Z. wurde zuerst als Pianist bekannt: noch während der Klavierstudien bei J. Dichler gewann er den renommierten Kranichsteiner Musikpreis (1958) und schuf damit günstige Voraussetzungen einer internationalen Virtuosenkarriere. In dieselbe Richtung weisen Auftritte in bekannten Konzerthäusern (u. a. ab 1958 im Wiener Musikverein) und die künstlerische Zusammenarbeit mit unterschiedlichen renommierten Dirigenten (u. a. M. Gielen, H. v. Karajan, Bruno Maderna, Z. Mehta). Zunehmende Skepsis gegenüber dem konventionellen Konzertbetrieb, einhergegangen mit verstärkten Aktivitäten als Komponist, führten nach der Ersteinspielung des Klavierwerks A. Schönbergs (1969) zum Rückzug als Konzertpianist (1969); vereinzelte, spätere Auftritte als Pianist (ab 1982) blieben die Ausnahme. Auf gemeinsame Initiative mit K. Schwertsik kam es zur Gründung der Salonkonzerte (1965–73) sowie des MOB art & tone Ensembles (ab 1966); mit unkonventionell zusammengestellten Programmen aus Werken bis dahin wenig bekannter Komponisten bzw. mit eigenen Werken gelangen Akzente im Musikleben Österreichs und darüber hinaus (Auslandstourneen 1968 und 1973).
Z.s Weg als Komponist begann mit ersten Versuchen in früher Kindheit und erfuhr eine Prägung durch die Studien bei K. Schiske. Besuche bei den v. a. für jüngere Komponisten bedeutsamen Darmstädter Ferienkursen (ab 1958) förderten bei Z. die Entscheidung zur Opposition gegenüber einem Moderneverständnis, das in den 1950/60er Jahren zur Hochblüte serieller Musik führte. Z.s Musik, ab 1956 mehrfach mit Förderungs- bzw. Würdigungspreisen bedacht und ab 1961 zunehmend öfter durch Aufträge angeregt, zeichnet sich nach einer Orientierungsphase (u. a. das seriell organisierte Klavierkonzert, 1958) durch den – den damaligen Schulbildungen widerstrebenden – Einsatz tonaler Strukturen und Gattungen aus. Z.s ausgeprägter Hang zur Ironie (Humor) kommt in einschlägigen Titelformulierungen (beginnend mit Fünf recht schöne Stücke für Klavier, ca. 1959) und grotesken Einführungstexten ebenso zum Ausdruck wie in gattungsverschränkenden, auch szenische Elemente integrierende Werkkonzeptionen (u. a. Singers Nähmaschine ist die Beste. Oper, Ode oder Opernode, 1966) oder skurrilen Anspielungen auf prominente Komponisten und Werke der Vergangenheit. Entsprechende Werke wie Lehrstück am Beispiel Schönberg für Soli und Orchester (1974) oder EroiKa für Sprechstimme und Zuspielung (2005) können zudem als Beispiel für Z.s spezifische Sprachmusik gelten: musikalisch zu artikulierende Texte, die anfänglich vom Dadaismus inspiriert wurden, bei Z. aber rasch (auch gegenüber teilweise vergleichbaren Arbeiten der Wiener Gruppe) eigenständige Formen annahmen. Solcherart in verschiedenen Kunstsparten kreativ, war Z. zudem wesentlich an der Konzeption von absurd-grotesken Werbespots für die Schuhfirma Humanic beteiligt (ab 1971). Zu einem Tabubruch anderer Art und in der österreichischen Nachkriegsgeschichte bis dahin beispiellosen medialen Skandal geriet die TV-Inszenierung von Z.s Staatsoperette (1977). Das darin zutage tretende klischee- bzw. gesellschaftskritische Engagement äußerte sich später in weiteren politischen Arbeiten (u. a. Auszählreim. Sprechstück, 1983), zudem in pointierten Vorträgen (u. a. Grenzüberschreitung in der Kunst beim Forum Alpbach/T 1979) und Leserbriefen bzw. Gastkommentaren in österreichischen Tageszeitungen.
Der Umstand, dass Z. der beste Interpret seiner Sprachmusik war und ein Selbstverständnis als unabhängiger, nicht auf kanonische Geltung zielender Künstler pflegte, macht verständlich, dass bis 2006 der überwiegende Teil seiner künstlerischen Arbeiten ungedruckt geblieben ist und etliche Musik- und Textmanuskripte verloren sind.
Preis der Stadt Wien für Musik 1990.
Sprachkompositionen, Texte, Solo-, Kammer-, Chor- u. Orchestermusik, 4 Werbespots.
Komponieren für die Jugend? in ÖMZ 30/1/2 (1975); Musik Reden. Ein Kompendium uneigennütziger Ideen u. Beobachtungen 1999.
K. Riessner, O. M. Z. Ein Porträt 1985; H. Krones in Melos 49 (1987); H. Krones in H. Krones (Hg.), Stimme u. Wort in der Musik des 20. Jh.s 2001; W. Gratzer in ÖMZ 57 (2002); MaÖ 1997; KdG 1992; www.wien.gv.at (10/2012).