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Wally, Wally, Ernst: Brüder
Ernst: * 1976-04-2424.4.1976 Wien. Organist, Komponist. Sohn von Friedrich und Gertrud W., der Tochter von E. Tittel. Besuchte die MSch. Brigittenau (Wien XX, Klavier bei James McChesney). Absolvierte das Wiener Musikgymnasium und parallel dazu das Wiener Diözesankonservatorium (Orgel bei F. Falter). Studierte an der MUniv. Wien Orgel (M. Radulescu), Komposition (D. Schermann, M. Jarrell), Klavier (Michael Gailit), Kirchenmusik und Musikerziehung. Erasmusjahr am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris (Komposition bei Frédéric Durieux), während dieser Zeit Organist an der Abbaye Sainte Marie de Paris. Erhielt darüber hinaus wichtige musikalische Impulse von Th. D. Schlee. 1995–2002 Hauptorganist an St. Karl (Wien IV). Ab 1997 an St. Stephan (Wien I) tätig: zunächst Orgel-Substitut, 2007–10 Dommusik-Assistent, 2010–15 hauptamtlicher Organist, seit 2016 Domorganist. Bis 2010 zudem rege Tätigkeit als liturgischer Organist an weiteren Wiener Kirchen. 2005–10 unterrichtete er Orgel, Komposition und Tonsatz am Wiener Franz Schubert-Konservatorium (Horak, Musikschule). Außerdem nationale und internationale Konzerttätigkeit sowie Mitwirkung bei Konzerten mit dem RSO Wien, den Wiener Symphonikern (2013 Debüt im Wiener Musikverein unter B. de Billy) und dem Niederösterreichischen Tonkünstlerorchester. In liturgischen Kontexten sind W.s Improvisationen gefragt. Seine Werke wurden bislang in Österreich, Deutschland, Italien, Frankreich, Tschechien, Großbritannien, Finnland, Russland, Chile und der Slowakei rezipiert. Kompositionsaufträge erhielt er u. a. von der Wiener Dommusik (anlässlich des Wien-Besuchs von Papst Benedikt XVI. 2007), der Diözese Graz Seckau (60 Jahre Liturgiereform 2023), dem Carinthischen Sommer, der Romano Guardini Stiftung und der Eikon Media GmbH (beide Berlin), dem Zyklus Wiener Orgelkonzerte, dem Orgelfestival Dialogues mystiques sowie der Konzertreihe cercle (beide Wien).
Tondokumente
CDs: Orgelmusik im Stephansdom. Haydn – Mozart – Brahms – Bach 2009; Orgeln in Wien. Domkirche St. Stephan Rieger-Orgel 2019 (gem. m. Konstantin Reymaier); Orgeln in Wien. Jesuitenkirche/Universitätskirche 2021; Orgeln in Wien. Domkirche St. Stephan Riesenorgel 2022.
Werke
Kirchenmusik (Mir nach spricht Christus, unser Held f. Gemeinde, gemischten Chor, Org. 2007; Missa brevis f. Chor a cappella 2017/22; Messgesänge Ich bin da 2023; Motetten [Vier eucharistische Motetten f. gem. Chor 2013]; Liedsätze [Nun lobet Gott im hohen Thron 2011]); Orgelwerke; Ensemblewerke; weitere Vokalmusik (Ein Ständchen f. gem. Chor [T: Theodor Storm]).
Schriften
Vorbemerkungen zu meinem Vorspiel zu ‚Wunderschön prächtige‘ in K. Reymaier (Hg.), Die Riesenorgel im Wiener Stephansdom 2020, 195–199.
Literatur
www.wiener-dommusik.at (12/2023); db.musicaustria.at/node/82412 (12/2023); de.wikipedia.org (12/2023); www.edition-lade.com (12/2023); www.musicexport.at (12/2023); Mitt. E. W. (1/2024).


