Logo ACDH-CH
OeML Schriftzug
Logo OeML
Logo Verlag

Winterle, Winterle, Edmund Familie
Edmund Joseph: * 1809-09-3030.9.1809 Laimgrube (Wien VI), † 1860-10-2525.10.1860 Wien. Komponist, Musiker, Pädagoge. Der Sohn des Uhrmachers Joseph W. belegte 1827–30 vermutlich bei J. Friedlowsky Klarinette als Hauptfach am Konservatorium der GdM. Am 14.7.1829 trat er im Saal des Musikvereins als Klarinettist und Pianist an die Öffentlichkeit. 1830 wurde er als vollwertiges Mitglied in die GdM aufgenommen. 1835 heiratete er in Ofen die Ungarin Katharina Maar, Tochter eines Eisenhändlers. Das Paar hatte drei Töchter, von denen eine bereits im Alter von 12 Jahren verstarb. Ab dem 7.10.1839 war er Mitglied in der Wiener Tonkünstler-Societät. Nachdem sich W. ab den 1840er Jahren einen Namen mit Klavierkompositionen gemacht hatte, besaß er spätestens seit 1853 eine Befugnis als Klavierlehrer des Wiener Magistrats. Darüber hinaus war er wohl in Ungarn ebenfalls in dieser Funktion tätig. Auch wenn keine großen Reisen belegt sind, so legen Werke wie Reisebilder – Characteristische Tongemälde, Ischler Träume, Abschied von Ischl, 6 steyrische Original Melodien gesammelt in Aussee und Erinnerungen an den Attersee dennoch eine gewisse Reisetätigkeit nahe. Die meisten seiner Werke erschienen bei den Verlagen Haslinger und Diabelli sowie ab 1851 bei dessen Nachfolger Spina.
Werke
Messe (Requiem in c-Moll); Kammermusik (s. Abb.); Klavierwerke (u. a. Etüden und Walzer); Lieder (s. Abb.); Bearbeitungen.
Literatur
Wurzbach 57 (1889); C. F. Pohl, Die Gesellschaft der Musikfreunde des österreichischen Kaiserstaates und ihr Conservatorium In Arbeit 1871; C. F. Pohl, Denkschrift aus Anlass des hundertjährigen Bestehens der Tonkünstler-Societät In Arbeit 1871; Denkschrift zur 25jährigen Jubelfeier der Gesellschaft der Musikfreunde des österreichischen Kaiserstaates, durch Aufführung der Schöpfung am 5. November 1837, In Arbeit 1840; F. J. Kunkel, Die Verurtheilung der Conservatorien zu Pflanzschulen des musikalischen Proletariats durch Herrn A. Schindler In Arbeit 1855, 36; J. Kaiser, Lehrer=Schema […] 1860, 84; Die Presse 30.10.1860, [5]; Allgemeine Wiener Musik-Ztg. 27.2.1841, 103, 20.7.1841, 358, 10.1.1843, 13; Wr. Ztg. 15.5.1841, 1000, 21.12.1841, 2638, 6.3.1850, 703, 23.7.1853, 671; AmZ 14.10.1829, 682; Taufbuch der Pfarre St. Josef ob der Laimgrube (Wien VI) 1809–11, fol. 51, 1811–13, fol. 21, 1814–15, fol. 1, 1840–42, fol. 134 u. fol. 332, 1843–45, fol. 200; Sterbebuch der Pfarre St. Josef ob der Laimgrube 1854–61, fol. 210; Trauungsbuch der Pfarre St. Ulrich (Wien VII) 1807–1813, fol. 91; Lehmann Adressbuch 1859; https://hofmeister.rhul.ac.uk (2/2021); https://imslp.org (2/2021).


Sein Cousin

Ferdinand: * 9.4.1819 Neustift (Wien VII), † 20.9.1884 Wien. Militärkapellmeister, Chorleiter. Der Sohn des bürgerlichen Eisentandlers Johann W. studierte 1833–38 ebenfalls Klarinette am Konservatorium der GdM. 1837/38 trat er im Rahmen von Konzerten des Konservatoriums an die Öffentlichkeit. Er schlug danach allerdings eine militärische Laufbahn ein. F. W. war als Militärkapellmeister tätig und trat 1872 als Hauptmann des IR Nr. 9 in den Ruhestand. Darüber hinaus Chormeister des MGV „Wiener Liederkranz“. Er war verheiratet mit Angela, geb. Hrdina (* 12.6.1838 Salzberg/Galizien [Bochnia/PL], † 6.6.1903 Wien).


Ehrungen
Major ad honores 1872.
Werke
Lieder (Das Sterbeglöcklein, Abendläuten).
Literatur
Denkschrift zur 25jährigen Jubelfeier der Gesellschaft der Musikfreunde des österreichischen Kaiserstaates, durch Aufführung der Schöpfung am 5. November 1837, In Arbeit 1840; C. F. Pohl, Die Gesellschaft der Musikfreunde des österreichischen Kaiserstaates und ihr Conservatorium In Arbeit 1871, 158; E. Rameis, Die österr. Militärmusik von ihren Anfängen bis zum Jahre 1918, In Arbeit erg. u. bearb. v. E. Brixel 1976; Dt. Ztg. (Abendbl.) 23.7.1872, 3; Dt. Kunst- und Musik-Ztg. 41 (1884), 583; Der Wanderer 24.2.1838, 190; Taufbuch der Pfarre St. Ulrich 1816–22, fol. 171; Sterbebuch der Pfarre Wieden (Wien IV) 1882–84, fol. 69; Sterbebuch der Pfarre St. Elisabeth (Wien IV) 1903–04, fol. 35; www.anzenberger.info (2/2021); www.friedhoefewien.at (10/2021).

Autor*innen
Véronique Braquet
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
17.2.2022
Empfohlene Zitierweise
Véronique Braquet/Monika Kornberger, Art. „Winterle, Familie“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 17.2.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003d3efd
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Edmund Winterle, Kelterlied, in J. N. Vogl, Blätter und Trauben 1843, 11 © digital.onb.ac.at
Edmund Winterle, Trio op. 35, um 1853 © https://archive.org

DOI
10.1553/0x003d3efd
ORTE
Orte
LINKS
ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft

Publikationen zur Musikwissenschaft im Verlag