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Wagner, Wagner, true Josef Franz
* 1856-03-2020.3.1856 Wien, † 1908-06-055.6.1908 Wien. Militär- und Zivilkapellmeister, Komponist. Studierte bei Johann Emmerich Hasel und trat 1874 in die von Ph. Fahrbach jun. geleitete Musikkapelle des IR.s Nr. 23 ein. Als Militärkapellmeister diente er 1878–91 bei den „47ern“ in Trient, Wien, Marburg und Graz sowie 1891–99 bei den „49ern“ in Krems, Mostar/BiH und Brünn. W. spielte mit seinen Militärmusikern oft in Unterhaltungslokalen; während seiner Garnisonierung in Krems und Brünn reiste die Kapelle (teilweise sogar mehrmals pro Woche!) zum Konzertieren auch nach Wien. Die „49er“ musizierten an Sonn- und Feiertagen während der Wintersaison im Kursalon (Wien I), während der Sommerzeit im Hotel am Kahlenberg (Wien XIX). Häufige Auftritte gab es auch in den Blumensälen der k. u. k. Gartenbau-Gesellschaft und in Pertl’s 3. Kaffeehaus im Prater (Wien II). 1900 gründete Wagner eine erfolgreiche Privatkapelle in Wien, mit der er oft in Paul Hopfner’s Casino (vormals Dommayer [Wien XIII]) spielte. Schon von den Zeitgenossen wurde W. als „(Wiener) Marschkönig“ bezeichnet. Bereits Anfang des 20. Jh.s sollen von seinem Gigerl-Marsch op. 150 mehr als 300.000 Notenausgaben verkauft worden sein. Der Marsch op. 159 Unter dem Doppeladler (1891) wurde ein Welterfolg; er war sogar im Repertoire der berühmten Sousa-Band und wurde schon Ende des 19. Jh.s von der Edison Grand Concert Band auf Tonträger eingespielt. Populär wurde auch der vom Wiener Komikerduo Edi & Biedermann gesungene Marsch op. 356 Tiroler Holzhacker-Buam und sein Regimentsmarsch op. 180.
Ehrungen
G: Grab ehrenhalber am Wr. Zentralfriedhof.
Werke
ca. 500 Kompositionen, hauptsächlich Tanzmusik, Märsche (Gigerl-Marsch op. 150, Unter dem Doppeladler op. 159 [1891], Tiroler Holzhacker-Buam op. 356, 47er Regimentsmarsch op. 180) u. Potpourris, die als „Spezialität“ W.s bei den Unterhaltungskonzerten galten.
Literatur
NGroveD 26 (2001); Lang 1986; F-A 1936; Brixel/Martin/Pils 1982; F. u. E. Anzenberger, Märsche der k. u. k. Zeit 2004; G. Wichart in StMw 39 (1988).

Autor*innen
Friedrich Anzenberger
Letzte inhaltliche Änderung
27.4.2023
Empfohlene Zitierweise
Friedrich Anzenberger, Art. „Wagner, Josef Franz“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 27.4.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e5fb
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
R. Wittmann (Hg.), Unsere Kunst in Wort und Bild [um 1890], 175
Wiener Bilder, 16.2.1896, 8 („Das lustige Wien“)© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x0001e5fb
GND
Wagner, Josef Franz: 128889500
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