Franz Edmund von: * 19.6.1766 Hildesheim, † nach 1831 (Ort?). Komponist, Musiker. War 1787/88 Schüler von J. Haydn. Er war in der Schauspieltruppe des Vaters Franz Anton (1734–1812, Hofkapellmeister und Stadtmusikus in Eutin/D sowie Leiter einer Wanderbühne) und in anderen Gesellschaften als Musiker, aber auch als Direktor tätig. Am Salzburger Hoftheater war er um 1797 Musikdirektor. 1797 heiratete er Maria Aloisia, eine Tochter von F. A. Spitzeder. Nach Aufenthalten in verschiedenen deutschen Städten wirkte er 1812–19 als Musikdirektor in Bern, dann in Königsberg (Kaliningrad/RUS), Köln/D und Aachen/D (1824–26). Als Kontrabassist ging er mit seiner Tochter, der Sängerin Therese W. (verh. Atmer, * ca. 1800, † ?), nach Detmold/D und Würzburg/D (1830).
Singspiele (Martin Fex oder Ich habe der Brüder mehr 1795; Die Zwillinge ca. 1797); Kammermusik (3 Streichquartette 1804; Berceuse f. Vc. u. Kl., s. Abb.).
Carl Maria von: * 18.11.1786 Eutin, † 5.6.1826 London. Komponist, Dirigent, Pianist. Durch seinen Vater kam er früh mit dem Theater in Berührung. Nach Klavierunterricht erhielt er 1797 und 1801 in Salzburg von M. Haydn Kompositionsunterricht, dazwischen (1799) in München/D. Noch 1803 nahm er Unterricht bei G. J. Vogler in Wien. In dieser Zeit war er ständig auf Reisen, erste Anstellungen hatte er in Breslau (Wrocław/PL) und 1806/07 in Carlsruhe (Pokój/PL), 1807–10 als Sekretär von Hzg. Ludwig von Württemberg in Stuttgart/D. 1813–16 war er Opernkapellmeister in Prag, 1816–26 Hofkpm. in Dresden/D. 1817 heiratete er die Sängerin Caroline Brandt (1792–1852). W.s Freischütz, die erste große deutsche romantische Oper, wurde 1821 in Berlin uraufgeführt. Fragment blieben Die drei Pintos, die erst 1888 von G. Mahler vervollständigt wurden. Aufgrund des Erfolges des Freischütz (der in Wien in stark veränderter Fassung gespielt wurde) erhielt W. von D. Barbaja den Auftrag, für das Kärntnertortheater die Oper Euryanthe zu komponieren (UA 25.10.1823), die allerdings durchfiel und besonders von F. Grillparzer abgelehnt wurde. 1823 kam es in Baden zu einem Treffen mit L. v. Beethoven.
Opern (Abu Hassan 1810/11, Oberon 1826); Orchesterwerke (Konzerte, u. a. f. Klar., Konzertstück f-Moll f. Kl. u. Orch., 2 Symphonien); Klavierwerke (Aufforderung zum Tanze 1819); Messen, Lieder (Leyer u. Schwerdt f. Männerchor [T: Th. Körner] 1814).
Deren Cousinen (Töchter des Sängers und Violinisten Fridolin W. d. Ä. [1733–79]) J. Hofer, A. Lange, C. Mozart und S. Haibel waren Sängerinnen.
NGroveD 27 (2001); MGG 14 (1968); Czeike 5 (1997); GerberNTL 4 (1814); Wurzbach 53 (1886); MGÖ 2 (1995); www.weber-gesamtausgabe.de (3/2006).