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Waldburg-Wurzach Waldburg-Wurzach true (Waldburg zu Zeil und Wurzach), Julie Franziska Xaveria Friederika Maria Sophia Fürstin von (geb. Freiin Dubksy v. Trzebomislitz [Třebomyslice])
* 1841-04-2727.4.1841 Wien, † 1914-12-077.12.1914 Kißlegg/D. Komponistin Sie war das erste Kind aus der Ehe von Franz Frh. Dubsky v. Trebomislitz und Franziska Xaveria geb. Reichsgräfin v. Kollowrat-Krakowsky. Musikunterricht erhielt sie von Privatlehrern und -lehrerinnen, u. a. von ihrer aus Prag stammenden Gouvernante Marie Kittl, einer Schwester von J. F. Kittl, und wohl von J. Fischhof sowie der aus Berlin stammenden Sängerin Henriette Bertha Carl. Kulturell-musikalische Eindrücke dürften regelmäßige Besuche im Wiener Burgtheater und der Ruprechtskirche (Wien I) hinterlassen haben. Am 5.8.1858 heiratete W.-W. ihren verwitweten Schwager Fürst Eberhard II. Fürst von Waldburg zu Zeil und Wurzach (* 17.5.1828 [Bad] Wurzach/D, † 1.8.1903 Kißlegg), mit welchem sie drei Töchter hatte und auf Schloss Kißlegg, ab 1874 in Salzburg und später wieder in Kißlegg lebte. Von 1872 bis etwa 1881 beschäftigte sie Julie v. Pfeilschifter als Klavierlehrerin (es ist unklar, ob für sich und/oder ihre Töchter). W.-W.s kompositorisches Schaffen kann mittels Verlagskatalogen – ein Großteil ihrer Werke wurde in Leipzig/D, Stuttgart/D und Wien gedruckt – auf die Jahre 1861–76 sowie um 1906 datiert werden. Die nachweisbare Resonanz auf ihr Schaffen beschränkt sich bislang auf die Jahre 1873–76: 1873 wurden in der Allgemeinen Musikalischen Zeitung ihre Opera 23–26 besprochen; 1874 lobte F. Liszt in einem Brief an W.-W. ihre ihm zugesandten Lieder – er antwortete mit Änderungsvorschlägen hinsichtlich Notation und Textbehandlung. 1875 wirkte W.-W. bei Wohltätigkeitskonzerten in Salzburg als Protektorin und Ausführende auch eigener Werke und war neben anderen für die Durchführung eines Konzerts anlässlich des 74. Geburtstages von Erzhzg. Franz Karl verantwortlich. Im selben Jahr nutzte sie ihre gesellschaftlichen Kontakte, um ihrer Halbschwester, der Schriftstellerin Marie v. Ebner-Eschenbach (1830–1916), erste Publikationen im Cotta-Verlag zu ermöglichen. Beide waren zudem Mäzeninnen der bereits erwähnten J. v. Pfeilschifter. Zeitgenossen beschrieben W.-W. als begabte Sängerin und Pianistin.
Ehrungen
Sternkreuzordensdame [Jahr?].
Werke
Angeblich an die 60 Werke. – Lieder mit Klavierbegleitung (Comme à vingt ans [T: Emile Barateau], Ungarisches Lied, O Herz, Du musst dich fassen, Frau Nachtigall, Es fällt ein Stern herunter [T: Heinrich Heine], An den Mond [T: Robert Prutz], Drei Lieder [T: Robert Reinick, M. v. Ebner-Eschenbach, H. Heine], Schilflied); Solowerke f. Klavier (Kind und Puppe – fünf Klavierstücke für kleine Hände, Hochzeitsfanfare – Marsch, Sonnenblumenwalzer, Mitzi-Polka, Sophien-Polka).
Literatur
Marx/Haas 2001; La Mara (Hg.), Letters of Franz Liszt 1894, 250–252; AmZ 30.4.1873, 277ff; Salzburger Ztg. 6.12.1875, 2; Salzburger Chronik 11.12.1875, 4; Neuigkeits-Welt-Bl. 14.12.1875, 3; Wr. Salonbl. 2.7.1911, 7 und 15; Die Zeit 14.12.1914, 4; Taufbuch der Dompfarre St. Stephan (Wien I) 1838–43, fol. 291; https://en.wikipedia.org/wiki/Julie_Waldburg-Wurzach (8/2021); https://mugi.hfmt-hamburg.de (9/2021); http://mmm2.mugemir.de (9/2021).

Autor*innen
Bettina Graf
Letzte inhaltliche Änderung
18.2.2022
Empfohlene Zitierweise
Bettina Graf, Art. „Waldburg-Wurzach (Waldburg zu Zeil und Wurzach), Julie Franziska Xaveria Friederika Maria Sophia Fürstin von (geb. Freiin Dubksy v. Trzebomislitz [Třebomyslice])“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.2.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003d3f2b
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Wr. Salonbl. 2.7.1911, 7© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x003d3f2b
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