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Weinkopf, Weinkopf, Johann Michael Familie
Johann Michael (I): * --ca. 1749 (Ort?), † 1822-04-088.4.1822 Kirchberg am Walde/NÖ. Lehrer und Kirchenmusiker. War ab 1776 Schullehrer und Organist in Kirchberg am Walde.

Sein Sohn

Johann Michael (II): * 15.9.1780 Kirchberg am Walde, † 8.3.1862 Wien. Sänger (Bass) und Kirchenmusiker. Ist erstmals 1797 als Mitglied der Wiener Universitätsbrigade greifbar. Spätestens ab 1805 (Mitwirkung als Don Fernando bei der Uraufführung von L. v. Beethovens Fidelio am 20.11.) war er als Sänger am Theater an der Wien engagiert (bis 1814). 1807/08 sang er auch am Kärntnertortheater, wo er 1814–25 und 1829–34 dem deutschen Ensemble angehörte. Er soll auch Chormeister der Sängerknaben an der Hofoper und Domsänger zu St. Stephan gewesen sein. 1823–62 folgte W. Karl Strasser als Chorregent an St. Michael nach, nachdem er bereits seit 1813 Strassers Substitut gewesen war. Ab 1824 führte er auch eine eigene MSch. bei St. Michael. 1836–58 gehörte W. der Tonkünstler-Sozietät an, an St. Michael folgte ihm F. Krenn nach.


Ehrungen
Verdienstmedaille des Niederösterreichischen Mobilisierungsaufgebotes 1797.


Dessen Sohn

Franz Seraph: * 11.8.1812 Mariahilf (Wien VI), † 6.9.1884 Salzburg. Sänger (Tenor/Bariton). Besuchte zu Beginn der 1820er Jahre die Schule zu St. Anna (Wien I). 1833 debütierte er am Kärntnertortheater, wo er bis 1842 engagiert war. 1836 sang er in München und Mannheim/D, 1843 reiste er über Prag zu einem Gastspiel nach Dresden/D. 1849–70 war er Chordirigent an der Wiener Hofoper, anschließend zog er sich nach Salzburg zurück.


Ehrungen
Ehrenmitglied des Philharmonischen Vereins München 1836.
Werke
Lieder (nach Texten von K. Wurzbach).


Franz’ Nichte

Katharina Johanna: * 22.2.1854 Wien, † nach 20.1.1897? (Ort?). Sängerin, Musikpädaogogin. Tochter des Marktkommissärs Johann Michael Gottlieb Josef (1815–66), einem jüngeren Bruder von F. W. Schülerin ihres Onkels, debütierte sie 1879 in Salzburg als Gabriele in C. Kreutzers Oper Das Nachtlager von Granada. Eine weitere Karriere als Opernsängerin war ihr offenbar nicht beschieden, lediglich vereinzelte Konzertauftritte in Salzburg und Graz, wohin sie nach dem Tod ihres Onkels F. W. übersiedelte, sind belegt. In Graz betrieb sie noch ca. 1892 eine private Gesangschule.

Katharinas Bruder

Michael: * 16.12.1856 Wien, † 21.8.1913 Frohnleiten/St. Apotheker, Sänger (Bariton). Studierte Pharmazie, kam in den 1880er Jahren nach Graz; führte hier bis 1904 eine Drogerie und brachte sich als Sänger, Humorist und Vereinsfunktionär ins Musikleben der Stadt ein. Ab 1884 gehörte er dem Grazer Männergesangverein an (ab 1889 mehrmals Mitglied der Vereinsleitung, zuletzt 1902–04 Vorstand). 1905 übernahm er eine Apotheke in Liezen/St, wo er sich ebenfalls bis zu einer schweren Erkrankung Ende 1907 musikalisch betätigte. 1901–05 war W. auch Mitglied des Grazer Gemeinderates. 1891 heiratete er die Beamtentochter Marianna Krischey (Krischai; * 28.5.1864 Graz, † 4.3.1934 Frohnleiten), die auch als seine Klavierbegleiterin in Erscheinung trat.