Thomas: * 26.7.1981 Wien. Komponist, Violinist, Hochschulpädagoge. Erhielt zehn Jahre privaten Violinunterricht, besuchte dann drei Jahre das Wiener Konservatorium (Violine bei Martin Tuksa). Studierte 2001–08 Komposition (D. Schermann, E. Urbanner, Chaya Czernowin) und Konzertfach Violine (Josef Hell) an der MUniv. Wien. 2007/08 Konzertmeister des Webern Symphonie-Orchesters der MUniv. Wien. Zudem studierte er 2002–04 Musikwissenschaft an der Univ. Wien. 2005/06 Erasmusjahr an der Sibelius-Akatemia Helsinki (Komposition bei Paavo Heininen, Violine bei Päivyt Meller und Erkki Kantola). Besuchte Meisterkurse (Violine) u. a. bei H. Weinmeister, Dimetrius Polizoides, Volkard Steude. Seit 2002 Substitut der Wiener Philharmoniker; hatte zudem mehrere Zeitverträge beim Wiener Staatsopernorchester. 2007 Teilnahme am Komponisten-Workshop Across the Frontiers der Bregenzer Festspiele. 2010 einer der Schwerpunktkomponisten von Wien Modern. 2011/12 composer in residence des Wiener Concert-Vereins. Ab 2012 Lehrbeauftragter an der MUniv. Wien für Historische Satztechniken (Institut 1), seit 2019 unterrichtet er Satzlehre, Gehörtraining und Analyse und ist als Senior Lecturer (Institut 5) tätig. Widmet sich als Violinist verstärkt der Aufführung zeitgenössischer Musik. Wirkt(e) in zahlreichen Ensembles für Neue Musik (u. a. im von ihm 2004 mitbegründeten ensemble LUX, im Klangforum Wien, phace | contemporary music (PHACE), Mondrian Ensemble [Schweiz], OENM, Ensemble Reconsil, Ensemble Wiener Collage, Ensemble Kontrapunkte). Seinen Werken ist eine erzählerische Vielfalt verbunden mit Komplexität und kompositorischer Virtuosität eigen; angesiedelt zwischen den Polen rigider Konstruktion einerseits und kreativer Freiheit andererseits zeichnet sie ein Hang zur neuen philosophischen Durchdringung tradierter Konzepte aus. Sie wurden bis dato u. a. in Wien, Salzburg, Graz, Bregenz, Olmütz, Berlin, Brüssel, Moskau, New York/USA, und Tokio durch das RSO Wien, Tokyo Philharmonic Orchestra, Klangforum Wien, Mondrian Ensemble, PHACE etc. aufgeführt sowie von Ö1, radio klassik Stephansdom, Radio Orange und internationalen Radiosendern (z.B. rbb [D], France Musique [F], NHK [J]) übertragen. Kompositionsaufträge erhielt er u. a. von Wien Modern, dem RSO Wien, PHACE und dem Europäischen Forum Alpbach. Seit 2021 Gestaltung einer Analyse-Sendung für Ö1 im Rahmen von Zeit-Ton (Neue Musik auf der Couch).


Ehrungen
1. Preis MUniv. Wien interner Wettbewerb f. Streichquartett 2004 (f. 4 Bagatellen); Finalist Jeunesses musicales Kompositionswettbewerb Bukarest 2005 (f. Verästelungen f. 19 Solostreicher); 3. Preis international music+culture composers competition USA (f. Klavierstück impressions…en relief); Helmut Sohmen-Kompositionspreis 2009 (f. Violinkonzert …und ein einziger Ton weinte in einem Frühling…); Staatsstipendien f. Komposition 2009, 2012, 2018; outstanding artist award des Bundesministeriums f. Unterricht, Kunst und Kultur 2010; Förderungspreis der Stadt Wien 2012; Finalist 9. Internationaler Kompositionswettbewerb Città di Udine/I 2012; Arbeitsstipendium des Bundeskanzleramts 2015; 2. Preis Toru Takemitsu Composition Award 2015 (f. loop fantasy f. Orch.); Theodor Körner-Förderpreis 2016 (f. Streichsextett Caprice (VII) ultrajaune); Preis der Stadt Wien 2016; Ernst-Krenek-Preis 2020 (f. Klavier cycle: 25 easy pieces).
Werke
Orchesterwerke (Utopia I: Seltsame Schleifen f. Trp. u. Orch. 2021; loop fantasy 2007/14; …und ein einziger Ton weinte in einem Frühling… f. Vl. u. Orch. 2009); Ensemblewerke (Les îles des nombres V 2020; Caprice (VIII) pa[ren]thétique 2017; poème respirant 2014); Kammermusik (lup fränzi IV f. Vc. u. Kl. 2022; ... jusqu'à l'aurore ... Caprice (IV) bleu f. Klavierquartett 2012; Caprice f. Streichtrio 2009); Solowerke.
Schriften
Konzerteinführungen f. Programmhefte der Bregenzer Festspiele 2003–08.

Autor*innen
Bettina Graf
Letzte inhaltliche Änderung
21/06/2024
Empfohlene Zitierweise
Bettina Graf, Art. „Wally, Brüder“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 21/06/2024, abgerufen am ), https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_W_1/Wally_Brueder.xml
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Thomas Wally© 2015 Maria Frodl
© 2015 Maria Frodl

GND
Wally, Ernst: 1048358992
OBV
Weiterführende Literatur
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Wally, Thomas: 141623411
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