderung
18.2.2002
Empfohlene Zitierweise
Erich Wolfgang Partsch, Art. „Ausstellungen‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.2.2002, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001f784
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