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Weninger, Weninger, true Leopold (Pseud. Leo Minor)
* 1879-10-1313.10.1879 Feistritz am Wechsel/NÖ, † 1940-02-2828.2.1940 Naunhof bei Leipzig/D. Komponist. Der aus einer Lehrerfamilie (Vater Josef [* 19.5.1852 Alsórámóc/Ungarn (Unterrabnitz/Bl)] war Schulleiter in Trattenbach/NÖ, Großvater Franz war Lehrer in Unterrabnitz, seine Mutter Leopoldine, geb. Spanblöck [* 9.7.1857 Feistritz am Wechsel], war die Enkelin eines Lehrers) stammende W. besuchte das Gymnasium in Wiener Neustadt. 1896–99 studierte er in Wien als Stiftling am Konservatorium der GdM zunächst zwei Jahre Kontrapunkt bei H. Graedener, danach ein Jahr Komposition bei R. Fuchs. Weitere Studien 1899–1901 bei Cyrill Kistler (Kontrapunkt, Instrumentation) in Bad Kissingen/D, 1909–12 bei Paul Juon (Komposition) in Dresden/D und Otto Weinreich (Klavier) in Leipzig. 1904 Heirat mit der Sängerin Betty (eig. Barbara Sedlaczek, * 19.6.1875 Brünn) in Pistyan (Piešťany/SK). 1902–09 Theaterkapellmeister (1902/03 Laibach, 1903/04 Esseg [Osijek/HR], 1905–07 Bautzen/D, 1907/08 Liegnitz [Legnica/PL], 1908/09 wieder Bautzen). Ab 1914 Berater und Bearbeiter bei Leipziger Musikverlagen und Arrangeur u. a. für Salonorchester. Zu seinen bekanntesten Bearbeitungen zählt jene des Radetzky-Marsches von J. Strauss Vater. Diese wird jedoch nicht von den Wiener Philharmonikern beim alljährlichen Neujahrskonzert interpretiert. Das Orchester verwendet eine eigene Version. Seit 1.2.1932 Mitglied der NSDAP, in der Folge u. a. Mitarbeiter des Kulturamts der NSDAP Kreis Leipzig und Komponist bzw. Bearbeiter einschlägiger Werke, darunter Sieg Heil! 43 SA-Marsch- und Kampflieder (1933). Seit 1937 lebte W. in Naunhof. Vater des Filmproduzenten Manfred Otto (Otto Manfred) W. (* 28.11.1919 Wien, † ?). Nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen L. Weninger.
Ehrungen
Löwenberg-Stipendium des Konservatoriums der GdM 1897–99.
Schriften
Der „Bearbeiter“ im Wandel der Zeiten in Das goldene Buch des Kapellmeisters 1931; Rückblicke. Persönliche Aufzeichnungen des bekannten dt. Arrangeurs u. Komponisten 1940.
Werke
Operette Das Barmädl, Musik zu F. Grillparzers Ahnfrau, UA Bautzen 1907; Symphonie, Kammermusik, Chöre, Lieder; Arrangements v. a. f. Klavier u. Salonorchester.
Literatur
F. K. Prieberg, Hb. dt. Musiker 1933–1945, 22009; Erhart 1998; Müller-Asow 1929; Riemann 1929; F-A 1936 u. 2 (1978); F. J. Ewens, Lex. des dt. Chorwesens 1954; Stieger II/3 (1978); Ulrich 1997; Neues Wr. Journal 13.8.1904, 14; Taufbuch der Pfarre Feistritz am Wechsel 1875–1938, fol. 31; https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_Weninger (10/2021); eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM; Bühnen-Jb.er); Mitt. Archiv Wr. Philharmoniker (10/2021).

Autor*innen
Monika Kornberger
Barbara Boisits
Letzte inhaltliche Änderung
28.10.2021
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger/Barbara Boisits, Art. „Weninger, Leopold (Pseud. Leo Minor)“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 28.10.2021, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e68d
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001e68d
GND
Weninger, Leopold (Pseud. Leo Minor): 134893603
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