Wilde,
Joseph
* 9.6.1778 Friedewalde bei Grottkau/Schlesien (Skoroszyce/PL),
† 2.12.1831 Wien.
Geiger, Dirigent, Komponist.
Sohn eines Schullehrers, kam vermutlich um 1790 nach Wien, wo er sich 1804 verehelichte. W. spielte zunächst in der Kapelle von F. Pecháček in der „Mehlgrube“ (Wien I) und war daneben auch als Kirchenmusiker tätig. 1806 wurde er Mitglied der Tonkünstler-Sozietät
, 1808 folgte er Pecháček als Musikdirektor der „Mehlgrube“ nach. 1814 zum Musikdirektor der Redoutensäle ernannt, spielte er mit einem bis zu 80 Mann starken Orchester auf vielen Tanzveranstaltungen des Wiener Kongresses. 1829 zog er sich weitgehend zurück, leitete jedoch noch bis zum Jänner 1831 die Ballmusik bei Hof (Hofball), wobei ihm Joh. Strauss Vater und J. Lanner assistierten. Für die Entwicklung der Tanzmusik im 19. Jh. war W., der um die Mitte der 1820er Jahre als meistgenannter Tanzmusikkomponist Wiens galt, mit seinen Melodiebildungen und Coda-Experimenten von zentraler Bedeutung. Er führte Galopp und Csárdas als Gesellschaftstänze ein.
Werke
Tänze (Walzer, Polonaisen, Ländler), Serenade concertante f. V., Va. u. Vc.
Tänze (Walzer, Polonaisen, Ländler), Serenade concertante f. V., Va. u. Vc.
Literatur
SchlMl 2001; MGG 14 (1968); MGÖ 2 (1995); Allgemeiner musikalischer Anzeiger 49 (8.12.1931), 196.
SchlMl 2001; MGG 14 (1968); MGÖ 2 (1995); Allgemeiner musikalischer Anzeiger 49 (8.12.1931), 196.
Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2006
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl,
Art. „Wilde, Joseph“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
15.5.2006, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e6f0
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