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Zwerenz, Zwerenz, Karl Ludwig: Familie
Karl Ludwig: * 1850-09-3030.9.1850 Wien, † 1925-12-2828.12.1925 Wien. Schauspieler, Komiker, Theaterdirektor. Sohn des Hofburgschauspielers (mindestens 1850–56) Karl Mathias Z. (* 11.9.1826 Hungelbrunn [Wien IV/V], † 30.12.1898 Wien), der um 1870 auch als Novellist und Possenschreiber tätig war. Sein Großvater mütterlicherseits war der ebenfalls am Burgtheater sehr erfolgreiche Karl Ludwig Costenoble (1769–1837). Z. erhielt ab den späten 1860er Jahren Engagements als Schauspieler, Gesangskomiker und Regisseur am Theater in der Josefstadt sowie an verschiedenen Provinztheatern (u. a. Ödenburg, Laibach) und auch in München. Er leitete u. a. Theaterhäuser in Pressburg, Bukarest, Iglau, Znaim, Meran und Baden. 1896 unternahm Z. gemeinsam mit Ludwig Gottsleben eine mehrwöchige Tournee als Gesangskomiker durch Mähren und Schlesien, ab 1898 war er an der Volksoper Wien als Gesangskomiker engagiert. Zuletzt war er Inhaber eines Theaterbüros in Wien.

Seine Frau Eva (geb. Neidhard; Eveline Hardt-Z.): * 23.12.1842 Matzen/NÖ, † 8.2.1921 Wien. Schauspielerin und Operettensängerin. Wirkte bis 1876 am Wiener Fürsttheater, danach in Laibach. 1888–91 und 1893–1903 am Badener Stadttheater.

Deren Tochter Mizzi (eig. Maria Anna; verh. Guttmann): * 13.7.1876 Bad Pistyan/Ungarn (Piešt’any/SK), † 14.6.1947 Wien. Operettensoubrette. Erhielt ihre Gesangsausbildung bei R. Paumgartner in Wien, 1894 debütierte sie in Baden und Wiener Neustadt. In der Folge konnte sie als Operettensoubrette in Mödling und Bielitz (Bielsko-Biała/PL) reüssieren, nach einer Russland-Tournee sang sie 1900/01 in Berlin und ab 1901 in Wien (Carltheater 1901–15 und 1921–23, Apollo-Künstlertheater 1916–18, Komödienhaus 1919–21). Ihre Karriere, in deren Verlauf sie bei einer Vielzahl von Operetten-UA.en mitwirkte, beendete sie 1937 nach Engagements am Theater an der Wien (ab 1923) und am Wiener Stadttheater (1926/27). Gastspiele führten Z. nach Graz, Brünn, Prag und München. Zu Beginn der 1920er Jahre führte sie ein nach ihr benanntes Etablissement in Baden, wo bekannte Künstler auftraten. 1905 heiratete sie Ar. Guttmann. Ihr Sohn Fritz Z. (Friedrich Karl; * 3.9.1895 Baden, † 12.10.1970 Linz) war Operettendirigent und wirkte am Raimundtheater sowie bei Radio Linz.


Gedenkstätten
Grab ehrenhalber Hietzinger Friedhof (Wien XIII, s. Abb.); Z.weg (Wien XIII).


K. L.s Halbcousin Karl Georg: * 7.7.1875 Wien, † 6.11.1933 Wien. Beamter, Schriftsteller, Librettist. Sohn von Josef Z., dem jüngeren Halbbruder (aus der zweiten Ehe des Vaters) von K. L. Z. Absolvierte ein Gymnasium sowie eine Schauspielschule in Wien, trat dann jedoch 1895 auf Wunsch der Eltern in den Dienst des Wiener Magistrats; zuletzt Oberrechnungsrat. Daneben war er jedoch als Rezitator, Sänger und Festveranstalter im Wiener Vereinsleben aktiv.


Werke
Romane, Novellen, Lustspiele, Volksstücke; Opern- u. Operettenlibretti (Der Weiberfeind 1898, Der keusche Josef 1912 [beide M: P. Silber], Die Tippmamsell 1908 [M: R. Raimann], Der Goldschmied von Toledo 1919 [M: J. Stern u. Alf. Zamara nach J. Offenbach], Die Toteninsel 1928 [M: E. Zador]).
Literatur
K-R 1997 u. 2002; Czeike 5 (1997); Eisenberg 1903 [Z., Guttmann]; Deutschlands, Österreich-Ungarns u. der Schweiz Gelehrte, Künstler u. Schriftsteller in Wort u. Bild 2 (1910); Giebisch/Gugitz 1964; R. Holzer, Die Wr. Vorstadtbühnen 1951, 511f; Kosch 1 (1953) [Guttmann]; M. Cesnaková-Michalcová, Gesch. des dt.-sprachigen Theaters in der Slowakei 1997; Stieger III/3 (1981); Ulrich 1997 [Z., Guttmann]; Die Presse 3.10.1869, 12; Fremden-Bl. 14.11.1869, 5, 19.9.1870, 7; Neuigkeits Welt-Blatt 20.9.1874, 9, 1.9.1876, 9, 17.9.1880, 5; Mährisches Tagbl. 22.2.1886, 5; Innsbrucker Nachrichten 14.7.1894, 12; Znaimer Wochenbl. 25.9.1895, 5; NFP 15.12.1896, 7; Reichspost 6.12.1898, 4; Neues Wr. Journal 3.1.1899, 7; Dt. Volksbl. 5.4.1908, 10; Wr. Ztg. 31.12.1925, 4; Arbeiter-Ztg. 9.11.1933, 5; WStLA (Biographische Slg. [F. Z., K. G. Z., K. L. Z., M. Z.]); Taufbuch 1826–28 der Pfarre St. Florian-Matzleinsdorf (Wien V), fol. 22; Taufbuch 1848–51 der Pfarre St. Florian-Matzleinsdorf, fol. 219; Taufbuch 1874–75 der Pfarre St. Florian-Matzleinsdorf, fol. 319; Trauungsbuch 1858–63 der Pfarre St. Florian-Matzleinsdorf, fol. 89; Taufbuch 1848–51 der Pfarre St. Karl (Wien IV), fol. 88; Trauungsbuch 1844–52 der Pfarre St. Karl, fol. 179; Taufbuch 1834–57 der Pfarre Matzen, fol. 69; Taufbuch der Pfarre Baden-St. Stephan 1894–96, fol. 167; https://de.wikipedia.org (1/2016).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
26.7.2017
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Zwerenz, Familie“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 26.7.2017, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e7d1
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Carl Ludwig Zwerenz (R. Wittmann [Hg.], Unsere Kunst in Wort und Bild [um 1890], 188)
Mizzi Zwerenz 1912 als Susi Hopfner in der Operette © Bildarchiv Austria, ÖNB
Grab von Mizzi Zwerenz auf dem Friedhof Hietzing© Hermann Zwanzger
© Hermann Zwanzger

DOI
10.1553/0x0001e7d1
GND
Zwerenz, Karl Ludwig: 1026339812
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Zwerenz, Eva: 1097242579
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Zwerenz, Mizzi: 11600147X
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Zwerenz, Fritz: 104028807
OBV
Weiterführende Literatur

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