Wagner (geb. von Wagner, W.-Stiedry, gesch. Loehr),
Erika (Erica) Anna Theodora
* 22.3.1890 [10.3. nach julianischem Kalender] Zabeln/Kurland (Sabile/LV),
† 21.6.1974 Zürich/CH.
Schauspielerin und Sängerin (Sopran).
Nach ihrer Schauspielausbildung wurde sie 1907 am Hoftheater Meiningen/D und ab der Saison 1910/11 am Wiener Burgtheater engagiert. Die Saison 1911/12 spielte W. am Neuen Schauspielhaus in Berlin unter M. Reinhardt, 1912/13, 1916–24 sowie 1926–30 am Deutschen Volkstheater Wien, 1924/25 am Theater in der Josefstadt. 1914–19 Ehe mit dem Schauspieler und Intendanten Willy Loehr (* 21.12.1872 Berlin, † ?), Tochter Jeska († April 1945 mit Mann und Kind beim Angriff auf Halberstadt/D), am 21.9.1932 Heirat mit dem Dirigenten F. Stiedry in Berlin-Charlottenburg. In den Jahren 1918–35 wirkte sie in mehreren Filmen mit, u. a. Die um Liebe kämpfen (1918), Die Sünde (1922), Die Strafe (1922), F. Lehárs Operetten-Verfilmung Friederike (1932) sowie Episode (1935). Um 1919 debütierte sie als Sängerin (Lied und Operette) und befasste sich insbesondere mit zeitgenössischen Werken. Durch ihre Freundschaft zu A. Bergs Schwester Smaragda gelangte sie in den Umkreis der Wiener Schule und gab 1920 einen Liederabend mit Werken von u. a. A. Schönberg, G. Mahler, E. Kornauth, E. W. Korngold und H. Pfitzner; 1921 wirkte sie außerdem im Verein für musikalische Privataufführungen mit, wo sie A. Schönbergs Acht Lieder op. 6 sowie die UA der Zwei Lieder für Gesang und Klavier op. 14 sang. Ab 1921 war sie außerdem Mitglied des Pierrot lunaire-Ensembles, bei dem sie den Sprechgesang übernahm und das Werk europaweit mehr als 20 Mal aufführte (u. a. Deutschland, Schweiz, Niederlande, England, Italien); Schallplattenaufnahme 1940 (Leitung: A. Schönberg). Nachdem F. Stiedry 1933 von der Berliner Städtischen Oper entlassen worden war, gingen sie in die UdSSR; 1937 kurzzeitige Rückkehr nach Wien; 1938 Flucht ins Exil in die USA. In New York Engagements an der Österreichischen Bühne (1940/41), an den Kammerspielen (1945) sowie bei Players from Abroad (1946–49).1951 führte sie in Cincinnati/USA das Melodram aus A. Schönbergs Gurre-Liedern auf. Der Plan, das Werk auf Schallplatte aufzunehmen, wurde nicht realisiert. 1958 zog sie mit ihrem Mann nach Zürich, wo sie bis zu ihrem Tod lebte. Ein Teil ihres Nachlasses befindet sich heute im Arnold Schönberg Center.
Schriften
E. Wagner in Arnold Schönberg zum fünfzigsten Geburtstage 1924.
E. Wagner in Arnold Schönberg zum fünfzigsten Geburtstage 1924.
Literatur
Kosch 4 (1998); Hb. des dtspr. Exiltheaters 1933–1945, 1999; I. Korotin (Hg.), biographiA 3 (2016); A. Byron/M. Pasdzierny in Music Theory Online (https://mtosmt.org, 8/2007); C. Maurer-Zenk in www.lexm.uni-hamburg.de (7/2020); www.filmportal.de (7/2020); www.familysearch.org (12/2020); Arnold Schönberg Center, Nachlass Stiedry-W. (www.schoenberg.at, 7/2020); Landesarchiv Berlin, Standesamt Charlottenburg III, 1932, B, Nr. 634.
Kosch 4 (1998); Hb. des dtspr. Exiltheaters 1933–1945, 1999; I. Korotin (Hg.), biographiA 3 (2016); A. Byron/M. Pasdzierny in Music Theory Online (https://mtosmt.org, 8/2007); C. Maurer-Zenk in www.lexm.uni-hamburg.de (7/2020); www.filmportal.de (7/2020); www.familysearch.org (12/2020); Arnold Schönberg Center, Nachlass Stiedry-W. (www.schoenberg.at, 7/2020); Landesarchiv Berlin, Standesamt Charlottenburg III, 1932, B, Nr. 634.
Autor*innen
Meike Wilfing-Albrecht
Letzte inhaltliche Änderung
17.12.2020
Empfohlene Zitierweise
Meike Wilfing-Albrecht,
Art. „Wagner (geb. von Wagner, W.-Stiedry, gesch. Loehr), Erika (Erica) Anna Theodora“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
17.12.2020, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x003c19b9
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