Logo ACDH-CH
OeML Schriftzug
Logo OeML
Logo Verlag

Zanella, Zanella, true Renato
* 1961 -06-066.6.1961 Verona/I. Tänzer, Choreograph, Ballettdirektor. Enkel eines Südtiroler Geigenbauers. Studierte u. a. in Rosella Hightowers Centre de Danse International in Cannes/F. Engagements als Tänzer in Basel/CH (1982–85) und Stuttgart/D (1985–93). 1993 wurde er zum ständigen Choreographen des Stuttgarter Balletts ernannt. 1995–2005 war er Ballettdirektor und Chefchoreograph der Wiener Staatsoper, 2001–05 künstlerischer Leiter der Ballettschule (Wiener Staatsopernballett). Als Tänzer trat Z. in einem breit gefächerten Repertoire in Erscheinung. 1989 erfolgte mit dem siebenminütigen Stück für zwei Tänzer Die andere Seite in Stuttgart sein Debüt als Choreograph, 2005 umfasste sein Werkkatalog bereits 65 Werke. Unterschiedlich in ihrer Form – diese reicht vom Solo bis zum abendfüllenden Ballett –, basiert Z.s choreographische Sprache auf der klassischen Schule, die je nach Thematik durch eigenwillige Akzentverschiebungen, gestisches Material und Bewegungswitz variiert wird, immer jedoch durch dynamische Energie gekennzeichnet ist.

Zu seinen wichtigsten Werken zählen Empty Place (M: Jon Hassell, Brian Eno und Laurie Anderson, Stuttgart 1992), Black Angels (M: George Crumb und Hans Georg Pflüger, Stuttgart 1993), La Chambre (M: Kevin Volans, Wien 1994), Strawinski-Abend: Symphony / Movements / Sacre (M: Igor Strawinski, Wien 1996), Alles Walzer (M: Joh. Strauss Sohn, Jos. Strauss und G. Mahler, Wien 1997), Wolfgang Amadé (M: W. A. Mozart und A. Salieri, Wien 1998), Mythos (M: Herm. Nitsch, St. Pölten 1998), Der Nußknacker (M: Peter Iljitsch Tschaikowski, Wien 2000), Spartacus (M: Aram Chatschaturjan, Wien 2002), Renard (M: Strawinski, Wien 2005), Petruschka (M: Strawinski, Wien 2005).

Neben seiner Tätigkeit an der Wiener Staatsoper, für die er auch mehrere Ballette in Opern choreographierte, kreierte Z. Ballette für Les Ballets de Monte-Carlo, Introdans und das Ballett der Deutschen Oper Berlin. Überdies choreographierte er für Festivals und für Fernsehübertragungen der Neujahrkonzerte der Wiener Philharmoniker . 2000 startete Z. die Tanzinitiative off ballet special, in der behinderte und nicht behinderte Mitglieder des Kulturvereins ich bin o.k. und Mitglieder des Wiener Staatsopernballetts gemeinsam auftraten. Wiederholt war er Jurymitglied bei internationalen Tanzwettbewerben. Nach Beendigung seiner Tätigkeit an der Wiener Staatsoper widmete sich Z. internationalen Projekten, seit September 2011 ist er Direktor des griechischen Nationalballetts in Athen. Darüber hinaus leitet er derzeit (2014) das Ballettensemble der Fondazione Arena di Verona. Z. lebt in Wien.


Ehrungen
Jakob Prandtauer Preis St. Pölten 2001; Österr. Ehrenkreuz f. Wissenschaft u. Kunst 2001; Prof.-Titel 2012 u. a.
Literatur
R. Wagner, zanella. zwischenbilanz 2000; www.renatozanella.com (1/2014).

Autor*innen
Gunhild Oberzaucher-Schüller
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
13.5.2014
Empfohlene Zitierweise
Gunhild Oberzaucher-Schüller/Monika Kornberger, Art. „Zanella, Renato“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 13.5.2014, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e773
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
© Yiannis Velissaridis
© Yiannis Velissaridis

DOI
10.1553/0x0001e773
GND
Zanella, Renato: 122532740
OBV
Weiterführende Literatur

ORTE
Orte
LINKS
ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft

Publikationen zur Musikwissenschaft im Verlag