Wührer, Wührer, Friedrich:
Familie
Friedrich:
*
1900-06-2929.6.1900
Wien,
†
1975-12-2727. [28.?] 12.1975
Mannheim/D.
Pianist, Pädagoge, Komponist.
Erhielt ab seinem 6. Lebensjahr Klavierunterricht von Marius Szudelsky, 1915–21 studierte er an der
Wiener MAkad. bei
Fr. Schmidt Klavier sowie bei
J. Marx Komposition und bei
F. Löwe Dirigieren; daneben Jus und Musikwissenschaft an der Univ. Wien (1920 rechtshistorische Staatsprüfung). 1920–25 war er Leiter des
Wiener Akademischen Wagner-Vereins
, 1921–32 unterrichtete er Klavier an der Wiener MAkad. Bereits in der Zwischenkriegszeit unternahm W. ausgedehnte Konzertreisen nach Russland, Spanien, England und in die Tschechoslowakei. 1933/34 Prof. an der MHsch. Berlin, 1934–36 Leiter einer Meisterklasse am Konservatorium in Mannheim und 1936–38 Direktor des städtischen Konservatoriums in Kiel/D. Danach wieder an der Wiener MHsch. (1938/39–45). 1948–51 Pädagoge am
Salzburger Mozarteum, 1952–57 an der MHsch. in Mannheim und 1955–68 auch an der MHsch. in
München. 1946–72 leitete W. eine Meisterklasse bei der Internationalen Sommerakad. des Salzburger Mozarteums. Er war Vorstandsmitglied der Österreich-Sektion der
Internationalen Gesellschaft für Neue Musik und der Ortsgruppe Wien der
Reger Gesellschaft. Meisterkurse hielt er in den
USA und
Japan. W. war in zweiter Ehe mit
Margaretha Jungbluth (1901–81) verheiratet, die Klavierschülerin Fr. Schmidts und ihres späteren Manns gewesen war.
Prof.-Titel 1926; Österr. Ehrenkreuz f. Wissenschaft u. Kunst I. Klasse 1960; Ehrenbecher des Landes Salzburg 1965; Schiller-Plakette der Stadt Mannheim 1975; Ehrenurkunden der Städte München u. Salzburg; Ehrenmitglied der Franz Schmidt-Ges.
Klaviermusik, Streichquartette, Lieder; Kadenzen zu Klavierkonzerten von
W. A. Mozart; Bearbeitungen von Werken von Fr. Schmidt.
Meisterwerke der Klaviermusik Friedrich Wührer, Meisterwerke der Klaviermusik. Wilhelmshaven et al. 1966.1966; Fachaufsätze (Die Persönlichkeit Hans Pfitzners Friedrich Wührer, Die Persönlichkeit Hans Pfitzners, in Österreichische Musikzeitschrift 14 (1959), 381f..in ÖMZ 14 [1959]).
Seine Kinder
Friedrich jun.: * 22.1.1925 Wien, † 21.4.2000 Hamburg/D. Violinist, Pädagoge. Sohn aus erster Ehe (31.5.1924) mit Hilda Duchoslav, Schüler Wo. Schneiderhans. War über Jahrzehnte hinweg Konzertmeister des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg. Begründer des W.-Quartetts, Kammermusiker und langjähriger Pädagoge an der MHsch. in Lübeck/D.
Ulrike Ilse (Ully, verh. Hantov): * 30.10.1940 Wien, † 13.10.2013 Wien? [begr. Wien]. Balletttänzerin. War ab 1950 Elevin in der Ballettschule der Wiener Staatsoper (Schülerin von A. Krausenecker, W. Dirtl, Gordon Hamilton und Georgia Goodwin Hiden), daneben besuchte sie auch die Privatschule von E. Vondrak. 1955 wurde sie als Corpsmitglied an das Wiener Staatsopernballett engagiert. Als Solotänzerin (seit 1965, Pensionierung 1977) war sie auchmehrfach Partnerin von R. Nurejew. 1976 heiratete sie den russischen Sänger Nicolai Stefano Hantov (1929–2003).
NGroveD 27 (2001);
MGG 14 (1968) u. 16 (1979); Riemann 1961 u. 1975; Kürschner 1954; Müller-Asow 1929; Czeike 6 (2004); M. W.-Jungbluth,
Beflügelte Reisen. Mein Leben mit F. W. Margaretha Wührer-Jungbluth, Beflügelte Reisen. Mein Leben mit Friedrich Wührer. München–Salzburg 1981.1981;
ÖMZ 15 (1960), 452, 20 (1965), 425, 25 (1970), 417, 30 (1975), 377, 31 (1976), 46; F-A 1936 u. 2 (1978); Raab 1994 [U. W.]; [Kat.]
100 Jahre Wr. Oper 1969, 193; Schneider 1985 [U. W.];
österreich tanzt 2001 [U. W.]; Ulrich 1997;
MGÖ 3 (1995);
www.tanz.at (12/2019);
www.friedhoefewien.at (12/2019); WStLA (Biographische Slg.); eigene Recherchen.
Christian Fastl
Uwe Harten
3.8.2020
Christian Fastl/
Uwe Harten,
Art. „Wührer, Familie“,
in:
Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
3.8.2020, abgerufen am
),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e749
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