Logo ACDH-CH
OeML Schriftzug
Logo OeML
Logo Verlag

Wagnes, Wagnes, Eduard: Familie
Eduard: * 1863-03-1818.3.1863 Graz, † 1936-03-2727.3.1936 (Bad) Gams/St. Hornist, Militärkapellmeister, Komponist. Sohn eines Instrumentenmachers, begann seine musikalische Ausbildung bereits 1870 in der MSch. des Musikvereins für Steiermark, spielte ab 1876 Waldhorn im Sankt Radegunder Kurorchester, ab 1878 im Grazer Stadttheater. 1882–85 war er während einer Tournee Solohornist im Orchester von E. Strauss. 1890 wurde er Leiter der Kapelle des Uniformierten Grazer Bürgerkorps, 1895 Kapellmeister beim 2. bosnisch-herzegowinischen IR zunächst in Banja Luka/BiH, später in Graz. Nach dem Ersten Weltkrieg Leiter der neu gegründeten Grazer Garnisonmusik. Seit 1924 lebte er in Gams ausschließlich als Komponist. W. zählt zu den wichtigsten Militärkapellmeistern und Marschkomponisten Altösterreichs, dessen Werke z. T. noch immer (2014) im Repertoire von guten Blaskapellen stehen (u. a. sogar von Bläsern der Berliner Philharmoniker unter H. v. Karajan auf CD eingespielt).
Gedenkstätten
W.-Weg, Graz-Mariatrost; Gedenktafel, Bad Gams 53.
Werke
ca. 300 Werke (1 Messe; 3 Operetten [Alt-Wien, UA Graz 1910; Die Klosterprinzessin, Graz 1911]; ca. 100 Märsche [Die Bosniaken kommen ca. 1894; Flitsch-Marsch; Felsenfest fürs Vaterland; Grazer Bürger]; 40 Walzer; 60 Lieder u. Chöre).


Sein Neffe Josef: * 4.10.1891 Voitsberg/St, 16.12.1979 Graz. Violoncellist. Der Sohn eines Kaufmannes erhielt schon früh Musikunterricht, 1906 entstand die erste Komposition. Nach der Matura an der Handelsakad. Graz 1909 zunächst im Bankensektor tätig, studierte er ab 1911 an der Exportakademie in Wien, wo er auch als Musiker aktiv war (erster öffentlicher Auftritt als Cellist 1912). In der Folge Schüler von L. Suchsland und kurzzeitig von Paul Grümmer. Zu seinem Bekanntenkreis zählten G. Mahler, K. Goldmark und J. Marx. Während seines Wehrdienstes im Ersten Weltkrieg Fortsetzung seiner Studien. Nach der Lehramtsprüfung 1918 zunächst Supplent an der Handelsakad. in Wien, 1920–56 Prof. an der Bundes-Handelsakad. in Graz. Spielte 1934–37 im Kroemer-Triodann im Quartett mit W. Schneiderhan, konzertierte auch als Solist (erster Soloabend 1928), v. a. mit Werken von Suchsland und anderen steirischen Komponisten. 1942–67 auch Lehrbeauftragter für verschiedene betriebswirtschaftliche Fächer an der Univ. Graz. Von seinen v. a. in den 1920/30er Jahren entstandenen Kompositionen, die zwischen Spätromantik und beginnender Moderne anzusiedeln sind, erklang vermutlich nur das von seiner Frau Elfriede, geb. Trigler (1899–1961) getextete Christlied zu Lebzeiten öffentlich. Erst 2013 wurden in Graz ein Großteil seiner Werke im Zusammenhang mit einem Forschungsprojekt an der MUniv. Graz uraufgeführt.


Ehrungen
Kriegsauszeichungen; Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich 1968; Pro meritis-Medaille der Karl-Franzens-Universität Graz 1972; Bürger der Stadt Graz 1974.
Werke
Ca. 35 Werke (Lieder [s. Tbsp.], Trauerchor für Bläserquartett; Klaviermusik; In der Fremde f. Kl. u. Vc.)
Tondokumente
TD: CD Gönn' mir doch das bißchen Himmelsblau... 2014.
Schriften
Buchungsaufgaben für den Lehrling des Handels 1943.
Literatur
Suppan 1994; Lang 1986; W. Suppan in Österr. Blasmusik 18 (1970), H. 1; StMl 1962–66 u. 2009; E. Anzenberger-Ramminger et al., Märsche der k. u. k. Zeit 2004; Wissenschaft und Kunst in der dt. Ostmark 1938; Brixel/Martin/Pils 1982; G. Wichart in StMw 39 (1988); F-A 2 (1978); Stieger II/3 (1978); http://kultur.graz.at (2/2015); de.wikipedia.org (2/2015); www.bad-gams.at (4/2006); Mitt. Andreas Stangl (Urenkel v. J. W.).

Autor*innen
Uwe Harten
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
4.9.2024
Empfohlene Zitierweise
Uwe Harten/Monika Kornberger, Art. „Wagnes, Familie“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 4.9.2024, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e607
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Josef Wagnes (Wissenschaft und Kunst in der dt. Ostmark 1938, Sp. 1292)
HÖRBEISPIELE

© 2014 www.gramola.at
Josef Wagnes, Wundersame Lieder aus dem Zyklus Sechs Lieder von Ernst Goll

DOI
10.1553/0x0001e607
GND
Wagnes, Eduard: 135203236
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Wagnes, Josef: 104687523X
OBV
Weiterführende Literatur

ORTE
Orte
LINKS
ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft

Publikationen zur Musikwissenschaft im Verlag