Logo ACDH-CH
OeML Schriftzug
Logo OeML
Logo Verlag

Weidt, Weidt, Heinrich Wilhelm: Familie
Heinrich Wilhelm: * 1824-06-066.6.1824 Coburg/D, † 1901-09-1414.9.1901 Graz. Kapellmeister und Komponist. Schüler von Heinrich Panofka und J. K. Pišek, ist 1845/46 als Musiklehrer in Wertheim/D nachweisbar, wo auch sein aus Ingolstadt/D stammender Vater Johann Michael in gleicher Eigenschaft tätig war. Ab 1846 lebte W. in Hamburg/D, hier trat er zunächst als Schauspieler hervor, spätestens ab 1851 jedoch auch bereits als Sänger und Komponist. Reisen führten ihn anschließend in verschiedene deutsche Städte sowie nach Amsterdam und Rotterdam/NL. Zahlreiche kurze Engagements als Theaterkapellmeister folgten (u. a. Heidelberg/D, Düsseldorf/D, Zürich/CH, Bern, Berlin, Basel/CH). Ca. 1858–62 wirkte W. in verschiedenen Stellungen in Kassel/D. Über Pest (1863–66 am städtischen Theater) gelangte er nach Olmütz (1866/67) und Temeswar (Timişoara/RO; 1867–73). Danach ab 1873 Theaterkapellmeister in Troppau und ab 1887 Musikdirektor in Cilli (Celje/SLO). 1891 bewarb er sich erfolglos um die Musikdirektorenstelle in Leoben. Von Cilli übersiedelte W. 1893 ins Banat, wo er in verschiedenen Orten als Chormeister, Musikdirektor und Klavierlehrer tätig war. 1899 ließ er sich in Graz nieder (bereits zehn Jahre zuvor hatte er versucht, hier eine Stelle zu erhalten, wie einem Briefwechsel mit W. Kienzl zu entnehmen ist). Seine zweite Frau Anna (geb. Clement; * 20.3.1845 Kassel [auch 20.3.1846 Wien], † 19.12.1914 Graz, Heirat Herbst 1865) war Sängerin. Sein Bruder Karl (* 11.11.1815 Freiburg im Breisgau/D, † 14.6.1892 Frankfurt am Main/D) war als Sänger, Schauspieler und Theaterdirektor in Deutschland und der Schweiz tätig.
Werke
Opern, Operetten, Chöre, Lieder, Tanzmusik.


Seine Kinder

Karl: * 7.3.1857 Bern, † 5.4.1936 Heidelberg. Chorleiter und Dirigent. Musikalisch ausgebildet in Temeswar und am Leipziger Konservatorium (1885–87), leitete ab 1884 als Gesanglehrer den MGV Neutitschein (Novy Jičín/CZ). Ab 1888 Chormeister des MGV.s Klagenfurt, während dieser Zeit auch Bundeschormeister des Kärntner Sängerbundes. Ab 1894 leitete er den Liederkranz und den Lehrergesangverein in Heidelberg. Langjähriger Bundeschormeister des Badischen Sängerbundes und ab 1922 Mitglied des Musikausschusses des Deutschen Sängerbundes.


Werke
Männerchöre.


Lucie (Lucy, Louise; eig. Marie-Luise): * 11.5.1876 [nicht 1879] Troppau, † 28. [nicht 31.] 7.1940 Wien. Sängerin (Sopran). Tochter aus H. W.s zweiter Ehe. Studierte am Hochschen Konservatorium in Frankfurt am Main sowie 1897–1900 in Wien als Stiftling von Charlotte Satin am Konservatorium der GdM bei R. Paumgartner (Reifezeugnis 1900). Nach ihrem Debüt am Stadttheater in Leipzig (1900) gehörte sie 1902–27 der Wiener Hofoper bzw. Staatsoper an. Sie brillierte v. a. in Opern G. Verdis, Rich. Wagners, L. v. Beethovens und R. Strauss’ (Amme in der UA von Die Frau ohne Schatten 1919). Gastspiele in Dresden/D, Prag, Frankfurt am Main, Zürich, München, Paris, Buenos Aires (1912), New York/USA (1910/11) und London. W., die nach ihrem Bühnenabschied als Gesangpädagogin arbeitete und gelegentlich als Konzertsängerin auftrat, war in 1. Ehe mit dem Generalkonsul Josef v. Uerményi († 1924) und in 2. Ehe ab 18.8.1927 mit dem Diplomaten Johann Andreas Frh. v. Eichhoff (* 27.9.1871 Wien, † 22.3.1963 Wien) verheiratet.


Ehrungen
Kammersängerin; Ehrenmitglied der Wr. Staatsoper.
Literatur
F. Metz, H. W. 2015; Kosch 5 (2004); K-R 1997 u. 2000; StMl 1962–66; NGroveD 27 (2001); Wissenschaft und Kunst in der dt. Ostmark 1938, Sp. 1303f; F-A 1936 u. 2 (1978); R. Fischer (Hg.), Dt. Chormeisterbuch 1925; Czeike 5 (1997); [Kat.] 100 Jahre Wr. Oper 1969, 99; F. Planer (Hg.), Das Jb. der Wr. Ges. 1929; V. Keldorfer in E. Bild, [Fs.] Der Niederösterr. Sängerbund 1863–1913, 1913; Stieger II/3 (1978); Neues Wr. Tagbl. 30.6.1940, 8; Trauungsbuch der Pfarre Prein an der Rax/NÖ 1899–1930, fol. 143; Taufbuch der Pfarre Rossau (Wien IX) 1870–72, fol. 182; WStLA (Meldearchiv); eigene Recherchen (Jahrbücher des Konservatoriums der GdM; www.anno.onb.ac.at).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
4.9.2024
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Weidt, Familie“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 4.9.2024, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e650
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Lucie Weidt (
			Wissenschaft und Kunst in der dt. Ostmark 1938, Sp. 1303)
Lucie Weidt (Wiener Salonblatt 1.3.1919, 7)© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x0001e650
GND
Weidt, Heinrich Wilhelm: 117240974
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Weidt, Anna: 1137061790
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Weidt, Karl: 1028620683
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Weidt, Karl: 117241024
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Weidt, Lucie: 117241067
OBV
Weiterführende Literatur

ORTE
Orte
LINKS


ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft

Publikationen zur Musikwissenschaft im Verlag