Literatur
K. Schütz, Musikpflege an St. Michael in Wien 1980; Wurzbach 54 (1886); C. F. Pohl, Denkschrift aus Anlass des hundertjährigen Bestehens der Tonkünstler-Societät 1871, 111; H. A. Mansfeld in Jb. der Ges. f. Wr. Theaterforschung 11 (1959); M. Jahn, Die Wr. Hofoper von 1794 bis 1810, 2011; M. Jahn, Die Wr. Hofoper von 1810 bis 1836, 2007; M. Jahn, Die Wr. Hofoper von 1836 bis 1848, 2004; M. Jahn, Die Wr. Hofoper v. 1848 bis 1870, 2002; W. Beetz, Das Wr. Opernhaus 1949, 114; Der Grazer Männer-Gesangs-Verein in den Jahren 1846 bis 1896, 1896; [Kat.] Musik i. d. St. 1980; Wr. Theater-Ztg. 24.12.1806, 183; Ztg. f. Musik, Theater u. Poesie 8.1.1807, 23, 16.2.1807, 111, 13.7.1807, 23, 10.2.1808, 94, 16.3.1808, 167; Theater-Ztg. 27.11.1811, 136, 17.6.1812, 194, 14.1.1813, 24, 9.2.1814, 66, 10.5.1814, 218; Wr. Ztg., Allgemeines Intelligenzbl., 27.6.1826, 456, 3.6.1830, Amts-Bl., 847, 12.3.1862, Wr. Tagesbericht, 412; Allgemeine Theater-Ztg. 4.10.1831, 484, 2.5.1833, 358, 11.5.1833, 382, 17.4.1834, 309, 25.9.1834, 769, 20.8.1836, 668, 23.8.1836, 676, 5.9.1836, 711, 19.3.1838, 243; Der Humorist 9.9.1837, 519; Allgemeine Wr. Musik-Ztg. 30.7.1842, 372, 21.1.1843, 39; Der Wanderer 23.5.1843, 490; Die Gegenwart 26.4.1847, 441; Fremden-Bl. 16.3.1862, 4, 10.5.1866, 13; Recensionen u. Mittheilungen über Theater, Musik u. bildende Kunst 6.4.1862, 224; Salzburger Volksbl. 20.3.1879, 3, 6.9.1884, 2, 23.9.1884, 1f, 7.10.1884, 2; Salzburger Chronik 5.10.1880, 2; Die Presse 10.9.1884, 11; Grazer Volksbl. 9.8.1889, 2, 11.1.1904, 3, 22.8.1913, Abend-Ausg., 3; Grazer Tagbl. 20.1.1897, 5, 25.12.1907, 11, 19.1.1908, 3, 22.8.1913, Abend-Ausg., 2, 23.8.1913, 3, 24.8.1913, 3; Tauf-, Trauungs- und Sterbebuch 1716–85 der Pfarre Hoheneich, Trauungen, pag. 29; Tauf-, Trauungs- und Sterbebuch 1765–84 der Pfarre Kirchberg am Walde, fol. 85; Sterbebuch 1784–1830 der Pfarre Kirchberg am Walde, fol. 62; Trauungsbuch 1805–14 der Pfarre Mariahilf (Wien VI), fol. 142; Taufbuch 1808–11 der Pfarre Mariahilf, fol. 256; Taufbuch 1812–15 der Pfarre Mariahilf, fol. 48, 185, 307; Taufbuch 1851–55 der Pfarre St. Karl (Wien IV), fol. 238; Taufbuch 1855–58 der Pfarre St. Karl, fol. 206; Sterbebuch 1882–90 der Pfarre Salzburg-St. Andrae, fol. 73; Taufbuch 1854–68 der Pfarre Graz-Graben, fol. 158; Trauungsbuch 1888–94 der Pfarre Graz-Münzgraben, pag. 349f; Sterbebuch 1917–38 der Pfarre Frohnleiten, pag. 170f; https://de.wikipedia.org/wiki/Fidelio (1/2019); eigene Recherchen (Lehrer-Schematismen 1843, 1845, 1847; Archiv ÖAW, Bestand St. Anna; www.onb.ac.at).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
25.4.2019
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Weinkopf, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 25.4.2019, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003a9cd8
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x003a9cd8
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